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Stephanie Hahn

Stephanie Hahn hat schon immer ein Faible für Zahlen und war deshalb lange in der Buchhaltung tätig. Seit mittlerweile zwölf Jahren ist sie Texterin und hat sich vor Jahren auf Finanzthemen spezialisiert. Zudem investiert sie selbst in Aktien, ETF und Kryptowährungen und weiß, auf was es ankommt.

Wer für das Alter vorsorgen möchte, steht häufig vor zahlreichen Möglichkeiten, um eine Altersvorsorge abzuschließen. Ob Aktien, Immobilien oder auch eine klassische Rentenversicherung, es ist ein Dschungel, in dem man nur schwerlich vorwärts kommt. Denn natürlich versprechen alle Anbieter, dass ihre Altersvorsorge die beste ist. Was Sie jedoch wissen müssen, wenn Sie Ihren Lebensstandard im Alter behalten möchten, erfahren Sie in diesem Artikel. Wir zeigen Ihnen, welche Unterschiede es bei der Altersvorsorge ist und welche sich vor allem noch lohnen. Denn gerade die so bekannten Riester- und Rürup-Renten sind überholt, alt und haben ausgedient.

Die Faustregel für die Altersvorsorge

Die Faustregel für die Altersvorsorge lautet, dass Sie mindestens 70 bis 80 Prozent des letzten Gehalts als Einnahmen im Alter haben sollten. Zur Not sind auch 60 Prozent eine Alternative. Darunter kann es schon kritisch werden. Denn nur mit einer Rente von 60 bis 80 Prozent des letzten Gehalts, können Sie Ihren Lebensstandard wahren. Leider sinkt das Rentenniveau immer weiter und liegt derzeit bei unter 50 Prozent. Dies bedeutet, dass Sie etwas für das Alter tun müssen, um genügend Geld zu haben, damit Sie Ihren jetzigen Lebensstandard beibehalten können.

Denn laut dem Institut der deutschen Wirtschaft müssen Menschen, die im Jahr 2060 in Rente gehen, damit rechnen, dass sie nur noch 43,7 Prozent des letzten Gehalts an Renten erhalten. Dies ist sehr wenig und viele werden dann von Altersarmut bedroht sein. Damit Ihnen das nicht passiert, ist es jetzt an der Zeit, dass Sie etwas für die Altersvorsorge tun – egal, wie alt Sie jetzt sind. Denn auch mit 40 oder 50 Jahren können Sie noch einiges einzahlen, damit Sie nicht von Altersarmut betroffen sind.

Wie viel Geld benötigen Sie im Alter?

Das ist der erste wichtige Schritt, den Sie herausfinden müssen. Denn nur so können Sie wissen, wie viel Geld Sie noch ansparen müssen, damit Sie genügend Geld im Alter zur Verfügung haben. Um dies herauszufinden, gehen Sie wie folgt vor:

  1. Schauen Sie sich die jetzigen Einnahmen und Ausgaben genau an. So finden Sie heraus, wie viel Geld Sie derzeit pro Monat benötigen. Auch wenn man im Alter in der Regel weniger Geld benötigt, sollten Sie sich nichts vormachen. Viel weniger ist es nicht, da kulturelle Veranstaltungen auch einiges an Geld kosten. Zudem sollten Sie auch überlegen, ob Sie ein abbezahltes Eigenheim haben, da Sie dann im Alter kein Geld für die Miete aufbringen müssen.
  2. Prüfen Sie Ihren Rentenbescheid, damit Sie sehen können, wie viel Rente Sie eventuell erhalten. Denken Sie aber daran, dass von der Rente noch Kranken- und Pflegeversicherung wie auch Steuern abgezogen werden müssen.
  3. Ermitteln Sie die Rentenlücke zwischen der Rente und dem Geld, welches Sie derzeit im Monat benötigen.
  4. Jetzt können Sie sich über die Möglichkeiten informieren, wie Sie Geld anlegen können, um die Lücke zu schließen. Beachten Sie dabei aber auch Ihre derzeitige Situation. Gibt es für Ihre Berufsgruppe verschiedene Optionen zur Altersvorsorge? Welche Vorsorge ist angesichts ihrer familiären Situation sinnvoll? Wie sieht Ihre Einkommenssituation aus? Sind Sie bereit, Risiken einzugehen?
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Normal sollten Sie frühzeitig für Ihr Alter vorsorgen. Doch nicht immer ist das möglich. Daher ist es nie zu spät, auch wenn Sie bereits 40 oder 50 Jahre alt sind. Hier kommt es jedoch auf das richtige Produkt an, um auch wirklich etwas fürs Alter anzusparen.

Diese Möglichkeiten haben Sie, um fürs Alter vorsorgen

Was lohnt sich als Altersvorsorge?

Hier möchten wir Ihnen fünf Möglichkeiten aufzeigen, mit denen Sie für das Alter vorsorgen können. Dabei durchleuchten wir genau, ob sich die Anlage noch lohnt oder ob Sie besser eine andere Altersvorsorge wählen sollten.

