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Oliver Schoch

Oliver Schoch ist Bankkaufmann und Finanz-Journalist. Im Rahmen seiner Spezialisierung schreibt er mittlerweile seit 14 Jahren Artikel zu unterschiedlichen Finanz-Themen wie Börse, Versicherungen, Finanzierungen oder Geldanlage. Dabei gibt Oliver Schoch Lesenden gerne Ratschläge für den Finanz-Alltag und zeigt, wie interessant und alltäglich das Thema Finanzen in der Praxis ist.

Während manche Anleger langfristig orientiert sind und / oder auf Sicherheit setzen, gibt es auch eine Reihe von Tradern und Investoren, die spekulativ eingestellt sind. Diese entscheiden sich beispielsweise für den Handel mit CFDs oder auch für das sogenannte Forex Trading. Damit ist der Handel von Devisen gemeint, also von fremden Währungen, wie zum Beispiel dem Schweizer Franken oder dem US-Dollar.

Sie sollten allerdings nicht mit dem Forex Trading starten, ohne gewisse Grundlagen zu haben. Am besten lernen Sie das Forex Trading erst etwas kennen, wozu auch ein Basiswissen gehört. Daher möchten wir in unserem Beitrag näher auf die Forex Grundlagen eingehen und wie Sie am besten Forex Trading lernen, um möglichst erfolgreich mit fremden Währungen zu handeln.

Was ist das Forex Trading?

Forex ist die Abkürzung für Foreign Exchanges, also fremden Währungen. Es geht schlichtweg um den Handel von fremden Währungen, die auch als Devisen bezeichnet werden. Beim Forex Trading handeln Sie diese entsprechenden Währungen direkt, also nicht etwa über Derivate, wie zum Beispiel Optionen oder Futures. Der Handel findet an den Devisenmärkten statt, beispielsweise an der Devisenbörse in London oder New York.

Damit Sie am Forex Trading teilnehmen können, benötigen Sie ein entsprechendes Handelskonto. Dies eröffnet die in erster Linie bei den Forex Brokern, die sich speziell auf den Handel mit fremden Währungen spezialisiert haben. Eine Eigenschaft besteht beim Forex Handel darin, dass Sie nur einen geringen Teil des Gegenwertes einsetzen müssen, da die Broker mit Hebeln arbeiten. Was dahinter steckt, erfahren Sie im nächsten Abschnitt, in dem wir uns mit wichtigen Fachbegriffen beim Forex Trading beschäftigen.

Was sind Hebel, Margin und Spread?

Der Forex Handel ist zwar von seiner Funktionsweise her relativ einfach, auf die wir im nächsten Abschnitt näher eingehen werden. Trotzdem sollten Sie eine Hand voll Fachbegriffen kennen, die im passenden Zusammenhang mit dem Devisenhandel immer wieder und normalerweise regelmäßig auftreten. Dazu zählen insbesondere:

  • Hebel
  • Margin
  • Spread

Zusätzlichen sollten Sie auch Begriffe wie Pip, Lot oder Margin Call kennen, denn auch diese haben eine nicht unerhebliche Bedeutung.

Hebel

Der Hebel sorgt beim Devisenhandel dafür, dass Sie zum Teil mit kleinen Kapitaleinsetzen hohe Gewinne erzielen können. Er bedeutet nämlich, dass der Forex Broker Ihnen Geld leiht. Ein Hebel von 20:1 besagt, dass Sie für jeden eingesetzten Euro 20 Euro vom Broker hinzu bekommen, mit dem Sie natürlich handeln können. Der Broker stellt Ihnen also leihweise viel mehr Geld zur Verfügung, als Sie selbst einsetzen können. Das ist beim Forex Trading deshalb wichtig, weil es stets Mindesthandelsvolumen gibt. Diese werden je nach Umfang als Lots, Mini Lots oder Micro Lots bezeichnet. Ein Lot beinhaltet zum Beispiel den Handel von mindestens 100.000 Währungseinheiten.

Margin

Der Forex Broker leiht Ihnen durch den Hebel einen Großteil des Gegenwertes, den Sie gerne handeln möchten. Ganz ohne Sicherheitsleistung geht es allerdings nicht, die sogenannte Margin. Diese sorgt dafür, dass der Broker zumindest eine kleine Sicherheit hat, nämlich für das Kapital, welches er Ihnen leiht. Dabei ist die Margin an den Hebel gekoppelt, was deren Höhe angeht. Veranschlagt der Broker bei Ihnen beispielsweise beim Forex Trading einen Hebel von 10:1, beläuft sich die Margin auf zehn Prozent des Handelsgegenwertes.

