ETF-Depot & ETF-Sparplan-Anbieter im Vergleich Oktober 2024
Was sind ETFs
ETF ist eine Abkürzung für Exchange Traded Funds. Übersetzt bedeutet dies “börsengehandelter Fonds” – doch was ist das genau?
Ein ETF ist also ein Fonds. Dieser bildet einen Index ab. Ein Aktienindex bildet die Wertentwicklung verschiedener Aktien ab. Das bedeutet, dass Sie durch eine Investition in einen ETF die Wertentwicklung verschiedener Aktien oder anderer Assets abbilden.
Dabei können ETFs breit gestreut sein, indem Sie beispielsweise den MSCI World abbilden, oder themenspezifisch in verschiedene Aktien aus einem Sektor investieren.
Vorteile eines ETFs
Warum sollten Sie in ETFs investieren? Ein ETF hat viele Vorteile.
Zunächst einmal sind die Kosten für eine Investition in einen ETF sehr gering. Viele Broker berechnen teilweise keine Anschaffungskosten. Es fällt in der Regel lediglich eine geringe Verwaltungsgebühr an, die deutlich weniger als 1 Prozent beträgt. Bei einem aktiv verwalteten Fonds beträgt die jährliche Gebühr hingegen eher zwischen 1,5 und 2 Prozent.
Wenn Sie Einzelaktien kaufen, zahlen Sie eine hohe Anschaffungsgebühr, welche kleine Investitionen sehr unattraktiv macht. In einen ETF können Sie bereits ab 25 Euro kostengünstig investieren. Zudem haben
Gerade für Einsteiger und kleinere Investoren sind ETFs zudem besonders gut geeignet, um das eigene Portfolio von Beginn an diversifiziert aufzustellen. Mit einer Investition in einen ETF investieren mit einem Betrag in zahlreiche verschiedene Aktien und streuen somit das Risiko. Wenn Sie hingegen Einzelaktien kaufen würden, würden Sie nicht nur deutlich höhere Gebühren zahlen, sondern auch deutlich mehr Zeit und Kapital benötigen, bis Sie ein diversifiziertes Portfolio aufgestellt hätten.
Darüber hinaus müssen Sie sich bei Aktien mit jeder einzelnen Aktie regelmäßig ausführlich auseinandersetzen und haben das Risiko eines Totalverlustes bei einzelnen Aktien. Ein Totalverlust bei Einzelaktien trifft Sie vor allem zu Beginn sehr hart. Wenn einzelne Unternehmen pleitegehen, ist die Auswirkung auf einen ETF in den meisten Fällen nicht sonderlich hoch.
Warum ist ein ETF-Sparplan sinnvoll?
Bei ETFs haben Sie wie bei Aktien die Möglichkeit, einen Einzelkauf vorzunehmen, allerdings ist dies eher nicht die Regel. Stattdessen setzen viele Investoren auf einen ETF-Sparplan.
Bei einem ETF-Sparplan investieren Sie in einem festgelegten Intervall regelmäßig kleine Beträge in einen ETF. Das kann monatlich, quartalsweise oder auch jährlich erfolgen. Je nach Broker sind auch andere Intervalle möglich.
Der Vorteil eines ETF-Sparplans liegt darin, dass Sie vom sogenannten Cost-Average-Effekt profitieren. Sie erhalten beim regelmäßigen Kauf eines ETFs einen Durchschnittspreis, der am ehesten den echten Wert widerspiegelt. Da Sie auch in Phasen investieren, in denen der Kurs fällt, können Sie Ihre Bestände in solchen negativen Zeiträumen besonders gut erweitern.
Mit einem ETF-Sparplan sind Sie zudem ohne aktives Zutun Ihrerseits langfristig orientiert. Sie müssen sich nicht regelmäßig mit dem Kauf zusätzlicher Vermögenswerte auseinandersetzen. Sie bauen also passiv ein Vermögen auf.
Wo und wie kann ich in ETFs investieren?
Wenn Sie in einen ETF investieren wollen, geht dies ganz einfach über einen Broker. Alternativ können Sie auch ein Depot bei Ihrer Hausbank beauftragen. Wir haben jedoch die Erfahrung gemacht, dass Sie bei einem sogenannten Neo-Broker deutlich günstigere Konditionen erhalten.
Wenn Sie ein Depot eröffnet haben, ist der Kauf eines ETFs in der Regel einfach. Sie können über die Suche beim jeweiligen Anbieter gezielt nach ETFs suchen.
Welche Kosten kommen auf Sie zu?
Wenn Sie ETFs per Sparplan kaufen, fällt bei den besten Brokern keine Anschaffungsgebühr an. Stattdessen kommt jährlich eine Verwaltungsgebühr an, die sich je nach ETF unterscheidet. In den meisten Fällen beläuft diese sich auf unter 0,5 Prozent.