  1. Die Betriebsrente: Die Betriebsrente ist noch immer sehr beliebt und in Deutschland haben alle Arbeitnehmer einen Anspruch auf die Betriebsrente. Dabei wird vom Arbeitgeber ein fixer Bruttoanteil angelegt. Für diesen Betrag müssen Sie keine Steuern oder Sozialabgaben zahlen. Ist das Rentenalter dann erreicht, erhalten Sie die Rente in kompletter Höhe oder Sie können sich die Rente monatlich auszahlen lassen. Einen Nachteil hat die Betriebsrente jedoch. Sie ist nur dann lohnend, wenn Sie Besserverdiener sind. Für Angestellte mit einem geringen oder durchschnittlichen Einkommen ist die Betriebsrente nicht geeignet. Personen, die mindestens 71.400 Euro in Westdeutschland und 60.000 Euro in Ostdeutschland verdienen, sollten über eine Betriebsrente nachdenken. Denn nur für diese lohnt sich die Betriebsrente als Altersvorsorge.
  2. Rürup- und Riester-Rente: Beide Möglichkeiten sind veraltet und werden von Experten mittlerweile als ineffizient angesehen. Denn zum einen ist die staatliche Förderung der Rürup-Rente sehr gering und zum anderen ist sie nicht auf den Ehegatten übertragbar. Viele Experten sprechen sogar davon, beide Anlagen aus dem Programm zu nehmen, da sie nicht rentabel sind.
  3. Immobilien: Das Eigenheim ist eine hervorragende Möglichkeit der Altersvorsorge. Denn hier haben Sie zum einen keine Miete im Alter zu zahlen, was mittlerweile zu einem stattlichen monatlichen Posten geworden ist. Zum anderen können Sie die Immobilie auch vermieten, wenn Sie sich verkleinern möchten. Somit haben Sie weitere Einnahmen, die dann Ihre Rente aufstocken. Doch nicht nur das. Auch Garagen können eine sehr gute Anlage sein. Sie haben nämlich den Vorteil, dass sie deutlich wartungsärmer sind und auch nicht so hohe Kosten verursachen. Zudem können Sie eine Garage vermieten, wie Sie möchten, da es keine gesonderten Fristen und Bindungen gibt. Des Weiteren sind die Renditen und Abschreibungen deutlich höher als bei Wohnungen. Haben Sie dann gleich mehrere Garagen, können Sie so weitere Einkommen im Alter generieren.
  4. Lebensversicherungen: Auch Lebensversicherungen sind mittlerweile keine geeignete Altersvorsorge mehr. Vor allem in Zeiten der Niedrigzinspolitik wurden die Garantiezinsen abgesenkt und es war kaum noch Rendite zu erwarten. Möchten Sie Ihre Familie absichern, gibt es definitiv bessere Versicherungen. Zur Altersvorsorge eignet sich die Lebensversicherung mittlerweile ebenfalls nicht mehr.
  5. Aktien, Fonds und ETFs: Diese Möglichkeiten werden immer beliebter. Vor allem ETFs. Dies liegt vor allem daran, dass sie sehr gewinnbringend sein können. Allerdings sollten Sie Geduld aufweisen. Denn gerade die Anlage an der Börse ist nur langfristig wirklich interessant und verspricht gute Renditen. In der Regel geht man davon aus, dass Sie das Geld für mindestens 20 Jahre anlegen sollten. Doch auch hier gilt natürlich, je risikoreicher die Anlage ist, desto mehr Gewinn kann sie bringen. Es kann jedoch auch ein Totalverlust erfolgen. Daher sind vor allem ETFs sehr interessant, da diese äußerst breit gestreut sind und somit das Risiko minimiert werden kann.
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Minimieren Sie das Risiko, wenn Sie an der Börse Geld für Ihr Alter anlegen. Das bedeutet, dass Sie in verschiedene ETFs, Aktien oder Fonds anlegen sollten. Denn ein Blick in die Glaskugel sagt uns leider nicht, was in den nächsten Jahrzehnten passiert. Die Börsen können schwanken und die Rentenzahlungen können massiv verringert werden. Es wäre sogar möglich, dass der Staat insolvent wird. Daher sollten Sie besser auf verschiedene Anlagen setzen, um so eine Risikominimierung zu betreiben.

Die Altersvorsorge mit Aktien & Co.

Insbesondere, wenn Sie mit Aktien und vor allem mit ETFs Ihre Altersvorsorge aufbauen möchten, haben Sie viele Möglichkeiten, da Sie hier Sparpläne einrichten können. Die Sparpläne beginnen ab 10 Euro monatlich und Sie haben so die Möglichkeit, je nach Verfügbarkeit Geld einzuzahlen und ETFs oder Aktien zu kaufen. Durch diese Flexibilität können Sie nicht nur monatlich einen bestimmten Betrag investieren, sondern auch einmalige Einzahlungen machen und damit dann Aktien oder ETFs kaufen.

In der Regel ist es ausreichend, wenn Sie sich drei verschiedene ETFs aussuchen und diese kaufen und monatlich besparen. Bei Aktien sollten Sie definitiv mehr streuen, um besser abgesichert zu sein.

