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Burak Aras

Burak beschäftigt sich seit seinem 18. Lebensjahr mit allen Themen rund um Finanzen, Wirtschaft & IT. Er interessiert sich für Fintechs und schreibt als freiberuflicher Autor unter anderem für CoinPro und die deutschsprachige Ausgabe des Forbes Advisors.

Im Portfolio von langfristigen Investoren nehmen ETF eine tragende Rolle ein. Wie eine Umfrage von Klarna zeigt, setzen 64 Prozent der Investoren in Deutschland auf ETFs1Klarna: – Deutschland weltweit auf Platz 1: 64% der Anleger*innen investieren in ETFs – … Weiterlesen.

Wollen Sie sich nun als Einsteiger in diesem Gebiet mit einer Investition in ETFs beschäftigen, könnte die hohe Anzahl an Auswahlmöglichkeiten Sie schnell überfordern. Daher ist es wichtig, ETFs mit Bedacht auszuwählen. In diesem Artikel geben wir hilfreiche Tipps, die Sie beachten sollten, um die richtigen ETFs auszuwählen.

Was ist ein ETF?

ETF ist die Abkürzung für Exchange Traded Fund und bedeutet übersetzt “börsengehandelter Fonds”. Das Besondere im Vergleich zu einem normalen Fonds ist, dass ein ETF nicht aktiv verwaltet wird. Dies geschieht passiv. Daher sind die Gebühren für

Ein ETF bildet einen Markt, eine Region oder einen anderen beliebigen Zusammenschluss von Aktien ab. Das heißt, dass Sie mit einem Investment in einen ETF direkt in mehrere Märkte, Aktien oder andere Anlageklassen investieren können. Wir sprechen in diesem Fall vom “Index”, den ein ETF abbildet. Je breiter der Index gestreut ist, umso weniger hoch ist das Risiko eines Totalverlustes, wenn Sie in diesen ETF investieren.

Warum sollten Sie in ETFs investieren?

Wenn Sie in Einzelaktien investieren wollen, müssen Sie sich im Voraus sehr stark mit jeder einzelnen Aktie investieren. Insbesondere die hohen Orderkosten bei den meisten Brokern führen zudem dazu, dass Sie eine hohe Investition tätigen müssen, damit sich die Investition wirklich lohnt. Der Nachteil hierbei ist, dass Sie gerade zu Beginn Ihr Portfolio nur sehr wenig diversifizieren können.

Mit einer Investition in einen einzigen ETF diversifizieren Sie Ihr Portfolio bei den meisten Brokern bereits ab 25 Euro monatlich. Das ist der große Vorteil von ETFs. Sie können ohne ein hohes Eigenkapital ein diversifiziertes Portfolio aufbauen.

Auf diese Kriterien kommt es bei der Auswahl an

Im Folgenden wollen wir auf die wichtigsten Eigenschaften eingehen, die Sie bei der Auswahl eines ETFs beachten sollten.

ETF Fondsalter

Auch wenn Ergebnisse aus der Vergangenheit keinen Indikator für die zukünftige Wertentwicklung darstellen, sollten Sie sich bei der Suche nach einem geeigneten ETF mit dem Alter des jeweiligen auseinandersetzen. Wenn Sie in einen neuen ETF investieren wollen, kann es nämlich sein, dass es diesen in wenigen Jahren nicht mehr gibt. Das wäre ein großer Nachteil für den Handel mit ETFs.

Das Fondsvolumen

Das Handelsvolumen bei einem ETF ist dafür verantwortlich, ob der ETF auch Zukunftspotenzial hat. Fällt ein ETF unter ein bestimmtes Niveau, wird dieser nämlich eingestellt. Nimmt das Handelsvolumen seit Jahren ab und nähert sich der Grenze, sollten Sie von einer langfristigen Investition absehen oder einen guten Exit-Plan haben, was Sie mit Ihrer Investition machen, wenn der ETF aufgelöst wird.

Zusammensetzung: der Index

Dieser Punkt umfasst grundsätzlich eine tiefere Auseinandersetzung mit dem jeweiligen ETF. Ein vielversprechender Markt reicht in der Regel nicht aus, um sich darüber sicher sein zu können, dass Sie über den ETF auch in gute Unternehmen investieren.

Es geht also darum, zu untersuchen, welchen Index ein ETF abbildet. Sie sollten nämlich wissen, worin Sie investieren.

Konditionen

ETFs haben unterschiedliche Kostenpunkte. Je nach Anbieter unterscheiden sich diese unter Umständen sehr stark. Eine zu hohe Gebühr schmälert die Gebühr sehr stark.

