Was sind Aktien?
Aktien sind in erster Linie sogenannte Wertpapiere, die ein Unternehmen selbst herausgibt. Eine Aktie eines Unternehmens verkörpert hierbei einen Anteil am Unternehmen. Das bedeutet, dass jemand, der eine Aktie von Unternehmen Y besitzt, ein Teil dieses Unternehmens besitzt.
Besitzen Sie eine Aktie, sind Sie ein Aktionär des Unternehmens. Großaktionäre haben im Unternehmen besonders viel zu sagen, da Ihnen ein größerer Anteil des Unternehmens gehört. Beim durchschnittlichen Investor handelt es sich hingegen um einen sogenannten Kleinaktionär.
Doch bereits als Kleinaktionär erhalten Sie ein Mitspracherecht am Unternehmen. Ein Unternehmen wird beim Börsengang in der Regel in Millionen Aktien unterteilt. Je mehr Aktien Sie besitzen, umso größer ist damit Ihr Einfluss auf das Unternehmen.
Warum geben Unternehmen Aktien heraus?
Der Gang an die Börse und die damit verbundene Veräußerung von Aktien dient dem Mittel der Kapitalbeschaffung. Das Kapital nutzen Unternehmen in der Regel, um weiterzuwachsen.
Nur beim Börsengang bzw. bei der Herausgabe neuer Aktien profitiert das Unternehmen selbst direkt vom Verkauf der Aktien. Verkaufen Sie als Aktionär einen Teil Ihrer Aktien an einen anderen Anleger, profitiert das Unternehmen davon nicht.
Auch wenn der Wert einer Aktie keinen direkten Einfluss auf das Geschäft des Unternehmens hat, liegt es im Interesse des Unternehmens, einen besonders hohen Aktienwert zu haben. Denn der Wert aller Aktien zusammen machen den Gesamtwert des Unternehmens aus.
Wenn ein Unternehmen in eine Million Aktien unterteilt ist und der Aktien-Kurs aktuell bei 3 Euro notiert, ist das Unternehmen damit 3 Millionen Euro wert. Oft befindet sich ein nicht unwesentlicher Anteil der Aktien im Besitz des Unternehmens selbst, weswegen eine hohe Bewertung besonders wichtig ist, um möglichst viele
Warum in Aktien investieren?
Sie wissen nun, was Aktien sind und warum diese für Unternehmen so wichtig sind. Doch was spricht dafür, dass Sie in Aktien investieren sollten?
In erster Linie haben Sie mit einer Investition in Aktien eine Gewinnabsicht. Mit dem Kauf von Aktien nehmen Sie an der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens teil.
Je erfolgreicher das Unternehmen ist, umso mehr wollen Anleger an der Gewinnentwicklung teilhaben. Dadurch steigt der Kurs der Aktie in der Regel und Sie können Ihre gekauften Aktien zu einem späteren Zeitpunkt für einen höheren Preis verkaufen. Die Differenz ist dann Ihr Gewinn.
Durch die Wertsteigerung Ihrer Aktien können Sie als Alternative zum Sparbuch zudem ein größeres Vermögen aufbauen. Wichtig ist, dass dies normalerweise nur mit einem langfristigen Zeithorizont möglich ist.
Welche Arten von Aktien gibt es?
Aktie ist nicht gleich Aktie. Bei der Kapitalbeschaffung können Unternehmen verschiedene Arten von Aktien herausgeben. Mit jeder Art von Aktien gehen andere Pflichten und Rechte einher.
Stammaktien
Mit dem Besitz einer Stammaktie haben Sie das Recht, an den Hauptversammlungen des Unternehmens teilzunehmen und abzustimmen. Mit jeder Stammaktie haben Sie ein Stimmrecht.
Vorzugsaktien
Bei einer Vorzugsaktie haben Sie hingegen oftmals keine kein Stimmrecht, erhalten dafür allerdings andere Vorzüge wie zum Beispiel eine höhere Dividende.
