Sebastian Buosi

Sebastian Buosi

Über die Versicherungswirtschaft zur klassischen Bank hin zu digitalen und alternativen Anlagen kam Sebastian früh mit Finanzthemen in Berührung. Dieses Interesse wurde dank der Möglichkeiten aus dem digitalen Wandel in der Finanzbranche weiter verstärkt. Daher hat er sich weiter auf Themen wie Bitcoin, NFT, Uhren und das nachhaltige Investieren spezialisiert.

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Alles, was Sie über Überziehungszinsen wissen müssen

lektoriert von Finanzreport
Alles, was Sie über Überziehungszinsen wissen müssen - Glossar

Der Überziehungszins ist ein Zinssatz, der von Banken für die Überziehung von Girokonten erhoben wird. Er liegt in der Regel deutlich höher als der Dispositionszins, den Kunden bei Kreditkarten oder Ratenkrediten zahlen. Viele Verbraucher wissen nicht, was es mit dem Überziehungszins auf sich hat und unterliegen im schlimmsten Fall hohen Zinskosten. In diesem Artikel erklären wir alles Wichtige zum Thema Überziehungszins, wie man diesen berechnet und welche Rechte die Banken im Falle einer Kontoüberziehung haben. Außerdem zeigen wir Alternativen zum teuren Überziehungszins auf.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Der Überziehungszins ist ein Zinssatz, den Banken für Kontoüberziehungen verlangen. Der Zins wird meistens am Jahresende in Rechnung gestellt und kann je nach Bank variieren.
  • Es gibt jedoch auch Alternativen zum Überziehungszins, wie Ratenkredite, Rahmen- und Abrufkredite, die günstigere Konditionen bieten.
  • Wenn man also vorhat, Geld zu leihen oder eine Kreditüberziehung in Betracht zu ziehen, sollte man sich im Vorfeld gründlich über die verfügbaren Optionen informieren und auf jeden Fall versuchen, eine günstigere Alternative zu finden.

Was ist der Überziehungszins?

Der Überziehungszins ist der Zinssatz, den Banken für die Überziehung von Girokonten erheben. Er gilt als eine Art Strafzins und liegt deutlich über dem Dispositionszins, den Kunden für Kreditkarten oder Ratenkredite zahlen müssen. Da er auch als Sollzinssatz bezeichnet wird, ist es wichtig zu beachten, dass es sich hierbei nicht um einen Kredit handelt: Verbraucher können keinen Antrag stellen und erhalten keine Zinsen für das Geld, das sie bei der Bank überziehen.

Dispo vs. Überziehungszins

Ein Dispositionskredit ist eine Art Kredit, den Verbraucher in Anspruch nehmen können. Banken erlauben Kunden meist, den jeweils auf ihrem Girokonto festgelegten Betrag zu überziehen und berechnen hierfür die Dispositionszinsen – im Gegensatz zum teuren Überziehungszins. Wenn allerdings der Rahmen des Dispositionskredits überschritten wird und somit das Girokonto ins Minus rutscht, kommt der Überziehungszins zum Tragen.

Wie hoch ist der Überziehungszins

Der Überziehungszins ist von Bank zu Bank unterschiedlich. Er liegt in der Regel bei etwa 10 % und kann bis zu 15 % betragen oder noch höher ausfallen. Daher sollten Verbraucher immer vorab die Konditionen und Zinsen bei ihrer Bank erfragen, um sich ein genaues Bild machen zu können.

Überziehungszinsen berechnen

Wie viele Zinsen Banken für die Überziehung von Girokonten verlangen, ist in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) jeder Bank geregelt. In der Regel liegen die Überziehungszinsen deutlich höher als die Dispositionszinsen, aber je nach Bank können sie variieren.

Die übliche Formel zur Berechnung der Überziehungszinsen ist:

Überzogener Betrag x Zinssatz x Überzogene Tage / 365 x 100

Ein Rechenbeispiel:

Nehmen wir an, Sie überziehen Ihr Konto für 20 Tage mit 2.000,00 Euro und der Zinssatz liegt bei 12%.

In unserer Formel schaut das dann so aus:

2.000 x 12 x 20 /365 x 100 = 13,15

In unserem Beispiel müssen Sie 13,15 Euro für 20 Tage an Überziehungszinsen bezahlen.

