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Negativzinsen: Alles, was Sie wissen müssen

Negativzinsen: Alles, was Sie wissen müssen

In Zeiten von Negativzinsen ist es für viele Verbraucher nicht mehr einfach, Geld auf die hohe Kante zu legen. Die Zinssätze sind so niedrig, dass man kaum noch etwas verdient, wenn man sein Geld anlegt. Wer heute spart, der muss damit rechnen, dass sein Erspartes im Laufe der Zeit an Wert verliert. Doch was genau sind Negativzinsen? Warum gibt es sie? Und welche Banken verlangen Negativzinsen?

Was sind Negativzinsen?

Negativzinsen sind Zinsen, die Banken und Sparkassen für Guthaben auf Konten und Depots ihrer Kunden berechnen. In der Regel werden Negativzinsen nur auf hohe Beträge erhoben, ab 100.000 Euro ist das in der Regel der Fall. Die Höhe der Negativzinsen variiert von Bank zu Bank. Manche Institute verlangen beispielsweise 0,5 Prozent pro Jahr, andere gar 1 Prozent oder mehr.

Wie entstehen Negativzinsen?

Die Zinsen, die Banken für Kredite berechnen, setzen sich aus mehreren Faktoren zusammen. Ein wesentlicher Faktor ist der Leitzins, den die Europäische Zentralbank (EZB) festlegt. Der Leitzins lag lange bei 0 Prozent. Das bedeutet, dass das Institut keine oder nur sehr geringe Zinsen für seine Kredite erhält. Hinzu kommt ein weiterer Faktor: Die Inflationsrate in Europa war über lange Zeit so niedrig, dass die Kaufkraft des Geldes gesunken ist. Dies alles führte dazu, dass die Banken ihre Kredite zu immer geringeren Zinsen anbieten mussten. Gleichzeitig mussten sie jedoch auch ihre Kosten decken, um Gewinne zu erwirtschaften. Um diese Differenz auszugleichen, griffen viele Banken auf Negativzinsen zurück und berechneten Strafzinsen für Guthaben ihrer Kunden.

Welche Banken verlangen Negativzinsen?

Die meisten großen und bekannten Banken in Deutschland, wie die Deutsche Bank, die Commerzbank oder die Sparkassen, verlangen Negativzinsen für Guthaben ihrer Kunden. Auch viele Online-Banken und Direktbanken berechnen Strafzinsen. Die Höhe dieser Zinsen ist allerdings unterschiedlich und variiert von Bank zu Bank.

Welche Banken verlangen keine Negativzinsen?

Diejenigen Banken, bei denen man als Kunde derzeit noch keine Negativzinsen zahlen muss, sind vorrangig sehr große Banken wie die Postbank, Norisbank, Deutsche Bank oder Direktbanken wie die 1822Direkt, die ING oder DKB. Daneben gibt es auch einige kleine und mittelgroße Banken, bei denen man derzeit noch keine Negativzinsen zahlen muss.

Rechenbeispiel für Negativzinsen

Nehmen wir an, Herr Müller hat 100.000 Euro auf seinem Girokonto bei einer Bank mit einem Strafzins von 0,5 Prozent pro Jahr. Dann müsste Herr Müller im Jahr 500 Euro Zinsen zahlen – das sind 42 Euro im Monat. Allerdings müsste er nicht die gesamten 100.000 Euro verzinsen lassen. Die Bank berechnet in der Regel nur Negativzinsen für Guthaben ab einem bestimmten Betrag, dem so genannten Freibetrag. Dieser Freibetrag liegt normalerweise bei 100.000 Euro. Guthaben, die darunter liegen, werden meistens nicht verzinst – auch nicht negativ.

Warum gibt es Negativzinsen?

Zinsen sind normalerweise dafür da, um Anreize für Sparer zu schaffen. Je höher die Zinsen, desto größer ist die Motivation, sein Geld anzulegen und zu sparen. In Zeiten von Niedrigzinsen ist diese Motivation jedoch nicht mehr so groß. Viele Menschen sind daher auf der Suche nach Alternativen, um ihr Geld anzulegen. Eine Möglichkeit ist es, in Aktien oder Fonds zu investieren. Die Börsenmärkte sind tendenziell sehr gut, sodass sich hier Alternativen für Anleger bieten.

Tipp: Was die Sparer ärgert, freut die Kreditnehmer. In Niedrigzins-Zeiten sind auch die Kreditzinsen in aller Regel niedrig. Die EZB nutzt die Zinspolitik ganz gezielt, um die Wirtschaft anzukurbeln. In Zeiten wo die Inflation niedrig ist, wird versucht, durch günstige Kredite die Investitionen in der Wirtschaft anzukurbeln. In Zeiten hoher Inflation, wie aktuell, werden die Kredite teurer, sodass weniger investiert wird und die Inflation sinkt.

Auswirkungen von Negativzinsen

Die Auswirkungen der Strafzinsen sind vielfältig. Viele Menschen sind verunsichert, wie sie mit ihrem Geld in Zeiten von Negativzinsen umgehen sollen. Viele Bankkunden haben Angst, dass sich die Situation weiter verschärft und die Zinsen noch weiter sinken. Andere sehen in den Strafzinsen eine Chance, ihr Geld anzulegen und damit Gewinne zu erzielen. Auch die Banken selbst sind mit der Situation überfordert. Viele Institute haben Probleme damit, die Kosten für ihre Dienstleistungen zu decken. Gleichzeitig müssen sie immer wieder neue Wege finden, um ihre Kunden bei Laune zu halten und neue Kunden zu gewinnen.

Zahlen Banken auch Zinsen?

