Finanzen aktuell: In unserer heutigen Ausgabe des Weekly Finanzreport, werden wir die Entwicklungen in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik und dessen Auswirkungen auf den Finanzmarkt beleuchten. Hierbei legen wir den Fokus ganz auf unser Motto: „Alles rund um Ihr Geld und Ihre privaten Finanzen“.
Finanzen aktuell: Das Wichtigste in Kürze
- S&P dritte Woche in Folge im Minus
- Nike überzeugt, FedEx mit zweischneidigen Zahlen
- Technologie- und Automobilbranchen besonders unter Druck
- Bank of Japan lockert den Rahmen der langfristigen Zinskurve
- Sanierungslösung des deutschen Immobilienkonzerns Adler scheitert
Die Märkte im Überblick
Ein unausgeglichenes Bild verfolgt im Closing der vorletzten Woche des Jahres 2022 die Märkte. Im amerikanischen S&P 500 wird der Index durch die großen Technologie- und Elektronikaktien in eine negative Performance hineingezogen. Mit einem Kurs von 3845 wird die Woche bereits zum dritten Mal in Folge in einem leichten Minus abgeschlossen. Im Verlauf der Handelswoche wurde dabei ein Kurstiefststand von bis zu 3750 angetestet, welche mit einem Kursanstieg von +2% wieder wett gemacht werden konnten.
Im positiven Licht stand die Aktie des Sport- und Kleidungsherstellers Nike, welche nach den überzeugenden Quartalszahlen zum Dienstag +14% Kurssteigerung erzielen konnte. Mit einem Umsatz, der mit 13,31 Mrd. USD knapp eine Milliarde und fast sechs Prozent oberhalb der Schätzungen befindet, konnte Nike mit seiner Markenstärke überzeugen und Sorgen rund um einen Nachfragerückgang zunächst zerschlagen. Zusätzlich gelang es dem Unternehmen auf der Grundlage von stringenten Kosteneinsparungen einen Gewinn pro Aktie in Höhe von 0,85 USD zu erzielen. Erwartet wurden gerade einmal 0,64 USD.
Auf der anderen Seite hatten wir die stark antizipierten Ergebnisse des Transport- und Logistikunternehmens FedEx. In diesem Fall, muss sich der Konzern klaren Anzeichen einer Rezession stellen und einen Umsatz preisgeben, welcher glatt eine Milliarde unter dem erwarteten Wert von 23,70 Mrd. USD liegt. Gleichzeitig zieht FedEx die gleiche Stellschraube wie Nike und spart massiv Kosten ein. Das Ergebnis: ein stark erhöhter Gewinn je Aktie von 3,10 USD. Geschätzt worden 2,80 USD. Die FedEx Aktie schließt die Handelswoche +2 % im Plus ab.
Kursentwicklung des DAX: Finanzen aktuell
Der Deutsche Aktien Index DAX schließt die Woche bei plus minus null ab und notiert weitestgehend auf dem Stand von letzter Woche. Dabei sehen für im Leitindex für deutsche Aktiengesellschaften besonders einen tiefroten Sektor: die Automobilbranche. Volkswagen Aktionäre verlieren – 13,50 Prozent auf Wochenbasis, während Investoren des in diesem Jahr an die Börse gegangenen Unternehmens Porsche AG in den letzten fünf Handelstagen – 6,50 % verlieren.
Unterschiedliche Ursachen müssen sich in diesem Zusammenhang angesehen werden. Als wesentlicher Abwärtsfaktor gelten dabei die Entwicklungen rund um den amerikanischen Elektroautohersteller Tesla. Die Aktie rund um Elon Musk verlor allein seit September über 60 % Ihres ursprünglichen Wertes. Besonders die Aktivitäten von Elon Musk und seiner neuen Firma Twitter sorgten für starken Kapitalabfluss bei Tesla. Zusätzlich werden es Automobilwerte in den kommenden Monaten voraussichtlich insgesamt mit erschwerten Bedingungen zu tun haben. Tesla senkt besonders in Asien die Preise für Ihre Elektroautos und möchte einem Nachfragerückgang entgegenwirken. Die deutschen Automobilwerte stehen infolgedessen unter Druck, da auch Analysten mit weiteren Rückgängen der Konsumentennachfrage für 2023 rechnen.
