Sebastian Buosi

Sebastian Buosi

Über die Versicherungswirtschaft zur klassischen Bank hin zu digitalen und alternativen Anlagen kam Sebastian früh mit Finanzthemen in Berührung. Dieses Interesse wurde dank der Möglichkeiten aus dem digitalen Wandel in der Finanzbranche weiter verstärkt. Daher hat er sich weiter auf Themen wie Bitcoin, NFT, Uhren und das nachhaltige Investieren spezialisiert.

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Was sind Mischfonds und was sind die Risiken?

Was sind Mischfonds und was sind die Risiken?

Mischfonds sind eine beliebte Anlageform, die sowohl risikoarm als auch risikoreich sein können. Sie werden von vielen Anlegern gekauft, weil sie das Risiko streuen und so für mehr Sicherheit sorgen. Doch was genau ist ein Mischfonds? Welche Arten gibt es? Welche Rendite kann damit erzielt werden? Und welches Risiko birgt diese Anlageform? In diesem Artikel haben wir alle Informationen über den Mischfond zusammengefasst.

Was sind Mischfonds?

Mischfonds sind ein Investmentfonds, der in verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen und Immobilien investiert. Laut Definition muss mindestens in zwei Anlageklassen investiert werden. Deshalb werden sie auch als Multi-Asset-Fonds bezeichnet.

Das Prinzip eines Mischfonds ist einfach: viele Anleger investieren ihr Geld in einen Topf und das Fondsmanagement investiert dieses Geld anschließend in verschiedene Wertpapiere des Mischfonds. Für dieses aktive Betreiben des Mischfonds werden jedoch in der Regel hohe Gebühren erhoben. Die Zusammensetzung der Fonds kann sich im Laufe der Zeit ändern. Daher werden Mischfonds auch als flexible Fonds bezeichnet.

Welche Arten von Mischfonds gibt es?

Es gibt zwei Haupttypen, den flexiblen Mischfond und den fixen Mischfond. Bei der fixen Variante wird das Verhältnis der einzelnen Anlageklassen im Fonds von vornherein festgelegt und bleibt über die Laufzeit konstant. Flexible Mischfonds sind hingegen dynamischer und könnten ihre Zusammensetzung im Laufe der Zeit ändern und an die gegebenen Marktdynamiken anpassen. Zusätzlich unterscheiden wir noch zwischen offenen und geschlossenen Varianten.

Offene Fonds sind Publikumsfonds, das heißt, dass Privatanleger jederzeit ohne Beschränkung Anteile kaufen und verkaufen können. Geschlossene Mischfonds dagegen sind Fonds, die einmal aufgelegt werden und deren Anteile nicht mehr gehandelt werden können. Dies ist häufig der Fall, wenn die Fonds in illiquide Vermögenswerte investieren, die nicht sofort handelbar sind.

Flexible Mischfonds

Diese Fonds investieren in eine Reihe von Anlagen und können sich im Laufe der Zeit ändern. Das bedeutet, dass die Zusammensetzung der Fonds je nach Marktbedingungen angepasst werden kann. Das Ziel dieses Fonds ist es, in jeder Marktsituation die beste Rendite zu erzielen. Dabei können die flexiblen Mischfonds in risikoarme oder risikoreiche Anlagen investiert werden. Die Risiken hängen daher stark von der Zusammensetzung des Fonds und den aktuellen Marktbedingungen ab.

Die Gefahr bei flexiblen Variante ist, dass die Fondsmanager Innen und Fondsmanager auch nur Menschen sind und daher auch Fehler machen können. Zudem sind die Anlageentscheidungen häufig stark von persönlichen Erfahrungen und der subjektiven Einschätzung der Fondsmanager Innen und Fondsmanager geprägt. Daher kann es vorkommen, dass Anlageentscheidungen nicht immer die richtigen sind und zu Verlusten führen.

Fixe Mischfonds

Diese Fonds investieren in eine bestimmte Anlageklasse oder ein bestimmtes Verhältnis von Anlageklassen und ändern sich nicht. Das bedeutet, dass die Zusammensetzung der Fonds für den Rest der Laufzeit des Fonds gleich bleibt. Fixe Mischfonds sind risikoärmer als flexible Fonds, da sie in der Regel in weniger risikoreiche Anlagen wie Anleihen oder Immobilien investieren. Allerdings ist auch die Rendite dieser Fonds in der Regel geringer.

Die verschiedenen Risikoklassen von Mischfonds

Sie können in unterschiedlichen Risikoklassen eingestuft werden. Dies ist abhängig von der Zusammensetzung des Fonds und den aktuellen Marktbedingungen.

  • Risikoarme Mischfonds: Diese Fonds investieren in relativ sichere Anlagen wie Anleihen und Immobilien. Daher weisen diese Fonds in der Regel niedrigere Renditen auf, aber auch geringere Verlustrisiken. Um als risikoarm zu gelten, dürfen max. 25% Aktien und mindestens 75% Anleihen enthalten sein.
  • Ausgewogene Mischfonds: Diese Fonds investieren in eine Kombination von Aktien und Anleihen. Die Gewichtung der beiden Anlageklassen kann dabei variieren, sollte aber immer unter 50% Aktien und mindestens 50% Anleihen liegen. Diese Fonds eignen sich für Anleger, die ein geringes bis mittleres Risiko eingehen möchten.
  • Offensive Mischfonds: Diese Fonds investieren in erster Linie in Aktien. Um als offensiver Mischfond zu gelten, müssen diese mindestens 75% Aktien enthalten. Diese Fonds sind für Anleger geeignet, die ein hohes Risiko eingehen möchten und entsprechend hohe Renditen erwarten.