Wo vor einigen Jahren Banken ihr Geld noch über Nacht bei der EZB parken konnten und dafür Zinsen bekommen, müssen sie heute dafür zahlen. Diese Strafzinsen werden auf die Kundeneinlagen umgelegt. Die Banken verbuchen diese Kosten allerdings in der Regel nicht gesondert, sondern schreiben sie in ihrer Bilanz als allgemeine Kosten ab.

Wer zahlt Negativzinsen?

In der Regel zahlen nur Kunden mit hohen Guthaben bei ihrer Bank Negativzinsen. Die Höhe der Zinsen ist allerdings unterschiedlich und variiert von Bank zu Bank. In der Regel werden Negativzinsen nur für Beträge ab einem bestimmten Freibetrag berechnet, der üblicherweise bei 100.000 Euro liegt. Allerdings gibt es auch Ausnahmen: Manche Banken verlangen auch für kleinere Beträge Strafzinsen.

Auswirkungen von Negativzinsen

Negativzinsen haben sowohl für Banken als auch für Sparer Auswirkungen. Für Banken ist es schwieriger, Gewinne zu erwirtschaften, weil sie immer weniger Zinsen für ihre Kredite erhalten. Gleichzeitig müssen sie jedoch auch ihre Kosten decken. Viele Banken versuchen daher, mit hohen Gebühren und Strafzinsen diese Differenz auszugleichen. Für Sparer bedeuten Negativzinsen, dass sie für ihr Guthaben bei der Bank Strafzinsen zahlen müssen. Viele Sparer entscheiden sich daher dafür, ihr Geld abzuheben und stattdessen in bar zu halten oder in andere Anlageformen wie Aktien oder Immobilien zu investieren.

Umgang der Banken mit Negativzinsen

Viele Banken sträuben sich davor, ihren Kunden Strafzinsen zu berechnen. Die Banken befürchten, dass sie dadurch Kunden verlieren und negativ in die Schlagzeilen geraten. Dadurch werden zum Ausgleich fast jährlich die Kontoführungsgebühren für Kunden erhöht.

Rechtliche Lage in Deutschland

Die rechtliche Lage in Deutschland ist klar: Banken dürfen Negativzinsen für ihre Kunden berechnen. Allerdings ist das nicht ganz so einfach, wie es klingt. Denn bei der Berechnung der Strafzinsen müssen sich die Geldinstitute an gesetzliche Regeln halten. So ist es beispielsweise verboten, Negativzinsen auf Altersvorsorgeprodukte zu berechnen. Auch für Guthaben auf Girokonten gelten Grenzen: Hier dürfen keine Minuszinsen berechnet werden, solange noch Kontoführungsgebühren erhoben werden.

Unser Tipp: Informieren Sie sich gründlich, bevor Sie Ihr Geld irgendwo anlegen. Nehmen Sie sich Zeit für die Suche nach dem richtigen Produkt und lassen Sie sich von Freunden oder Bekannten beraten. Auch verwenden Banken oft irreführende Bezeichnungen für den Negativzins. Achten Sie daher genau darauf, was in den Vertragsunterlagen steht. Andere Namen sind zum Beispiel “Aufbewahrungsvergütung”, “Verwahrgeld” oder “Verwahrentgelt”.

Die wirtschaftliche Situation hat sich geändert

In den letzten beiden Jahren 2020 und 2021 hat sich die wirtschaftliche Situation in Deutschland und der Eurozone deutlich verändert. Durch die steigende Inflation wurde der Leitzins von der EZB nun bereits zum vierten Mal in Folge angehoben. Zuletzt am 27. Oktober 2022 auf 2 Prozent.

Dadurch geben auch die Banken wieder höhere Zinsen für ihre Kunden aus. Allerdings ist die Freude bei den Sparern darüber getrübt, da die erhöhte Inflation auch dazu führt, dass die Preise für Waren und Dienstleistungen steigen.

Die EZB begründet die Leitzinserhöhung mit der anhaltenden Erholung der Eurozone nach der Corona-Krise. Auch die Arbeitslosenzahl in der Eurozone ist auf den niedrigsten Stand seit mehr als 10 Jahren gesunken.

Die Erhöhung des Leitzinses hat jedoch auch Auswirkungen auf die Kreditkosten für Unternehmen und Konsumenten. Je höher der Zins ist, desto teurer wird auch ein Kredit. Experten rechnen daher damit, dass die Kreditkosten in den nächsten Jahren steigen werden.

Was bedeutet die Zinserhöhung für Sparer?

Die Zinswende hat sowohl für Sparer als auch für Banken Auswirkungen. Für Sparer wird es sich in höheren Zinsen für ihr Guthaben bemerkbar machen. Denn Banken geben die Zinserhöhung meist an ihre Kunden weiter. Allerdings können Sparer auch von der steigenden Inflation profitieren, wenn sie ihr Geld in Anlageformen wie Aktien oder Immobilien investieren.

Weitere Informationen zum Negativzins

Wenn Sie Negativzinsen vermeiden möchten, sollten Sie Ihr Geld abheben und in bar halten. Alternativ können Sie auch in andere Anlageformen wie Aktien oder Immobilien investieren. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie Ihr Geld nicht zu lange in bar halten, da die Inflation die Kaufkraft Ihres Geldes schrittweise verringert. Sparen Sie daher lieber regelmäßig und legen Sie Ihr Geld regelmäßig an, um den Verlust der Kaufkraft auszugleichen.

Weitere Informationen zum Investieren und ETFs haben wir hier.

Fazit

Negativzinsen sind für Banken und Sparer gleichermaßen eine Herausforderung. Viele Sparer entscheiden sich daher dafür, ihr Geld abzuheben und in Bar zu halten oder in andere Anlageformen wie Aktien oder Immobilien zu investieren. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie Ihr Geld nicht zu lange in bar halten, da die Inflation die Kaufkraft Ihres Geldes schrittweise verringert.

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