Welche Nachteile hat ein ETF?
Auch wenn ETFs viele Vorteile haben, gibt es einige Nachteile.
Zwar diversifizieren Sie Ihr Risiko mit Investitionen in ETFs, erhalten im Gegensatz zu Einzelaktien allerdings kein Mitspracherecht bei den einzelnen Aktiengesellschaften. Sie gelten damit nicht als Aktionär des Unternehmens. Wer die Vorteile eines Aktionärs genießen will, muss also Einzelaktien kaufen.
Zudem bergen sogenannte Themen-ETFs höhere Risiken. ETFs können einen Index aus Aktien aus verschiedenen Kategorien, aber eben auch ganze Sektoren abbilden. In diesem Fall ist ein ETF unter Umständen nicht diversifiziert genug. Das gilt zum Beispiel für Krypto-ETFs. Diese sind sehr volatil und ebenso spekulativ wie Investments in Kryptowährungen.
Die Risiken
Bei ETFs gehen Sie zunächst dasselbe Risiko ein wie bei Aktien und anderen Assets, bei denen Sie auf eine Wertentwicklung spekulieren. Zwar diversifizieren Sie Ihr Risiko bei einem ETF, allerdings sind ETFs von der Volatilität nicht ausgenommen. Das bedeutet, dass Ihr Investment insbesondere kurz- bis mittelfristig deutlich unter den Wert Ihres Einsatzes fallen kann.
Ein anderes Risiko ist allerdings das sogenannte Kontrahentenrisiko. Dieses liegt bei Swap-ETFs vor. Bei einem Swap-ETF wird der Index durch ein Tauschgeschäft mit Derivaten abgebildet. Geht der Tauschpartner pleite, schmälert das die Rendite enorm. Allerdings haben in Deutschland Anbieter solcher Swap-ETFs bestimmte Sicherheitsvorkehrungen getroffen, sodass dieser Fall äußerst unwahrscheinlich ist.
Ein weiteres Risiko kommt durch das Verleihen von Aktien hinzu. Bei einigen ETFs werden Aktien verliehen, um die Rendite zu erhöhen. Der Anteil der verliehenen Wertpapiere darf allerdings nicht mehr als 20 Prozent betragen. Auch hier sind in der Regel Sicherheiten hinterlegt.
ETFs richtig auswählen
Es gibt heutzutage zahlreiche ETFs auf dem Markt. Das kann die Auswahl erschweren. Daher gilt es, sich zu Beginn eines Investments mit einigen ETF-Kriterien auseinanderzusetzen.
Folgende Eigenschaften bei ETFs sind wichtig bei der Auswahl:
- Fondsalter: Wie lange besteht der ETF bereits?
- Fonsvolumen: Wie stark wird der ETF gehandelt?
- Index-Zusammenstellung: Welche Aktien bildet der ETF ab?
- Konditionen: Welche Kosten kommen auf Sie zu?
Insbesondere das Fondsalter und das Fondsvolumen sollten Sie für eine langfristige Prognose heranziehen. Diese beiden Kennzahlen geben Ihnen einen Aufschluss darüber, ob der ETF auch nachgefragt ist. Ansonsten gehen Sie das Risiko ein, dass der ETF eines Tages aufgelöst wird.
Erfahren Sie in einem anderen unserer Artikel, worauf Sie bei der Auswahl von ETFs noch achten sollten.
ETF kaufen – so gehen Sie beim Kauf vor
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Depotkonto eröffnen:
Falls Sie ETF kaufen möchten und noch kein Depot einer Bank oder einem Broker haben, müssen Sie zuvor ein derartiges Depotkonto eröffnen. Das wiederum bedeutet, dass Sie am besten zunächst einen Vergleich der Anbieter durchführen und dabei vor allem auf die Depotgebühren und die anfallenden Ordergebühren achten. Haben Sie Ihre Entscheidung gefällt, eröffnen Sie bei der jeweiligen Bank oder dem Broker ein Depotkonto. Wie das funktioniert, können Sie auf unserer Webseite in der Rubrik „Online-Broker Konto eröffnen“ Schritt für Schritt erfahren.
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Passende ETFs auswählen:
Im zweiten Schritt müssen Sie sich dann aus einer Vielzahl von Exchange Traded Funds entscheiden, welche ETFs Sie kaufen möchten. Hier gibt es ganz unterschiedliche Rubriken und Themengebiete. Die meisten ETFs beziehen sich auf einen Aktienindex, wie zum Beispiel auf den DAX oder den Dow Jones Index. Es gibt darüber hinaus ebenfalls sogenannte Themen Indizes, wobei sich die ETFs dann zum Beispiel auf bestimmte Rohstoffe oder ausgewählte Finanzprodukte beziehen. Hilfreich sind in dem Zusammenhang sogenannte Fonds-Finder, die Sie kostenlos im Internet nutzen können.