Welche Rendite kann mit Mischfonds erzielt werden?

Diese Art von Fonds sind in den letzten Jahren immer populärer geworden. Laut einer Studie des Deutschen Aktieninstituts (DAI) lag die durchschnittliche jährliche Rendite von Mischfonds bei 6,1 Prozent. Im Vergleich dazu haben Aktienfonds im selben Zeitraum eine durchschnittliche jährliche Rendite von 10,4 Prozent und Rentenfonds eine durchschnittliche jährliche Rendite von 4,4 Prozent erzielt.

Aber die Rendite hängt nicht nur von der Zusammensetzung des Fonds ab, sondern auch von den aktuellen Marktbedingungen. So kann es sein, dass in einem Jahr Aktienfonds die bessere Wahl sind und in einem anderen Jahr Rentenfonds.

Mit Mischfonds von thesaurierenden Erträgen profitieren

Die meisten Mischfonds sind thesaurierend, was bedeutet, dass die Erträge nicht ausgeschüttet, sondern reinvestiert werden. Dadurch können Anleger von den Zinseszinseffekten profitieren und ihre Renditen steigern.

Wie hoch ist das Risiko?

Das Risiko relativ niedrig, da sie in verschiedene Anlageklassen investieren. Dadurch ist das Risiko gestreut und die Chance auf Verluste ist geringer.

Was kosten Mischfonds?

Die Kosten von Mischfonds sind vergleichsweise hoch. Anleger müssen mit folgenden Gebühren rechnen:

  • Ausgabeaufschlag:Der Ausgabeaufschlag ist eine einmalige Gebühr, die beim Kauf eines Fonds anfällt. Bei Mischfonds kann man durchschnittlich mit 3 bis 6 % rechnen. Die Kosten variieren je nach Anlage, so sind Mischfonds teurer, die zum Großteil in Aktien investieren, die Aktien rufen höhere Kosten als Anleihen hervor.
  • Verwaltungsgebühren: Die Verwaltungsgebühr ist eine jährliche Gebühr, die an den Fondsmanager gezahlt wird. Auch hier muss man Mischfonds nach ihren Aktien- und Anleihenanteilen unterscheiden. Fonds mit mehrheitlich Aktien im Depot kosten durchschnittlich 1,5 – 2,5% pro Jahr, wobei es bei Fonds mit mehrheitlichen Anleihen nur etwa 1 – 1,5% pro Jahr sind.
  • Performancegebühr: Selten, aber doch vorhanden ist die Performancegebühr, welche nicht weiter definiert werden kann, da ihre Höhe sehr unterschiedlich ist. Die Gebühr fällt nur an, wenn der Fonds vorher definierte Ziele, auch Benchmarks bezeichnet, erreicht.

Wie unterscheidet sich ein Mischfond von einem ETF?

Der größte Unterschied zwischen einem Mischfond und einem ETF ist, dass diese Art von Fonds aktiv verwaltet werden und ETFs passiv. Das bedeutet, dass Fondsmanager bei Mischfonds entscheiden, in welche Anlagen sie investieren sollen. Bei ETFs wird das Portfolio nach einem bestimmten Index aufgebaut und es gibt keine aktive Verwaltung.

Wie beliebt ist der Mischfonds in Deutschland?

Sie sind in Deutschland sehr beliebt. Im Jahr 2020 investieren Anlegerinnen und Anleger aus Deutschland 41 % ihres Fondsvermögens in Aktienfonds, 32 % in Mischfonds, 22 % in Rentenfonds und 5% in sonstige. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland mit diesem Anteil an Mischfonds auf den vordersten Plätzen. Der Durchschnitt in Europa liegt bei ungefähr 18%.

Die Vor- und Nachteile

Schauen wir uns doch die Vorteile und die Nachteile einmal genauer an:

Vorteile:

  • Risikostreuung: Da Mischfonds in verschiedene Anlageklassen investieren, ist das Risiko gestreut und die Chance auf Verluste geringer
  • Passives Investment: Die meisten Fonds sind passiv, was bedeutet, dass die Kosten niedrig sind
  • Nahezu jedes Investment-Ziel ist erreichbar: Es gibt Fonds für nahezu jedes Investment-Ziel. Vom schnellen Vermögensaufbau bis hin zur Altersvorsorge ist alles möglich

Nachteile:

  • Aktive Verwaltung: Bei einigen Mischfonds ist die Gebühr für die aktive Verwaltung relativ hoch
  • Keine Garantie: Wie bei jeder Anlageform gibt es keine Garantie für eine hohe Rendite
  • Zu hohe Performance Ziele: Um mehr Gelder in den Fond zu bekommen, setzen viele Fondsmanager zu hohe Performance-Ziele an, die sie in den seltensten Fällen erreichen.

Fazit

Mischfonds sind ein beliebtes Investment, da sie in verschiedene Anlageklassen investieren und dadurch das Risiko streuen. Die Kosten für diese Art von Fonds sind relativ niedrig und die Performance der letzten Jahre war gut. Allerdings ist das Risiko nicht völlig ausgespart und Anleger sollten sich bewusst sein, dass es keine Garantie für eine hohe Rendite gibt.

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