Sebastian Buosi

Sebastian Buosi

Über die Versicherungswirtschaft zur klassischen Bank hin zu digitalen und alternativen Anlagen kam Sebastian früh mit Finanzthemen in Berührung. Dieses Interesse wurde dank der Möglichkeiten aus dem digitalen Wandel in der Finanzbranche weiter verstärkt. Daher hat er sich weiter auf Themen wie Bitcoin, NFT, Uhren und das nachhaltige Investieren spezialisiert.

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Onlinekredit - was ist das?

überprüft durch Finanzreport
Onlinekredit - was ist das?

Onlinekredit: Kredite sind ein erprobtes und bewährtes finanzielles Werkzeug, das bereits seit Jahrhunderten Teil des Finanzsystems ist. Ein Gläubiger überlässt einem Schuldner für einen festgelegten Zeitraum eine vorher bestimmte Summe Geld, die Letzterer für seine Zwecke benötigt. Die geliehene Summe zahlt er dem Gläubiger in der Regel mitsamt einer Entschädigung für die Leihe, also Zinsen, zurück. 

Traditionell nahmen Privatpersonen Kredite bei ihrer Hausbank auf. Benötigten sie eine größere Summe Geld, die sie nicht selbst stemmen konnten, begaben sie sich zu ihrem Bankberater, stellten ihre Situation vor, wiesen ihre Kreditwürdigkeit – ihre Fähigkeit den Kredit eines Tages zurückzuzahlen – nach und diskutierten mögliche Details des Kredites aus. 

In der jüngsten Vergangenheit haben sich jedoch vermehrt Onlinekredite hervorgetan, die eine einfachere Abwicklung und bessere Konditionen als die der traditionellen Anlaufstellen versprechen. Alles Wissenswerte über Onlinekredite und ob sie sich tatsächlich gegenüber traditionellen Krediten lohnen. 

Was ist ein Onlinekredit? 

Ein Onlinekredit ist seinem traditionellen Pendant sehr ähnlich. Genau wie bei einem Kredit bei einer herkömmlichen Hausbank gibt es einen Gläubiger und einen Schuldner, einen festgeschriebenen Zinssatz und eine Kreditwürdigkeitsprüfung sowie eine Reihe weiterer definierender Merkmale.

Online-Kreditgeber eliminieren im Gegensatz zu physischen Banken den Mittelsmann. Das Beratungsgespräch mit dem Bankberater wird obsolet, da alle nötigen Informationen in den Algorithmus einer Internetseite eingespeist werden. Das macht den Vergabeprozess schneller und Kreditnehmer kommen schneller an das benötigte Geld. 

Das Fehlen des Mittelmanns führt außerdem dazu, dass die Zinssätze für Onlinekredite niedriger ausfallen als die für herkömmliche Kredite. Schließlich spart sich die kreditgebende Bank durch die Online-Prozedur Kosten und Zeit für die Beratung ihrer Kunden. 

Somit gelingt es Online-Kreditgebern, sich als rundum attraktivere Anlaufstelle für Kredite zu positionieren. Sie sind unkomplizierter, schneller und günstiger als Hausbanken. Doch trifft das immer zu? 

Nachteile von Onlinekrediten 

Auf dem Papier sind Onlinekredite eine wunderbare Alternative zu herkömmlichen Krediten, weil sie jegliche Unannehmlichkeiten für den Kunden eliminieren. Doch die digitalen Angebote sind nicht immer ohne ihre Probleme. 

Ohne ausgewiesene Bonität und Kreditwürdigkeit kann die Beantragung eines Onlinekredites fehlschlagen. Deshalb sollten Antragsteller sicherstellen, dass sie darüber verfügen. Ansonsten ist ein Gang zur langjährigen Hausbank sinnvoller. 

Zudem entfällt die Beratung zum Kredit bei der digitalen Vergabe zu großen Teilen. Auch Online-Kreditinstitute stellen sämtliche Informationen zum vergebenen Kredit zur Verfügung. Kreditnehmer überfliegen diese aber oft nur oder verstehen Teile davon nicht. Gerade bei Krediten ist ein komplettes Verständnis des abgeschlossenen Vertrags aber unverzichtbar. Hausbank können offene Fragen schneller zufriedenstellend beantworten. Onlinekredite schwächeln oft in puncto Kundenservice. 

Auch die Abwicklung liegt bei Onlinekrediten mehr in der Verantwortung des Kreditnehmers. Das kann ebenso als Nachteil aufgefasst werden und bedeutet zumindest vor der Kreditvergabe einen größeren Eigenaufwand auf der Seite des Schuldners. 

Ein Mythos ist dagegen, dass Onlinekredite per se weniger seriös sind. Dabei handelt es sich um einen Aberglauben, der durch die frühere Unvertrautheit vieler mit dem Internet entstanden ist. Onlinekredite werden oft von denselben oder ähnlichen Kreditinstituten ausgegeben, die auch für Kredite bei Hausbanken zuständig sind. Darüber hinaus werden sie über gesicherte Verbindungen abgewickelt und Unterschriften und Vertragsdetails werden gesichert übermittelt. Zuletzt bieten unabhängige Plattformen Vergleichsportale, durch die Kreditsuchende potenziell unseriöse Wettbewerber frühzeitig ausfiltern können. 

