Finanzen aktuell: In unserer heutigen Ausgabe des Weekly Finanzreport, werden wir die Entwicklungen in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik und deren Auswirkungen auf den Finanzmarkt beleuchten. Hierbei legen wir den Fokus ganz auf unser Motto: „Alles rund um Ihr Geld und Ihre privaten Finanzen“.
Finanzen aktuell: Das Wichtigste in Kürze
- Überzeugende Unternehmensergebnisse – Aktienmärkte erholen sich
- Volkswagen Aktie überzeugt – zweistelliges Gewinn- und Umsatzwachstum für 2023 erwartet
- EZB gerät weiter unter Druck – wie wird sich der Leitzins weiter entwickeln?
- Bruttomietrendite für Immobilien steigt auf 3,50 % – greifen neue Käufer nun zu?
Die Märkte im Überblick
In der vergangenen Handelswoche konnten weder die Bullen noch die Bären eine entscheidende Position am Handelsparkett der Börsen einnehmen. Auf der Unternehmensseite konnten wir durch die Breite hinweg positive Zahlen beobachten, welche das Sentiment des Marktes zunehmend ins Positive leiten ließ. Andererseits lässt der Blick auf die Wirtschaftsdaten ein weiterhin angespanntes Gesamtumfeld für die kommenden Monate voraussagen.
Besonders die Preiskomponente bleibt weiterhin auf hohem Niveau, was die Zentralbanken unter zunehmenden Druck setzt. Mehr hierzu im Kapitel “Entwicklungen in der Banken- und Finanzbranche”.
Die Kursperformance im DAX hält sich insgesamt ausgeglichen. Ein Aktienwert sticht in dieser Woche besonders heraus – Autobausteller Volkswagen. Der zweitgrößte Autohersteller der Welt hat diese Woche seine Geschäftszahlen für das gesamte Wirtschaftsjahr 2022 den Aktionären und Analysten präsentiert. Mit der Veröffentlichung schnellte die VW-Aktie innerhalb von zwei Stunden knapp 11 % in die Höhe – ein voller Erfolg demnach. Dabei summieren sich verschiedene Gründe positiv in der Entwicklung von Volkswagen.
Einerseits konnte der Finanzvorstand ein Gewinn pro Aktie berichten, welcher insgesamt über den Erwartungen für das Jahr 2022 stand. Zwar hatte sich im vergangenen Quartal ein Rückgang aufgetan, dieser ist jedoch vor allem durch Schwierigkeiten von Auslieferungen bedingt gewesen. In einer Prognose für das jetzige Jahr 2023 rechnet man mit einem Anstieg der ausgelieferten Fahrzeuge um 15 % auf über 9,50 Fahrzeuge.
Gleichzeitig plant man, auf Grundlage des gesteigerten Nettogewinns, welcher 15,80 Milliarden Euro beträgt, eine Erhöhung der Dividende von + 16 % für die Aktionäre des VW-Wertpapiers durchzuführen.1Volkswagen steigert Gewinn und hebt Dividende an, https://www.manager-magazin.de/unternehmen/autoindustrie/volkswagen-steigert-gewinn-und-hebt-dividende-an-a-39ef7bcf-95ea-447e-ad63-6bd827030fdc
Im amerikanischen S&P 500 Index setzte ebenfalls eine Wiederholung ein. Besonders Aktienwerte aus dem Wachstums- und Technologiesektor haben hierbei von dem Aufschwung profitiert. Defensivere Werte aus dem Lager der Value-Werte mussten allerdings zunehmend Kursverwerfungen hinnehmen. Beispielsweise sank die Aktie des Einzelhandelsunternehmens Costco Wholesale nach Offenlegung der Zahlen um zwischenzeitlich 2 % nach unten innerhalb des Handelstages. Im Geschäft geht vordergründig das Volumen der Verkäufe zurück. Ausschließlich die Weitergabe der starken Verteuerungen an den Käufer lässt die Betriebsgewinne noch im Rahmen der Erwartungen notieren. Fällt die Inflationskomponente weiter ab, könnte dies besonders jene Unternehmen im Basisgüter- und Konsumsektor für die weiteren Monate unter Druck setzen.
Finanzen aktuell: Entwicklungen in der Finanz- und Bankenbranche
Der deutsche Verbraucherpreisindex (VPI) lag im Februar nach vorläufigen Zahlen um 8,7 % über dem Vorjahresniveau. Hierbei wurde im Monatsvergleich ein Anstieg von +0,80 Prozent verzeichnet. Mit dieser anhaltend hohen Preissteigerung wird in Aussicht gestellt, dass die im Euroraum federführende EZB weiterhin größere Zinsanhebungen in den kommenden Monaten durchführen wird.
In einem Kommentar äußert sich auch die Chefin der EZB, Christine Lagarde, dazu. Sie stellt dabei in Aussicht, dass man sich auch eine Anhebung von +0,75 vorstellen könnte.
Aktuell rechnet der Markt sogar damit, dass man zumindest in Deutschland eine mittel- und langfristige Inflation von über 2,50 % sehen könnte. Hiermit wird also das ursprüngliche langfristige Ziel der zwei Prozent ausgehend vom Markt entschieden nach oben korrigiert.
Hier geht es zum Überblick über die aktuellen Zinsentwicklungen
Entwicklungen rund um Immobilien
Aus einer aktuellen Studie des Handelsblattes wird ein Rückgang der Immobilienpreise prognostiziert. Dabei betrug die Wertminderung größtenteils bis zu 10 %. Während sich also Besitzer des sogenannten Betongoldes in einer schwierigen Phase befinden, wächst die Attraktivität für Neuinvestoren und dabei insbesondere Vermieter zunehmend an.
Demnach steigen vorwiegend in Standorten aus der zweiten und dritten Reihe im Punkt Makro- und Mikroqualität, sogenannte B-, C- und D-Standorte die Bruttomietrendite außerordentlich an. Allein im zweiten Halbjahr erhöhten sich diese in Deutschlands Top-30-Städten um 0,20 Prozent auf insgesamt 3,49 %. Somit ist keine Spür von einem Rückgang.
Mit der Bruttomietrendite werden die Mieterträge, welcher der Eigentümer erwirtschaften, mit dem investierten Geld ins Verhältnis gesetzt. Gründe für den Anstieg der Bruttomietrendite sind die im zweiten Halbjahr deutlich rückläufigen Baupreise. Währenddessen ist die Nachfrage für Wohnen weiterhin angestiegen, was generelle Mietsteigerungen als Folge daraus bringt.
Der Marktausblick – Wichtiges für die kommende Woche
Die Kalenderwoche 10 wird weniger von den Meldungen der Unternehmen geprägt sein. Alles in allem berichten wenige Unternehmen über die Performance ihres operativen Geschäftes. Ein Blick sollte dabei auf die größeren und wichtigeren Titel CrowdStrike, JD.com und Oracle geworfen werden.
Blickt man auf die Wirtschaftsindikatoren, haben wir kommende Woche die Höhepunkte von der kanadischen Notenbank und ihrer Zinsentscheidung sowie die Meldung zu den Arbeitslosenzahlen in den USA.
Quellen & Verweise
Weiterlesen