Kontoüberziehung: Rechte der Banken

Bei der Leistungsbeschreibung vieler Banken fällt auf, dass, sofern extra ausgezeichnet, von einer geduldeten Kontoüberziehung die Rede ist. Und das ist entscheidend: Eine Bank ist nämlich nicht verpflichtet, die Überziehung einfach so zu dulden – schon gar nicht über einen längeren Zeitraum und/oder eine hohe Summe. Zwar gibt es keine festen Obergrenzen, dennoch sollten Sie eine Kontoüberziehung immer schnellstens ausgleichen. Grundsätzlich behalten sich die Banken nämlich vor, Lastschriften zurückzubuchen oder sogar das Konto zu sperren. Dann wären hohe Überziehungszinsen tatsächlich noch das kleinere Übel.

Gibt es Alternativen zum Überziehungszins?

Alternativen zur Kontoüberziehung gibt es viele – am besten ist es hierbei einen Ratenkredit aufzunehmen, sobald es finanziell eng wird. Auch Rahmen– und Abrufkredite können eine sinnvolle Alternative sein. Um die passenden Konditionen zu finden, ist es ratsam, sich vorab mit den Bankangeboten zu vergleichen.

Was ist der Ratenkredit?

Ein Ratenkredit ist ein Darlehen, das man bei der Bank oder einem anderen Kreditgeber aufnehmen kann. Die Höhe des Kredits und die Laufzeit sind dabei frei wählbar. Dieser Kredit gilt jedoch nur für größere Anschaffungen, da der Betrag meist über 1.000 Euro liegt. In der Regel erhält man den Darlehensbetrag in voller Höhe auf das Girokonto überwiesen, sodass man diesen für seine Wünsche verwenden kann.

Im Gegenzug muss man das Geld inklusive Zinsen in monatlichen Raten an die Bank zurückzahlen. Die Zinsen betragen üblicherweise zwischen 1,5 % und 6 %.

Der Vorteil vom Ratenkredit: Man kann sich die Rückzahlung flexibel einteilen und muss das Geld nicht in einer Summe, wie bei der Kontoüberziehung, zurückzahlen

Was ist der Rahmenkredit?

Ein Rahmenkredit bringt ebenfalls Flexibilität, allerdings zu etwas günstigeren Konditionen als beim Ratenkredit. Bei einem Rahmenkredit wird von vornherein nicht die komplette Kreditsumme auf das Konto überwiesen, sondern nur die entsprechende Summe, die gerade auch wirklich benötigt wird. Es steht hierbei ein bestimmter Betrag zur Verfügung – der Rahmenkredit – und man kann innerhalb dieses Rahmens jederzeit über das Geld verfügen. Der Vorteil vom Rahmenkredit: Man zahlt nur Zinsen für den Betrag, den man auch wirklich abgerufen hat.

Was ist der Abrufkredit?

Ein Abrufkredit ist eine Sonderform des Ratenkredits. Hierbei erhält man zwar kein Geld auf das Konto, sondern nur Zugriff auf den vereinbarten Betrag. Allerdings kann man sich über die Bank rund um die Uhr Geld auszahlen lassen. Der Vorteil beim Abrufkredit: Man zahlt nur Zinsen, wenn man tatsächlich von dem Kreditrahmen Gebrauch macht.

Fazit

Überziehungszinsen sollten in jedem Fall vermieden werden, da die Zinskosten hier oft deutlich höher liegen als bei anderen Finanzierungsformen. Sollte man schon einmal in die Überziehung rutschen, ist es ratsam, diese schnellstmöglich auszugleichen. Idealerweise sollte zusätzlich noch die Bank über den Stand des Girokontos informiert werden. Ratenkredite oder Abrufkredite bieten hier eine bessere Möglichkeit für entsprechende finanzielle Engpässe

Weitere Informationen über Überziehungszinsen und Alternativen dazu finden Sie in unseren anderen hilfreichen Artikeln. Wir haben ein breites Spektrum an Themen rund um die persönlichen Finanzen, die Ihnen helfen können, fundierte Entscheidungen zu treffen.

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