Finanzen aktuell: In unserer heutigen Ausgabe des Weekly Finanzreport schauen wir auf die Entwicklungen rund um Bankenkrise.
Finanzen aktuell: Das Wichtigste in Kürze
- Bewertung des Aktienmarktes weiterhin hoch
- Anhebung der Leitzinssätze wird trotz Bankenkrise konsequent fortgeführt
- Deutsche Bank gerät ins Straucheln – CDS steigen an
- Debakel für Immobiliensektor aufgrund Liquiditätskrise
- Wirtschaftsleistung für kommende Woche im Fokus
Märkte im Überblick
Trotz der Sorgen vor einer Finanzkrise 2.0 nach dem erlebten Bankenbeben, haben sich die Aktienmärkte konstant halten können. Im amerikanischen S&P 500 schlossen die börsennotierten Unternehmen +1,01 % im Wochenplus ab. Dies lag vorwiegend an der weiterhin starken Performance der größten Unternehmen im Index. Hingegen vollzog sich im Finanzwesen weiterhin Abgabedruck durch die Reihen.
Im DAX von Deutschland musste eine negative Performance von -1,0 % zum Wochenende hingenommen werden. Dabei standen nach dem Aufkommen möglicher neuer Abgasskandale im Zuge der CO₂-Bilanz die Automobilkonzern unter Druck. Kreditinstitute wie die Deutsche Bank und der Immobilienkonzern Vonovia verloren im Zuge der Bankenkrise hohe zweistellige Prozente ihres Kurses.
Im Zuge der Banken- und Währungskrise konnten sich die alternativen Assets starken Kursanstiegen erfreuen. Dabei gelang es dem Preis von Gold die 2000 USD anzutesten. Gleichzeitig stieg die größte Kryptowährung Bitcoin erneut auf bis zu 29.000 USD an.
Finanzen aktuell: Entwicklungen in der Finanz- und Bankenbranche
Eine Reihe an Notenbanken haben in dieser Woche trotz der taumelten Bankenwelt die Leitzinsen rund um den Globus kräftig angehoben. Die schweizerische Nationalbank hat nach der durch die Regierung angeordneten Übernahme der Credit Suisse durch UBS, den Leitzins um 1 Prozent angehoben. Dadurch möchte man die nationale Währung, den Schweizer Franken weiterhin stärken und die ihm anerkannte Stabilität beibehalten.
In Großbritannien wurde der Leitzinssatz um 25 Basispunkte auf ein Niveau von 4,25 % angehoben. Da auf den Inseln die Inflation sogar abermals über den Erwartungen im zweistelligen Bereich über 10 % Teuerung im Vergleich zum Vorjahr notierte, sollten wir weitere Anhebungen des Leitzinses durch die Bank of England in der nahen Zukunft sehen.
Die amerikanische FED hat im Zuge der Pleiten von SVB, Silvergate und Signature im Bankensektor den Leitzins nur um 25 Basispunkte angehoben. Zuvor ging der Markt eine lange Zeit von 0,50 % aus.
Blicken wir im Rahmen der internationalen Bankenkrise auf die Entwicklung der sogenannten Credit Default Swaps (CDS). Jene drücken den Preis aus, welchen man für die Versicherung eines Ausfalls des Kreditgebers, also einer Bank zahlen muss.
Nachdem vor dem Ende der Credit Suisse deren CDS ins Unendliche gestiegen ist, verzeichnet nun auch das größte Kreditinstitut in Deutschland, die Deutsche Bank, einen historischen Anstieg der Kosten für eine Ausfallfinanzierung.
Entwicklung Credit Default Swaps
Entwicklungen rund um Immobilien
Große gewerbliche Immobilieneigentümer im ganzen Land der USA stehen unter Druck aufgrund aggressiver Zinserhöhungen der Federal Reserve, leerstehender Flächen in Stadtzentren und fälliger Kredite im Wert von 270 Milliarden Dollar in diesem Jahr und 1,4 Billionen Dollar in den nächsten fünf Jahren. Die Bankenkrise verschärft die Liquiditätsprobleme und den begrenzten Kapitalzugang. Somit wird es auch in Zukunft neben dem gestiegenen Zinsumfeld aufgrund der Bankensituation insgesamt schwerer Fremdkapital von Kreditinstituten aufzutreiben.
Kleinere Banken, die gewerbliche Immobilienhypotheken halten, sind am stärksten betroffen. Die insolvente Signature Bank hat dabei fast 36 Mrd. $ an gewerblichen Immobilienkrediten, die fast ein Drittel ihrer Vermögenswerte ausmachen.
Zudem leidet man inzwischen unter den stark angestiegenen Credit Default Swaps, also den gestiegenen Kosten für die Versicherung des Ausfalls der Banken. Besonders unter Druck der Investoren kam der deutschen Kreditgeber Deutsche Bank.
Der Marktausblick – Wichtiges für die kommende Woche 13
Für die KW 13 stehen besonders die Wirtschaftsindikatoren im Vordergrund. Dabei werden die Zahlen der Entwicklung des Bruttoinlandproduktes für die USA und Großbritannien bekannt gegeben. In Deutschland verkündet man mit dem ifo-Index sowie der Entwicklung der Arbeitslosenrate zwei wichtige Indikatoren der Volkswirtschaft.
Auf der Unternehmensseite wird es ruhig. Höhepunkte werden die Zahlen von Carnival, BioNTech, Micron und Walgreens Boots Alliance.