Vorteile bei einem Onlinekredit

Die zuletzt genannten Vergleichsplattformen sind zudem der erste Vorteil von Onlinekrediten. Im Fall der traditionellen Kreditvergabe, geben sich Kunden oft mit ihrer Hausbank zufrieden oder besuchen nur wenige Banken, um deren Konditionen zu vergleichen. Mit der Existenz von Vergleichsportalen für Onlinekredite stehen ihnen aber alle Türen offen, um einen geeigneten Kredit zu finden. So gelingt es ihnen eher, einen passenden Onlinekredit zu finden, als mit einem herkömmlichen Kredit glücklich zu werden. 

Die Einfachheit von Onlinekrediten gehört zu den größten Argumenten für solche. Und dabei ist nicht nur die simple Beantragung mittels eines Formular gemeint. Auch Verwaltung und Rückzahlung werden online abgewickelt und minimieren damit den Aufwand auf beiden Seiten und sparen eine Menge Papierarbeit. Selbst Anpassungen des Kredites sind ohne Besuch beim Kreditinstitut umsetzbar. Nur kleine Teile des gesamten Prozesses werden aus Sicherheitsgründen nicht online abgewickelt. 

Entscheidend bei Abwägungen zwischen Onlinekrediten und herkömmlichen Krediten ist in den meisten Fällen die Differenz der Zinssätze. Onlinekredite sind, wie bereits erwähnt, billiger, weil sie kostengünstiger zu vermitteln sind. Kreditnehmer profitieren davon finanziell und sind deswegen oft dazu bereit, mehr Eigenaufwand in anderen Bereichen der Kreditvergabe zu betreiben. Am Ende dieses Prozesses gewinnen beide Parteien.

Was man vor dem Kreditantrag beachten sollte 

Entschließt sich eine Privatperson, einen Onlinekredit zu beantragen, sollte sie einige Dinge auf dem Weg dorthin beachten, die bei einem traditionellen Kredit nicht in ihre Verantwortung fallen. 

An erster Stelle kann die Bedeutung von Vergleichsportalen nicht genug betont werden. Der Vergleich hunderter verschiedener Kreditangebote ist der entscheidende Vorteil gegenüber dem Besuch eines der Kreditinstitute in der Heimatstadt. Auf Vergleichsportalen haben Interessierte die Möglichkeit, anhand der Suchfilter den passenden Kredit für ihre Zwecke zu finden. Wichtige Stellschrauben, die sie dafür drehen können, sind die Laufzeit, Kredithöhe, Zinshöhe und Sonderkonditionen. Auch beim Einholen konkreter Zahlen bei Kreditinstituten bleiben Vergleichsportale mit ihren Vergleichsrechnern essentiell. 

Hat der Interessent einen oder mehrere interessante Kreditangebote ausgemacht, begibt er sich auf die Website der jeweiligen Institute und prüft die Details der jeweiligen Angebote. Er nimmt sich Zeit, die Konditionen genau zu lesen, um zu entscheiden, ob der Kredit in seiner Situation passend ist. Teils gelten Sonderkonditionen auf bestimmte Angebote, die dem Interessenten von Vorteil sein könnten.

Gibt er sich mit einem Kredit zufrieden, gibt er erste Daten wie persönliche Informationen und Angaben zum Einkommen und anderen laufenden Krediten auf der Website des Kreditinstitutes an, das anhand dieser Daten eine erste Prüfung der Kreditwürdigkeit durchführen kann bzw. überhaupt erst mögliche Konditionen vorschlagen kann. Je realistischer die Angaben des Interessenten sind, desto schneller wird er mit einem passenden Vertrag versorgt. Falschangaben erschweren die Kreditsuche, zumal die allermeisten Online-Institute Nachweise zur Kreditwürdigkeit fordern. 

So verläuft die Kreditvergabe online 

Ist die Wahl eines Kredites getroffen und ein Angebot für die Situation des Interessenten verfügbar, geht es an den tatsächlichen Vertragsabschluss. Im Zuge der ersten Prüfung hat das Institut entweder eine vorläufige oder eine endgültige Kreditzusage getroffen. Der Kreditnehmer bekommt nun Vertragsunterlagen zugesandt, die er ergänzen, ausdrucken und unterschreiben muss. Zusätzlich fügt er Nachweise über die gemachten Angaben hinzu und sendet diese über ein gesichertes Übermittlungsverfahren, das PostIdent-Verfahren, an das Kreditinstitut. Das sichert gegen Identitätsdiebstahl und falsche Angaben seitens des Schuldners ab. 

Die Bank erhält die Vertragsunterlagen und Nachweise und unterzieht sie einem Prüfungsverfahren. Entsprechen alle Nachweise den im Vorfeld gemachten Angaben, wird der Kredit ausgezahlt bzw. im Falle einer vorläufigen Bestätigung überhaupt erst stattgegeben. Originalunterlagen werden an den Kunden zurückgegeben, der Kredit an die angegebene Zahlungsadresse ausgezahlt. 