Einerseits gibt es die Handelsgebühr. Hierbei handelt es sich um die Orderkosten, die beim Kauf eines ETFs anfallen.

Auf der anderen Seite gibt es bei ETFs laufende Kosten. Diese sind in der Regel weit unter einem Prozentpunkt. Ein Vergleich lohnt sich dennoch: Es gibt nämlich verschiedene ETFs, die denselben Index abbilden, allerdings unterschiedlich hohe laufende Kosten haben.

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Tipp: Viele Broker bieten aktionsbedingt viele ETFs für einen gewissen Zeitraum kostenlos an. So können Sie Ihre Rendite über die Jahre deutlich verbessern.

Anbieter des Fonds

Wie bei den Konditionen bereits angemerkt, gibt es verschiedene Anbieter von ETFs, die die gleichen Indizes abbilden wollen.

In Deutschland sind vor allem die ETFs von iShares (BlackRock) und db X-trackers vertreten. Weitere wichtige Anbieter sind:

  • Lyxor ETF
  • Amundi ETF
  • Vanguard
  • Deka Investments

Hier lohnt sich ein Vergleich zwischen den Anbietern, wenn diese einen ähnlichen Index abbilden.

Historische Wertentwicklung

Worauf Sie bei der Auswahl der zahlreichen ETFs achten sollten

Wie oben erläutert, ist die Wertentwicklung in der Vergangenheit kein verlässlicher Indikator für eine positive Kursentwicklung. Allerdings kann sie durchaus dabei helfen, den Trend des Marktes einzuschätzen. Ein ETF, der seit 10 Jahren an Wert verliert, aber einen perspektivisch guten Markt mit starken Unternehmen bedient, könnte sich unter Umständen besonders gut lohnen.

Ein ETF mit oder ohne Dividenden-Ausschüttung?

Der reine Blick auf die Wertentwicklung täuscht manchmal. Manche ETFs schütten eine Dividende aus. Schauen Sie sich daher auch die Entwicklung der Dividendenrendite an und prüfen Sie, ob er eine Dividende ausschüttet.

Hierfür sind folgende Begriffe von Bedeutung:

  • thesaurierende ETFs
  • ausschüttende ETFs

Bei thesaurierenden ETFs werden mögliche Dividenden direkt wieder investiert. Wenn Sie nicht auf den zusätzlichen Geldstrom angewiesen sind, machen thesaurierende ETFs besonders viel Sinn.

Bei ausschüttenden ETFs erhalten Sie hingegen regelmäßig eine Dividende ausgezahlt. Daher eignen sich ausschüttende ETFs besonders gut für Sie, wenn Sie sich ein passives Einkommen aufbauen wollen.

Lesen Sie dazu auch: Indexfonds vs. gemanagte Fonds

Ausblick

Eine Marktrecherche hilft dabei, den Markt besser einzuschätzen. Wenn Sie jetzt in einen ETF investieren, der beispielsweise rein auf Unternehmen setzt, die Verbrennermotoren in der EU vertreiben, dürfte dieser Markt in den nächsten Jahren schrumpfen. Eine Investition wäre in dem Fall eher nicht von Erfolg gekrönt, sofern die einzelnen Unternehmen, die im ETF abgebildet werden, fundamental nicht stark aufgestellt sind.

Subjektive Kriterien

Des Weiteren kann es auch viele subjektive Kriterien geben, wenn es um die Auswahl eines ETFs geht. Ein immer wichtigerer Grund ist auch die Nachhaltigkeit des abgebildeten Index.

Fazit zur Auswahl eines ETF

Wie Sie sehen, gibt es eine Vielzahl an Kriterien, um sich im aufgeblähten ETF-Markt für die richtige Anlage zu entscheiden. Wie sollten Sie also vorgehen, wenn Sie in ETFs investieren wollen?

Machen Sie sich zunächst klar, ob Sie persönliche Anforderungen an einen ETF haben. Wenn Sie nur in sehr nachhaltige Unternehmen investieren wollen, sollte ein ETF auch eben solche Unternehmen abbilden.

Im Anschluss können Sie sich näher mit den passenden ETFs auseinandersetzen. Prüfen Sie, ob der ETF einen breit gestreuten Index abbildet oder nur auf die Entwicklung weniger Einzelaktien setzt.

Im Voraus können Sie viele kleine ETFs bereits ausfiltern, indem Sie sich auf Fonds mit einem höheren Alter und einem hohen Volumen fokussieren. So sollte es Ihnen deutlich leichter fallen, einen Überblick über die besten ETFs zu erhalten.

Quellen & Verweise[+]

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