Spread

Der Spread ist beim Forex Trading der Hauptkostenfaktor. Er stellt die Differenz zwischen dem An- und dem Verkaufskurs dar, der vom jeweiligen Bürger gestellt wird. Wenn Sie zum Beispiel US-Dollar kaufen möchten, müssen Sie einen etwas höheren Kurs zahlen, als wenn Sie zeitgleich den Dollar gegen Euro verkaufen wollen. Exakt diese Differenz ist der Spread und wird in Pip gemessen. Ein Pip ist die kleinst handelbare Währungseinheit, zum Beispiel beim Währungspaar Euro /US-Dollar die vierte Nachkommastelle.

Wie funktioniert das Forex Trading im Detail?

Das Forex Trading funktioniert auf der Grundlage, dass Sie stets eine Währung gegen eine andere handeln, also immer ein Währungspaar. Über 85 Prozent des gesamten Devisenhandels wird von den folgenden Währungen in Kombination miteinander durch die entsprechenden Währungspaare bestimmt:

  • Euro
  • US-Dollar
  • Britisches Pfund
  • Schweizer Franken
  • Japanischer Yen

Sie müssen sich beim Forex Trading im Grunde zum einen nur für ein Währungspaar entscheiden und zum anderen, bei welcher dieser zwei Währungen Sie glauben, dass diese gegenüber der anderen Währungen zukünftig stärker werden wird. Sind Sie der Auffassung, dass der US-Dollar gegenüber dem Euro an Wert gewinnen wird, kaufen Sie natürlich den amerikanischen Dollar und verkaufen zeitgleich den Euro.

Gewinne erzielen Sie beim Forex Trading1Forex Trading: Ein Leitfaden für den Devisenhandel – https://www.forbes.com/advisor/de/geldanlage/was-ist-forex-trading/ – Abgerufen am 12.01.23immer dann, wenn die von Ihnen gewünschte Preisentwicklung des entsprechenden Währungspaares eintritt. Sie können allerdings nicht nur auf steigende, sondern ebenfalls auf fallende Kurse des von Ihnen gewählten Devisenpaares spekulieren. Um fremde Währungen zu handeln, benötigen Sie lediglich ein Handelskonto bei einem Forex Broker und müssen diesem den Auftrag erteilen, welches Währungspaar gehandelt werden soll.

Einflussfaktoren auf Währungen und Währungspaare gehören ebenfalls zu Grundlagen, die Sie beim Forex Trading lernen beachten sollten. Währungen werden durch zahlreiche Ereignisse, Situationen und Vorgänge in ihrem Wert beeinflusst bzw. im Kurs verändert. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Wirtschaftliche Entwicklung im Land des Währungspaares
  • Weltwirtschaftliche Lage
  • Politische Entwicklungen und Krisen
  • Käufe und Verkäufe der Zentralbanken
  • Spekulationen an den Devisenmärkten

Auf Basis dieser Einflussfaktoren können sich die Kurse bestimmter Währungen durchaus innerhalb kurzer Zeit in einem größeren Umfang verändern. Das zeigt auf, dass es sich beim Forex Trading definitiv nicht um eine sichere Anlage, sondern stattdessen um eine riskante Spekulation handelt.

Handelsstrategien als Grundlage

Wenn Sie das Forex Trading lernen, werden Sie schnell feststellen, dass eine gute Handelsstrategie sehr wichtig ist. Sie sollten auf jeden Fall vermeiden, nach Gefühl und somit aus dem Bauch heraus handeln, denn das führt oft zu Verlusten. Stattdessen können Sie bereits seit vielen Jahren am Markt von zahlreichen Tradern genutzte Handelsstrategie in Anspruch nehmen, zum Beispiel:

  • Trendfolgestrategie
  • Volatilitätsstrategie
  • Trendumkehrstrategie

Wichtig ist nur, dass Sie sich an die entsprechende Strategie halten. Dann ist die Chance am größten, dass Sie möglichst wenige Verluste erleiden, sondern im besten Fall mit dem Forex Trading sogar Gewinne generieren.

Wie kann ich das Forex Trading am besten lernen?

Neben Informationen zum Devisenhandel, die Sie im Internet frei zugänglich erhalten, gibt es weitere Möglichkeiten, wie Sie am besten das Forex Trading lernen können. Zu den verfügbaren Optionen zählen insbesondere:

  • Demokonto
  • Tutorials
  • Webinare
  • eBooks
  • Austausch mit anderen Tradern (Social Trading und Communities)

Ein ganz wichtiges Instrument, mit dem Sie sehr zielgerichtet das Forex Trading lernen können, ist das Demokonto. Dies bieten nahezu alle Forex Broker neben dem echten Handelskonto an. Das Demokonto, ebenso als Testkonto bezeichnet, zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass Sie vollkommen risikofrei die Handelsplattform kennenlernen und auch virtuelle Aufträge erteilen können. So machen Sie sich Schritt für Schritt mit den Gepflogenheiten beim Forex Trading vertraut und wissen zum Beispiel, wenn sich Ihre Strategien in der Praxis auswirken.