ETFs sind Fonds, die sehr breit aufgestellt sind. Aktien gehören zu einem Einzelunternehmen, das immer in Schwierigkeiten geraten kann. Gerät von den ETFs ein Unternehmen in Schwierigkeiten, werden Sie keine große Auswirkung spüren. Und gerade deshalb werden ETFs immer interessanter, insbesondere für Kleinanleger.

Wie bereits erwähnt, ist es aber wichtig, dass Sie Geduld mitbringen. Denn insbesondere an der Börse gibt es ständige Schwankungen. Wenn Sie von den Renditen profitieren möchten, müssen Sie das Geld langfristig anlegen, weshalb Sie einen Anlagehorizont von 20 Jahren ins Auge fassen sollten. In Untersuchungen wurde unter anderem auch belegt, dass Anleger, die mindestens 20 Jahre ihr Geld investieren, keine großen Verluste machten, da die Zeit die Verluste wieder ausglich. Anleger, die nur etwa 10 Jahre investierten, hatten teilweise sogar das Pech, dass sie keine Gewinne machten, sondern nur das erhielten, was sie auch investierten oder sogar noch weniger. Daher sollten Sie einen Anlagehorizont von mindestens 20 Jahren haben, um auch wirklich das Geld für die Altersvorsorge zu vermehren.

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Vertrauen Sie niemals den allgemeingültigen Aussagen zur Altersvorsorge. Denn diese sind immer individuell und hängen von Ihrem Alter wie auch von Ihren Finanzen ab. Gleichzeitig kommt es auf Ihre jeweilige Lebenssituation wie auch auf die Beschäftigung an. Machen Sie sich Ihr eigenes Bild und überdenken Sie jedes Angebot genau. Vergleichen Sie und hören Sie auf Ihr Bauchgefühl.

Sind freiwillige Rentenbeiträge sinnvoll für die Altersvorsorge?

Eine weitere Möglichkeit, die Sie haben, sind die freiwilligen Rentenbeiträge. Dabei arbeitet die gesetzliche Rentenversicherung mit dem Umlageverfahren. Das heißt, dass die freiwilligen Beiträge nicht angespart werden, sondern an die Personen umverteilt werden, die jetzt Rente beziehen. Allerdings sammeln Sie mit diesen freiwilligen Beiträgen Punkte, die Ihre Rente dann schlussendlich erhöhen. Das Problem ist, dass sie nur für bestimmte Personen ab einem Alter von 16 Jahren möglich sind.

  • Selbstständige und Freiberufler,
  • Beamte,
  • Hausfrauen, die nicht erwerbstätig sind,
  • Deutsche, die einen Wohnsitz im Ausland haben…

… können diese freiwilligen Rentenbeiträge zahlen. Dabei haben Sie die Möglichkeit, die Beträge in Teilzahlungen oder auf einen Schlag einzuzahlen. Die Höhe können Sie selbst festlegen, wobei die Mindestbeitragshöhe bei 83,70 Euro und der höchste Satz bei 1.209 Euro pro Monat liegt. Da die gesetzliche Rente nach Eintritt ins Rentenalter lebenslang gezahlt wird, ist dies ein großer Vorteil. Der große Nachteil ist jedoch, dass die Rente der Steuerpflicht unterliegt.

Frauen müssen mehr in die Altersvorsorge investieren

Das ist natürlich unfair, hat aber seine Gründe. Zum einen leben Frauen im Durchschnitt etwa fünf Jahre länger als Männer. Zum anderen sind Frauen deutlich weniger Jahre erwerbstätig als Männer. Zudem verdienen Frauen weniger, da sie häufig nur eine Teilzeitbeschäftigung haben. Somit zahlen sie auch signifikant weniger in die Rentenkasse ein. Des Weiteren haben Frauen durch Schwangerschaft und Erziehungszeiten häufig Auszeiten, die über mehrere Jahre andauern. In dieser Zeit zahlen sie ebenfalls nicht in die Rentenkassen ein.

Aus diesem Grund müssen Frauen schon früh beginnen, für die Altersvorsorge etwas zu sparen und Geld zu investieren. Dabei ist es natürlich gleich, ob sie sich entscheiden, eine Altersvorsorge über die Betriebsrente oder über Aktien & Co. anzulegen. Wichtig ist nur, dass es geschieht, da sie sonst, wie viele andere Frauen, von Altersarmut betroffen sind. Und genau dies sollte nicht der Fall sein.

Wie Sie sehen können, haben Sie verschiedene Möglichkeiten, um für Ihr Alter vorzusorgen. Die beste Altersvorsorge kann so pauschal nicht genannt werden, da sie individuell ist. Während für den einen eine Altersvorsorge der Betriebsrente perfekt ist, hat ein anderer mehr Möglichkeiten, wenn er an der Börse investiert. Daher sollten Sie genau überlegen, welche der Möglichkeiten für Sie die richtige ist und mit welcher Methode Sie sich am wohlsten fühlen.

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