Inhaberaktien
Mit einer Inhaberaktie haben Sie alle Rechte eines Aktionärs. Das ist die Form der Aktie, die am weitesten verbreitet. Das Unternehmen selbst weiß nicht immer Bescheid, welche Kleinaktionäre Aktien der Aktiengesellschaft auch besitzen.
Namensaktien
Im Gegensatz zu Inhaberaktien wird Ihr Name bei Namensaktien im Aktienbuch hinterlegt. Das ist mit einem zusätzlichen Aufwand verbunden. Allerdings macht dies die Bank im Normalfall automatisch.
Vinkulierte Namensaktien
Bei vinkulierten Namensaktien erfolgt der Kauf selbst ähnlich. Ihr Name wird in das Aktienbuch eingetragen. Allerdings benötigen Sie die Zustimmung der Aktiengesellschaft, um Ihre Anteile verkaufen zu dürfen.
Das dient dem Schutz des Unternehmens. So sichert sich das Unternehmen davor, von unerwünschten größeren Gesellschaften übernommen zu werden.
Was sind Dividendenaktien?
Der Kurs einer Aktie ist nicht der einzige Grund, wieso eine Investition in Wertpapiere lukrativ sein kann. Stattdessen können Sie als Anteilseigner auch einen Teil des Unternehmensgewinns erhalten. Das geschieht, wenn ein Unternehmen eine Dividende auszahlt.
Die Dividende richtet sich mehr nach dem Gewinn des Unternehmens als nach dem Aktienkurs. Wenn ein Unternehmen trotz einer hohen Bewertung keinen Gewinn erzielt, kann es schließlich nur durch die Verteilung von angespartem Eigenkapital eine Dividende auswerfen. Das wäre nicht optimal, kommt aber manchmal vor.
Wenn Sie eine Aktie eines Unternehmens besitzen, erhalten Sie je nach Ursprungsland des Unternehmens alle drei, sechs oder zwölf Monate eine Dividende ausgeschüttet. Bei amerikanischen Unternehmen sind es beispielsweise drei Monate, deutsche Unternehmen wie Adidas, Basf oder die Allianz zahlen eine Dividende hingegen jährlich aus.
Um die Dividende zu erhalten, ist es notwendig, dass Sie die Dividende am sogenannten Ex-Dividendentag besitzen. Das ist der Stichtag.
Wie hoch ist die Dividende von Aktien?
Am Tag der Ausschüttung fällt der Kurs im Übrigen um die Höhe der Dividende. Als eine gesunde Dividendenrendite betrachten wir Dividenden bis 3 Prozent. Bei Dividenden über 4 Prozent könnte es in naher Zukunft eine Änderung geben, da dies bereits sehr unverhältnismäßig erscheint.
Ihre persönliche Dividendenrendite kann dabei Jahr für Jahr steigen. Sogenannte Dividenden-Aristokraten sind Unternehmen, die die Dividende mindestens 25 Jahre am Stück erhöht haben. So profitieren Sie über die Jahre enorm.
Angenommen, Sie kaufen ein Wertpapier zum Preis von 100 Euro mit einer Dividendenrendite von 3 Prozent. Sie erhalten im ersten Jahr also eine Dividende von 3 Euro. In 10 Jahren notiert die Aktie bei 300 Euro, während die Dividendenrendite weiterhin bei 3 Prozent ist. Nun erhalten Sie schon 9 Euro. Ihre persönliche Dividendenrendite wäre in diesem Fall 9 Prozent.
Welche Nachteile hat eine Dividendenausschüttung?
Der Nachteil einer Dividendenausschüttung ist, dass der Kurs einer Aktie nicht so schnell ansteigt wie bei Aktien ohne Dividende. Zudem sind Dividendenausschüttungen direkt steuerpflichtig in Deutschland, während dies bei nicht realisierten Kursgewinnen nicht der Fall ist.
Ein Nachteil ergibt sich zudem für das Unternehmen selbst. Das Unternehmen hat schlichtweg weniger Kapital zur Verfügung, um das Wachstum zu fördern. Unternehmen wie Amazon zahlen beispielsweise trotz hoher Gewinne keine Dividende aus, um das Geld zu reinvestieren und somit schneller zu wachsen.