Ebenfalls hilfreich zum Forex Trading lernen können verschiedene Tools, Tutorials, eBooks oder auch Webinare sein. Manche Broker stellen diese Hilfsmittel sogar kostenfrei in Ihrem Fort- und Weiterbildungsbereich zur Verfügung. Auf jeden Fall sollten Sie sich als Neuling genügend Zeit nehmen, um sich zunächst mit dem Forex Trading vertraut zu machen, bevor Sie den ersten Handelsauftrag erteilen.

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Umso intensiver Sie vor dem Trading Infos sammeln, das Trading lernen und sich eventuell mit erfahrenen Tradern austauschen, desto geringer ist die Gefahr von Fehlern und Verlusten. Daher sollten Sie sich ausreichend Zeit nehmen und nicht von 0 auf 100 sofort mit dem Forex Trading starten.

Welche Rendite erziele ich mit dem Forex Trading?

Diese Frage lässt sich deshalb nicht pauschal beantworten, weil es beim Forex Trading weder feste Erträge noch für jeden Trader im Einzelfall kalkulierbare Renditen gibt. Manche Trader erleiden mit dem Forex Trading regelmäßig einen Totalverlust, während zum Beispiel andere Trader innerhalb eines Tages einen Gewinn von 20, 50 oder sogar 100 Prozent erzielen. Die möglichen Renditen reichen also tatsächlich vom Totalverlust bis zu umgerechneten Jahresrenditen von teilweise mehreren Tausend Prozent.

Welches Risiko hat der Forex Handel?

Auf der einen Seite haben Sie durch den Hebel beim Forex Trading die Chance auf hohe Gewinne, oft in kurzer Zeit. Auf der anderen Seite müssen Sie jedoch wissen, dass Sie mit dem Handel fremder Währungen ebenso ein erhebliches Risiko eingehen. Wenn zum Beispiel Ihre Margin nicht mehr ausreicht, muss der Broker die Position schließen. Sie haben dann Ihr komplettes Investment in dieser Position verloren, also einen Totalverlust erlitten.

Risikoabsicherung ist daher beim Forex Trading von großer Bedeutung. Um Verluste zu verringern oder im besten Fall zu vermeiden, sollten Sie zum Beispiel die richtige Positionsgröße wählen und eine Stop-Loss Order erteilen. So entgehen Sie zumindest – in der Regel – einem Totalverlust, aber auch weitere, für den Begriff Risikomanagement zusammengefasst Maßnahmen, sind sehr sinnvoll.

Wann findet das Forex Trading statt?

Fremde Währungen werden heutzutage nahezu rund um die Uhr gehandelt. Es gibt mehrere Devisenbörsen mit natürlich zum Teil unterschiedlichen Handelszeiträumen. Schließt zum Beispiel die Devisenbörse in New York, öffnet ein bis zwei Stunden später bereits die Börse in Tokio. Schließt diese, wird schon bald die Devisenbörse in London geöffnet. Bis auf eine kleine Lücke von zum Teil ein bis zwei Stunden können Sie daher faktisch – auch bei den entsprechenden Forex Brokern – von Montag Nacht 0 Uhr bis Freitag Abend um 22 Uhr mit fremden Währungen handeln. Einige wenige Forex Broker bieten mittlerweile sogar den Handel besonders beliebter Währungspaare am Wochenende ein, wenn die eigentlichen Devisenbörsen also geschlossen haben.

Fazit zu den Forex Grundlagen

Der Handel mit fremden Währungen ist einerseits chancenreich, auf der anderen Seite jedoch sehr spekulativ. Daher sollten Sie sich unbedingt ein bestimmtes Grundwissen aneignen, bevor Sie erstmals am Forex Trading teilnehmen. Sehr gut geeignet ist vor allem das Demokonto, mit dem Sie die Handelsplattform und Handel kennenlernen können. Aber auch Video Tutorials, eBooks und Webinare sind nützliche Hilfsmittel. Darüber hinaus sollten Sie am besten auf Grundlage einer guten Strategie handeln und als Neuling mit den sogenannten Major Forex beginnen. Dabei handelt es sich um die größten Währungen und Paare, wie zum Beispiel Euro / US-Dollar und Euro / Schweizer Franken.

Quellen & Verweise[+]

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