Das Wichtigste in Kürze
- in Deutschland herrscht eine Krankenversicherungspflicht
- Es gibt gesetzliche und private Krankenversicherungen.
- Bei der gesetzlichen Krankenversicherung unterscheiden sich die Leistungen nicht so stark wie bei der privaten Krankenversicherung.
Welche Aufgaben hat eine Krankenkasse?
Eine Krankenkasse nimmt wie bei anderen Versicherungen bei der Krankenversicherung die Rolle des Versicherers an. Sie versichern sich mit der Zahlung eines monatlichen Beitrags gegen gewisse Eventualitäten und werden in einigen Behandlungen beim Arzt (zumindest teilweise) finanziell entlastet.
Es gibt gesetzliche sowie private Krankenkassen. Bei gesetzlichen Krankenkassen ist der Leistungskatalog zum großen Teil gesetzlich vorgegeben. Bei privaten Krankenkassen unterscheiden sich die Krankenversicherungen deutlicher voneinander.
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Im Gegensatz zu anderen Versicherungen ist die Krankenversicherung für Sie jedoch nicht optional. In Deutschland herrscht eine
Krankenversicherungspflicht.
Unterschiede zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung – GKV vs. PKV
Die gesetzliche Krankenversicherung ist ein Solidarsystem. Das bedeutet, dass die einzelnen Versicherten einen einkommensabhängigen Betrag bis zu einer bestimmten Höchstgrenze einzahlen.
Der Betrag für die gesetzliche Krankenversicherung beläuft sich auf 14,6 Prozent. Hinzu kommen ein Zusatzbeitrag von 1,3 Prozent (2022) sowie die Kosten für die Pflegeversicherung. Der Leistungskatalog bei gesetzlichen Krankenversicherungen ist bei den einzelnen Krankenkassen nahezu identisch. Es gibt nur wenige Abweichungen. Wie viel Sie einzahlen, beeinflusst die erhaltene Leistung also nicht ein.
Bei einer privaten Krankenversicherung ist ein Krankenkassen-Vergleich umso sinnvoller. Die Kosten für eine private Krankenversicherung unterscheiden sich teilweise sehr stark voneinander. Wichtig hierfür sind Faktoren wie Ihr Alter oder Ihr Beruf. Insgesamt können Sie davon ausgehen, dass Sie umso mehr Leistungen erhalten, je mehr Sie zahlen. Insbesondere bei einem Einkommen an der Grenze der Bemessungsgrundlage kann sich eine private Krankenversicherung sehr lohnen.
Bei der privaten Krankenversicherung haben Sie zudem den Vorteil, dass die Krankenkasse Ihnen die Leistungen für einen festen Zeitraum vertraglich zusichert. Bei der gesetzlichen Krankenversicherung können sich die Leistungen innerhalb kürzester Zeit ändern.
Für wen eignet sich die gesetzliche Krankenversicherung?
Die gesetzliche Krankenversicherung unterscheidet, was die Grundleistungen angeht, nicht zwischen den einzelnen Versicherten.
Sofern Sie nicht in der privaten Krankenversicherung versichert sein müssen, haben Sie einen Anspruch auf die gesetzliche Krankenversicherung. Daher eignet sich die gesetzliche Krankenversicherung grundsätzlich für alle Menschen aus jeder Altersgruppe.
Für wen eignet sich die private Krankenversicherung?
Die private Krankenversicherung richtet sich vorwiegend an Besserverdiener. Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung richten sich die Kosten für die private Krankenversicherung nicht an das Gehalt. Viel wichtiger für die private Krankenversicherung ist das Alter und der Gesundheitszustand des Versicherten.
Gerade im jungen Alter kann sich die private Krankenversicherung lohnen, wenn Sie beispielsweise durch Ihre Selbstständigkeit einen hohen Verdient aufweisen können.
Allerdings steigen die Kosten für die private Krankenversicherung mit dem Alter – auch während der Rente. Zudem können Sie mit zunehmender Zeit immer schwieriger von der privaten in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln.
Gesetzliche Krankenversicherung: Kosten
Die Kosten für die gesetzliche Krankenversicherung ist fest geregelt. Abweichungen zwischen den einzelnen Krankenkassen ergeben sich vor allem beim Zusatzbeitrag und den buchbaren Zusatzleistungen.
