Autor Paul Roth

Paul Roth

Paul sitzt mit seinem Studium des Bankmanagements direkt am Puls der Wirtschaft. Er fasziniert sich besonders für aktuelle Trends am Finanz- und Kapitalmarkt. Von Anleihen, über Aktien, ETFs, Rohstoffen, Immobilien und Kryptowährungen, möchte er für den Leser gerne über die grundlegenden Zusammenhänge berichten.

Finanzen aktuell: In unserer heutigen Ausgabe des Weekly Finanzreport, werden wir die Entwicklungen in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik und dessen Auswirkungen auf den Finanzmarkt beleuchten. Hierbei legen wir den Fokus ganz auf unser Motto: „Alles rund um Ihr Geld und Ihre privaten Finanzen“.

Finanzen aktuell: Das Wichtigste in Kürze

  • starker Arbeitsmarkt in den USA
  • rund um den Globus rückläufige Inflationsraten
  • China-Aktienwerte outperformen
  • Deutsche Bank muss Eigenkapital aufstocken
  • Immobilienmarkt in den USA weiterhin am Abkühlen
  • Banken und Finanzinstitute starten nächste Woche mit hoch antizipierten Unternehmensergebnissen

Die Märkte im Überblick

Zum Beginn unseres Marktbriefings wollen wir euch die Entwicklungen der vergangenen Woche am Kapitalmarkt präsentieren. Nachdem zum Endjahre-Spurt 2022 die ersehnte Weihnachts-Rallye an den Kapitalmärkten ausgeblieben ist, zeigen sich die Märkte seit Beginn des neuen Jahres zunehmend freundlich.

Mit den verkündeten Arbeitsmarktzahlen in den USA zeigt sich die anhaltende Robustheit des Arbeitsmarktes erneut. Demnach wurden 223.000 neue Jobstellen verkündet, angenommen worden nur 200.000 neue Stellen. Im Vormonat November beliefen sich die Zahlen auf + 256.000 Stellen. Im eine wirkliche Abkühlung der Jobs zu sehen, möchte die amerikanische FED einen Zuwachs von nicht mehr als 130.000 Stellen pro Monat sehen – hiervon sind wir noch weit entfernt.

Zudem ist die Arbeitslosenquote auf 3,5 % gefallen, vor 30 Tagen lag diese bei 3,6 %. Positiv zu bewerten, ist die rückläufige Inflation der Löhne. Erwartet wurden im Jahresvergleich + 5 Prozent, geliefert wurde eine Zahl von nur 4,30 %. Anhand dieser Komponente, kann gesehen werden, dass die Zinspolitik weiterhin Auswirkungen verzeichnet.

Inflationsentwicklung Europa: Finanzen aktuell

In der Eurozone wurde bei der Preissteigerungsrate mit 9,20 %, der niedrigste Wert seit über 4 Monaten erreicht. Dieser lag weit unter den Prognosen von 9,70 %. Noch zuvor notierte die Inflation im November bei 10,10 %. Deutschland kann seine nationale Preissteigerung auf 8,60 % zurückschrauben, nachdem besonders die Preisrückgänge bei den Energiepreisen rundum für anhaltende Spannung gesorgt haben. Dabei steigt die Kerninflation jedoch um 20 Basispunkte auf einen Wert in Höhe von 5,20 % an.

Nach der zuvor schwachen Woche konnten sich besonders die Titel aus dem Automobilsektor im DAX einer Erholung erfreuen. In der Wochenperformance kann der DAX 5,2% dazugewinnen.

Entwicklung der DAX Aktien
Entwicklung der DAX Aktien

In China sehen wir am Aktienmarkt im Hang Seng Index positive Auswirkungen querbeet. Nachdem die chinesische Regierung ihre Zero-Covid-Politik komplett in den Boden gestampft hat, hoffen Unternehmen nun erneut auf erhöhte Nachfrage. Im gleichen Zuge genehmigt die Regierung eine Vielzahl von Videospielen im Technologiesektor und lässt insgesamt die Sanktionen gegen Unternehmen zurückfahren. Besonders auffällig sind die Titel von Alibaba (+16 %) sowie JD.com (+12,60 %).