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Auftrag erteilen:
Haben Sie sich für einen bestimmten Indexfonds (ETF) entschieden, geht es im dritten Schritt darum, dass Sie der Bank oder dem Broker, bei der Sie Ihr Depot führen, eine entsprechende Order erteilen. Dazu können Sie im Normalfall die zur Verfügung gestellte Handelsplattform nutzen. Dort wählen Sie das entsprechende ETF aus und füllen anschließend die angezeigte Ordermaske aus. Sie müssen hier lediglich einige Daten vorgeben, wie zum Beispiel, wie viele ETFs Sie gerne kaufen möchten oder ob Sie ein Limit vorgeben wollen.
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Weiterleitung des Auftrages an die Börse:
Im vierten Schritt werden Bank oder Broker Ihren Kaufvertrag für die ETFs an die Börse weiterleiten, denn es handelt sich bekanntlich bei ETFs um an der Börse gehandelte Fonds. Alternativ besteht insbesondere Online-Brokern die Möglichkeit, die Order stattdessen im außerbörslichen Handel ausführen zu lassen. In beiden Fällen folgt nach der Weiterleitung Ihres Kaufauftrages die Ausführung der Order, wenn sich ein passender Gegenpart findet.
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ETFs werden in Ihrem Depot verbucht:
Nachdem Ihr Kaufauftrag ausgeführt wurde, werden die entsprechenden Indexfonds als Bestand in Ihrem Depot verbucht. Dort werden die Anteile verwahrt und Sie können jederzeit aus der Position heraus einen Verkaufsvertrag erteilen.
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Gegenwert wird vom Verrechnungskonto abgebucht:
Wenn Sie ETFs und andere Wertpapiere kaufen und diese anschließend in Ihr Depot eingebucht werden, dann müssen Sie natürlich den entsprechenden Gegenwert zahlen. Das funktioniert mit Ausführung der entsprechenden Order automatisch. Ihr Verrechnungsskonto zum Depot wird dann mit den entsprechenden Gegenwerten der Order belastet, wobei zusätzlich noch entsprechende Ordergebühren hinzu kommen.
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Sparplan einrichten (optional):
Viele Anleger und vor allem Sparer nutzen mittlerweile die Möglichkeit, ETFs regelmäßig zu kaufen, indem sie einen ETF-Sparplan einrichten. Die Vorgehensweise ist ähnlich wie beim einmaligen Kauf, nur dass Sie in dem Fall keine einmalige Order an den Broker oder die Bank geben, sondern stattdessen einen Sparplan einrichten. Viele Online-Broker und Kreditinstitute bieten diese Option mittlerweile an. Der ETF-Sparplan wird dann anschließend automatisch zum Beispiel Monat für Monat ausgeführt, ohne dass Sie sich weiter darum kümmern müssen.
Fazit – So legen Sie Geld sinnvoll mit einem ETF-Sparplan an
ETFs sind eine vielversprechende Möglichkeit, um mit wenig Kapital ein diversifiziertes Portfolio aufzubauen. Die niedrigen Kosten, die Verteilung des Risikos und die Einfachheit, einen Sparplan aufzusetzen, sind die größten Argumente für einen ETF.
Auf der anderen Seite tragen Sie insbesondere das Marktrisiko. Das gilt allerdings so für alle anderen Anlageklassen genauso. Ein echtes Argument gegen ETFs ist dies also nicht. Das Kontrahentenrisiko ist allerdings ebenso wie das Risiko durch das Verleihen von Aktien gegeben, wenngleich diese Szenarien nicht sehr wahrscheinlich sind.
Gerade zu Beginn sind ETFs also ideal geeignet, um ein diversifiziertes Portfolio aufzubauen. Besonders verlockend sind dabei die günstigen ETF-Sparpläne, die teilweise bereits gebührenfrei ab einem Euro Einsatz aufsetzbar sind.
Quellen & Verweise
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FAQ – Häufig gestellte Fragen zu ETFs
- In welche ETFs sollte man investieren?
Um das Risiko so gering wie möglich zu halten, sollten Sie in weltweit ausgerichtete ETFs investieren. Dadurch diversifizieren Sie das Risiko Ihrer Investition enorm. Zudem wächst die Weltwirtschaft seit Jahrzehnten kontinuierlich.
- Wie viele sollte man monatlich in ETFs investieren?
Wie viel Sie monatlich in einen ETF investieren sollten, hängt von Ihrer finanziellen Gesamtsituation ab. Wenn Sie monatlich nur wenig Kapital zur Verfügung haben, sollten Sie allerdings nicht den Gedanken haben, dass kleine Investitionen nicht sinnvoll wären. Wichtiger als das Startkapital ist der langfristige Anlagehorizont. In der Regel ist es ideal, wenn Sie es schaffen, rund 10 bis 20 Prozent Ihres monatlichen Einkommens anzulegen.
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