Zudem haben Sie als Investor keine Sicherheit bei einer Dividende. Unternehmen sind zur Zahlung von Dividenden nicht verpflichtet. Auch nach 30 Jahren könnte eine Dividende ausfallen, weswegen es sich nicht empfiehlt, nur auf Dividenden als Einnahmequelle zu setzen.
Wo und wie können Sie Aktien handeln?
Wenn Sie Wertpapiere kaufen und verkaufen wollen, geht dies über einen Broker oder ein Depot, das eben jene Funktion anbietet. Ein Depot können Sie bei Ihrer Hausbank eröffnen, allerdings sind die Gebühren im Normalfall deutlich höher als bei sogenannten Neo-Brokern.
Warum schwanken Aktien-Kurse so stark?
Bei schwankenden Kursen an der Börse sprechen wir von Volatilität. Auch Aktien, die in der Vergangenheit sehr stark angestiegen sind, schwanken insbesondere kurz- bis mittelfristig stets sehr stark. Das hat verschiedene Gründe.
Der größte Faktor für einen schwankenden Aktien-Kurs ist vor allem die Unsicherheit auf dem Markt. Die Unsicherheit selbst kann aus vielen Gründen resultieren. Geo-politische Krisen und Risiken führen zum Beispiel dazu, dass Investoren Kapital aus Risiko-Assets herausnehmen. Das ist auch bei Aktien der Fall.
Noch stärker treffen Zinserhöhungen Aktien-Kurse auf einer kurzfristigen Ebene. Aktien-Kurse entstehen durch Käufer und Verkäufer, die diese Wertpapiere untereinander handeln. Insgesamt sorgt also das einfache Prinzip von Angebot und Nachfrage für den Aktien-Kurs. Sinkt die Nachfrage, sinkt der Kurs. Unsicherheiten auf dem Markt hemmen die Nachfrage.
Ferner sind auch Gerüchte und News zu Unternehmen maßgeblich an kurzfristigen Schwankungen beteiligt. Um auf dem Aktienmarkt erfolgreich zu sein, ist daher eine langfristige Orientierung notwendig.
Was ist ein Aktienindex?
Ein Aktienindex bildet die Wertentwicklung mehrerer Werpapiere ab. Der in Deutschland größte Aktienindex ist der DAX. Weltweit gilt der MSCI World als beliebtester Index.
Mit einer Investition in einen Aktienindex profitieren Sie davon, dass das Risiko gestreut wird. Allerdings besitzen Sie in diesem Fall keine der im Index befindlichen Aktien selbst und haben somit auch kein Mitspracherecht
i
Aber: Sie können nicht direkt in einen Aktienindex investieren. Das geht nur mittels anderer Finanzprodukte wie Indexfonds oder
ETFs (Exchange-Traded-Funds).
Insgesamt sind vor allem ETFs für Einsteiger geeignet, da die Gebühren einerseits sehr gering sind und andererseits das Risiko bereits mit wenig Investitionskapital gestreut werden kann.
Aktien richtig versteuern
Handeln Sie Aktien bei einem deutschen Broker, müssen Sie sich keine Gedanken über die korrekte Versteuerung Ihrer Aktiengewinne machen. In Deutschland zahlen Sie auf Gewinne eine Kapitalertragssteuer von 25 Prozent + Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer.
Mit einem Freistellungsauftrag können Sie jedoch bis zu 801 Euro (für Ehepaare 1.602 Euro) steuerfrei verdienen. Ab 2023 gelten neue Grenzen von 1.000 respektive 2.000 Euro.
i
Bei ausländischen Aktien sieht die Besteuerung jedoch anders aus, da sich die zu zahlenden Steuern an die Gesetze aus dem Ausland richten. Zusätzlich fällt die Steuer auch in Deutschland an. Daher gibt es Regelungen, um Doppelbesteuerungen zu vermeiden.