Der Beitrag für die gesetzliche Krankenversicherung ist abhängig von Ihrem Gehalt und beläuft sich auf 14,6 Prozent Ihres Gehaltes. Die Kosten für die gesetzliche Krankenversicherung werden direkt von Ihrem Bruttolohn abgezogen. Als Arbeitnehmer profitieren Sie davon, dass Ihr Arbeitgeber die Hälfte des Beitrages übernimmt. Sie zahlen effektiv also nur 7,3 Prozent für die Krankenversicherung.
Als Selbstständiger tragen Sie die Kosten hingegen selbst. Ausnahmen bilden beispielsweise Freiberufler wie Publizisten, die sich über die Künstlersozialkasse (KSK) müssen. In dem Fall zahlen Sie die Beiträge wie bei einem Angestelltenverhältnis – zeitgleich wird so auch in die Rentenversicherung eingezahlt.
Darüber hinaus gibt es spezielle Konditionen für bestimmte Personengruppen wie Studenten. Die studentische Krankenversicherung kostet insgesamt rund 110 – 120 Euro. Dabei entfallen 87,99 Euro auf die Krankenversicherung selbst und die restlichen Beiträge auf den Zusatzbeitrag und die Pflegeversicherung.
Krankenversicherung für Studenten
Wenn Sie sich noch in der Ausbildung oder im Studium befinden, können Sie bis zum 25. Lebensjahr über Ihre Eltern krankenversichert sein. Mit Vollendung des 25. Lebensjahres geht dies nicht mehr, sofern Sie keinen Wehr- oder Bundesfreiwilligendienst abgeleistet haben.
Die studentische Krankenversicherung ist derweil nur bis zur Vollendung des 30. Lebensjahres möglich. Es gibt allerdings durchaus Gründe, die eine Verlängerung der studentischen Versicherung begründet.
Zu den Gründen gehören beispielsweise die Geburt eines Kindes oder eine Erkrankung.
Krankenversicherung für Rentner
In Deutschland sind Sie auch als Rentner krankenversichert. Die Beiträge für die Kranken- und Pflegeversicherung werden dabei anteilig von Ihrer Rente abgezogen. Es gelten dieselben Prozentsätze wie bei Arbeitnehmern.
Bei einer Bruttorente von 1.000 Euro wird der Anteil von 14,6 Prozent berechnet (146 Euro). Wie bei einem Angestelltenverhältnis wird die Hälfte der 146 Euro vom Bruttobetrag abgezogen. Die andere Hälfte zahlt die Rentenversicherung.
Krankenkasse wechseln
Durch einen Krankenkassen-Vergleich und einem anschließenden Wechsel der Krankenkasse profitieren Sie in der Regel von Zusatzleistungen, die zu Beginn des Vertragsverhältnisses kostenlos sind. Das gilt allerdings vor allem für gesetzliche Krankenkassen.
Bei einer privaten Krankenversicherung ist es hingegen oft nicht ratsam, die Krankenkasse zu wechseln. Das liegt daran, dass Sie sich bei einer privaten Krankenversicherung Leistungen für das Alter aufbauen. Bei einem Wechsel verfallen diese.
Ein Wechsel von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung und umgekehrt ist darüber hinaus nicht immer so einfach möglich.
Als Arbeitnehmer können Sie in die private Krankenversicherung wechseln, wenn Ihr Gehalt die sogenannte Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) von 64.350 Euro brutto (Stand: September 2022) überschreitet.
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Um die Kündigung bei der gesetzlichen Krankenversicherung müssen Sie sich in diesem Fall selbst kümmern. In der Regel gibt es eine Kündigungsfrist von zwei Monaten.
Fazit – Das sollten Sie über Krankenversicherungen wissen
Eine Krankenversicherung übernimmt einen Großteil der wichtigsten Leistungen, die Sie bei gesundheitlichen Behandlungen in Anspruch nehmen.
Dabei gibt es gesetzliche und private Krankenversicherungen. Während die Leistungen privater Krankenkassen je nach Tarif stark voneinander abweichen können und jede versicherte Person einzeln betrachtet wird, basiert die gesetzliche Krankenversicherung auf einem Solidarsystem.
Ein Krankenkassen-Wechsel kann sich vor allem zwischen gesetzlichen Krankenversicherungen lohnen. Ein Krankenkassen-Vergleich ist gerade mit Hinblick auf die zahlreichen Zusatzversicherungen sinnvoll.
Die private Krankenversicherung sollte hingegen wohl überlegt sein. Die Kosten steigen nämlich zunehmend, während eine Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung nicht immer so einfach möglich ist.