Entwicklung der chinesischen Aktien
Finanzen aktuell: Entwicklung der chinesischen Aktien

Weitere Entwicklungen am Kapitalmarkt im Schnellüberblick:

S&P 500: 1,4%

Yield 10-jährige US-Staatsanleihe: -8,3%

GOLD/USD: 2,4%

BTC/USD: 2,1%

EUR/USD: -0,5%

VIX (Volatilität des S&P 500): -2,6%

Finanzen aktuell: Entwicklungen in der Finanz- und Bankenbranche

Nachdem Unternehmen insgesamt mit dem Rückgang der Nachfrage und dem daraus resultierenden wirtschaftlichen Abschwung es immer schwerer haben werden, erteilt die BaFin aus Deutschland, dem größten Kreditinstitute der Bundesrepublik Deutschland, eine strikte Maßnahme. Die Deutsche Bank AG muss infolge ihrer risikoreichen Geschäftsbeziehungen mit hoch verschuldeten Unternehmen ihren Eigenkapitalpuffer zur Prävention einer Schieflage erhöhen.

Währenddessen belässt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht die Auflagen für die großen Banken der Commerzbank und LBBW auf einem gleichen Niveau verbleiben. Insgesamt muss die Deutsche Bank ab sofort eine harte Kernkapitalquote in Höhe von mindestens 10,55 % vorweisen. Damit wird der individuelle Kapitalaufschlag im Vergleich zum Vorjahr um 20 Basispunkte höher sein. Zuletzt hatten sich die Transaktionen und infolgedessen die Umsätze im sogenannten Leveraged-Buyout Segment für das dritte Quartal bei der Deutschen Bank bereits um 80 % dezimiert1EZB verdonnert Deutsche Bank zu höherem Eigenkapitalpuffer, https://www.finance-magazin.de/banking-berater/firmenkundengeschaeft/ezb-verdonnert-deutsche-bank-zu-hoeherem-eigenkapitalpuffer-140676/.

Analysten der Deutschen Bank werten derweil Konkurrenten aus dem Bankensektor in der Unternehmensanalyse deutlich ab. Für die kommende Woche der Geschäftszahlen unterschiedlicher Kreditinstitute geht das deutsche Haus davon aus, dass man auf breiter Front eine angespannte Lage im Bankensektor sehen wird. Der Großteil der Titel wird bei „Halten“ situiert und Kursziele werden nach unten geschraubt.

Entwicklungen rund um Immobilien

Neueste Meldungen aus den USA für den Immobilienmarkt verstärken nochmals den Konsens für das insgesamt düstere Bild. Demnach haben in den USA zahlreiche negative Entwicklungen stattgefundenen. Die Nachrichtenagentur CNBC berichtet, dass in Manhattan die Wohnungsverkäufe um über -29% im vierten Quartal von 2022 eingebrochen sind. Somit stellt dieser Nachfragerückgang den größten Abzug seit dem Start der Corona-Pandemie im Frühling 2020 dar.

Gleichzeitig verzeichneten die Immobilien im Median einen Preisrücksetzer von durchschnittlichen -5,5 %. Zum ersten Mal in zwei Jahren reduziert sich somit der Preis der Assetklasse in Manhattan. Währenddessen warten potenzielle Investoren weiterhin auf fallende Preise, weshalb sich die Käuferlage bis auf Weiteres nicht zu verbessern scheint.

In New York City erleben die Verkaufsverträge im Ausblick für das erste Quartal in 2023 in der Prognose einen Abfall von -42 %. Das Ganze würde demnach das schlechteste Quartal seit über einem Jahrzehnt darstellen. Im Segment Luxusimmobilien kann im Gegensatz zur abfallenden Gesamtmarkttendenz, ein Preisanstieg in Höhe von +4% erreicht werden2CNBC, https://www.cnbc.com/investing/.

Der Marktausblick – Wichtiges für die kommende Woche 2

Mit dem Beginn des neuen Jahres werden besonders die am Freitag zu meldenden Ergebnisse der Banken und Unternehmen im Finanzsektor erste Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Im Fokus stehen dabei die Bank of America, CitiGroup, JPMorgan Chase, Blackrock. Neben diesen Zahlen werden sowohl Tilray als auch Taiwan Semiconductors das Marktbild in der KW 2 prägen. Zusätzlich wird am Dienstag der Einkaufsmanagerindex der Dienstleistung und mittwochs die Verbraucherpreise in den USA gemeldet. Anleger können sich auf Spannung und volatile Entwicklungen im Finanzmarkt freuen.

Unternehmenszahlen für die kommende KW 2 (Quelle: Earningwhispers)
Finanzen aktuell: Unternehmenszahlen für die kommende KW 2 (Quelle: Earning-whispers)

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