Finanzen aktuell: Entwicklungen in der Finanz- und Bankenbranche
Die Entwicklungen rund um die Zentralbanken am Globus bleiben weiterhin dynamisch. Während wir bereits in unserem Markt-Briefing der vergangenen Woche von den negativ konnotierenden Tönen der FED und EZB berichtet haben, steht nun mit der Bank of Japan (BoJ) eine weitere große Zentralbank in den Schlagzeilen.
In Japan wurden Investoren durch eine vermeintliche Straffung der Geldpolitik durch die BoJ überrascht. Demnach verkündigte der Präsident eine Erweiterung des langfristigen Zinsrahmens rund um japanische Staatsanleihen. Ab sofort wird die Zentralbank eine zirkulierende Zinskurve von bis zu 0,50 % rund um den Nullpunkt erlauben. Zuvor bestand ein Rahmen von +/- 0,25 Prozentpunkten.
Erhofft wird sich durch diese Art von Adaptierung in der Geldpolitik eine bessere Möglichkeit, auf Marktbewegungen und plötzliche Ereignisse zu reagieren. Insgesamt fährt die Bank of Japan einen ultralockereren Ansatz in Ihrer Leitlinie und handelt entgegengesetzt zu der FED und EZB, welche beide bereits eine sehr feste Geldpolitik an den Tag legen bzw. im Falle der EZB weiterhin im Prozess sind, die Konditionen stark zu verengen.
Während dieser Schritt der BoJ von einigen Marktteilnehmern als eine Art Zinsanhebung betrachtet wird, betonen die Mitglieder, dass weiterhin eine lockere Geldpolitik im Vordergrund stehen wird. Somit wird keinerlei Trendwende durch die aktuellen Handlungen eingeleitet. Vielmehr wird die Bank of Japan ausgleichend ihre Käufe von langfristigen Staatsanleihen im Zeitintervall Januar-März von 54 Mrd. auf 67 Mrd. monatlich ausweiten. Japan’s Yen kann seit dem Ende des Oktober gegenüber dem US-Dollar über + 14,65 Prozentpunkte hinzugewinnen und steht bei 0,007527 (Stand: 25.12.2022)1CNBC, Bank of Japan shocks global markets with bond yield shift.
Entwicklungen rund um Immobilien
Erneut Ernüchterung für den deutschen Immobilienkonzern Adler Real Estate AG. Nachdem das mit 691 Millionen an Marktkapitalisierung bewertete Unternehmen zur Lösung der Problemlage eine Sanierungslösung am Umsetzen gewesen ist, platzt das Ganze jetzt knapp. Insgesamt sollte mit dem Plan die Bedingungen für die sechs emittierten unbesicherten Anleihen entsprechend angepasst werden. In den Details wurden längere Laufzeiten vorgesehen, zu welchen Adler dann höhere Zinsen hätte zahlen müssen. Zusätzlich sollten planmäßig weitere Unternehmensanleihen im Wert von 900 Mio. EUR herausgegeben werden. Für eine Durchsetzung benötigt Adler jeweils 75 % Zustimmung bei jeder Anleihe. Bei einer der sechs Anleihen, welche eine Fälligkeit zum Jahr 2029 hat, stimmten jedoch nur 57,7 % zu, nachdem die Investorengruppe US-Fonds Strategic Value Partners zu. Diese sehen sich als langfristige Gläubiger den kurzfristigen Gläubigern gegenüber benachteiligt und fordern eine Anpassung des Konzepts. 2Finance Magazin, Adler-Ticker: Adler scheitert knapp mit Sanierungsplan
Der Marktausblick – Wichtiges für die kommende Woche 52
Der Jahresabschluss wird in der letzten Woche sehr ruhig ausfallen. Ausschließlich drei Unternehmen werden Ihre Ergebnisse veröffentlichen. Wir als Redaktion werden für euch in den kommenden Wochen erste spannende informative Aktienanalysen auf die Beine stellen, sodass Ihr mit neuen Ideen und Anregungen euer Aktienportfolio für das Jahr 2023 aufstellen könnt. Wir wünschen allen Lesern fröhliche Festtage und einen erholsamen Jahresabschluss 2022!
Quellen & Verweise
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