Nun verfügt der Begünstigte frei über seinen Kredit und kann das damit angestrebte Projekt angehen. Allerdings trägt er die Verantwortung für die Erfüllung der Rückzahlungsvereinbarungen. In aller Regel handelt es sich dabei um Rückzahlungen in regelmäßigen Intervallen und gleicher Höhe, die sich über die Laufzeit des Kredites erstrecken. Die Rückzahlungen enthalten zudem den aufgeschlagenen Zinssatz, der das Kreditinstitut finanziell für die Kreditvergabe entlohnt. 

Was man bei der Rückzahlung von Krediten beachten sollte

Der Schuldner trägt Sorge, die Rückzahlungsraten des Kredites bis zum Ende der Laufzeit regelmäßig und pünktlich an das Kreditinstitut zu überweisen, um Mahnungen und mögliche Bestrafungen – höhere Zahlungssätze – zu verhindern. 

Er hat allerdings auch die Möglichkeit, von den regulären Rückzahlungssätzen abzuweichen. Aus zweierlei Gründen. Zum einen kann der Schuldner seinen Kredit vorzeitig tilgen, weil es ihm so besser passt oder weil er das nötige Geld dafür früher als erwartet zur Verfügung hat. Dabei kann es sein, dass das Kreditinstitut eine Vorfälligkeitsentschädigung einfordert. Hintergrund ist, dass der Bank durch die vorzeitige Begleichung der finanziellen Schuld zukünftige Zinsen entgehen. Diese suchen sie durch diese Form der Entschädigung zu kompensieren. Ob sich eine vorzeitige Tilgung lohnt, gilt es deswegen im Einzelfall zu prüfen. 

Zum anderen kann es natürlich auch geschehen, dass der Schuldner nicht in der Lage ist, die finanziellen Mittel für die Tilgung seines Onlinekredites aufzubringen. Bleiben Zahlungen aus, straft die Bank den Schuldner mit Mahnungen, Gebühren und Zinsen ab. Im Schlimmstfall folgen eine Kündigung, ein negativer Schufa-Eintrag und ein Mahnverfahren über die ausstehenden Rückzahlungen. Deshalb sollte der Schuldner stets die Kommunikation mit dem Online-Kreditinstitut suchen. Diese bieten bei verminderter Zahlungsfähigkeit der Regel folgende Optionen an: 

  • Eine Zahlungspause bzw. Eine Ratenpause: Diese gibt dem Schuldner die Möglichkeit seine Rückzahlungen unter Absprache mit der Kreditbank aufgrund unvorhergesehener Ausgaben für eine bestimmte Zeit auszusetzen, um nach Ablauf dieses Zeitraums zum alten Rückzahlungsplan zurückzukehren. 
  • Eine Ratensenkung: Diese gibt dem Schuldner die Möglichkeit, die Höhe der Raten langfristig zu senken, um so weitere Rückzahlungen sicherzustellen. Damit verlängert sich auch die Laufzeit des Kreditvertrags. 

Beide Möglichkeiten sind in aller Regel mit Mehrkosten auf Seiten des Schuldners verbunden. Genaue Konditionen sind im Kreditvertrag nachzulesen oder mit dem Kundensupport zu besprechen. 

Um sich vor möglicher Zahlungsunfähigkeit abzusichern, können Kreditnehmer eine Restschuldversicherung abschließen, die sie im Falle einer Zahlungsunfähigkeit vor finanziellen und rechtlichen Konsequenzen schützt. 

Besondere Online-Kreditformen 

Onlinekredite gibt es ebenso wie herkömmliche Kredite in unterschiedlichen Ausführungen. Gängig sind Privatkredite, Autokredite, Ausbildungs- und Studienkredite sowie Immobilienkredite. Diese und weitere verwandte Formen gibt es in gleicher Ausführung auch bei der Hausbank. Lediglich ihre Abwicklung unterscheidet sich zwischen beiden Instanzen. 

Einzigartig für die Welt der Onlinekredite sind an erster Stelle sogenannte Sofortkredite. Ihre Besonderheit liegt, wie der Name schon verrät, in ihrer (beinahe) sofortigen Vergabe. Der verschlankte Antragsprozess beschleunigt die Vergabe des Kredits und der Kreditnehmer bekommt die angefragte Summer innerhalb weniger Tage auf sein Konto überwiesen. 

Zudem bieten einige Kreditinstitute die Vergabe von bestimmten Krediten ohne Schufa-Check an. Das kann besonders für Kreditnehmer mit Schufaeintrag interessant sein. Es versteht sich allerdings, dass dies nicht für alle Kreditkonditionen gilt und dass das Kreditinstitut trotzdem die Bonität des Antragstellers prüft. 

Onlinekredit – Die Zukunft der Kreditvergabe 

Onlinekredite gewinnen stetig an Beliebtheit und die Gründe dafür liegen auf der Hand. Die Nachteile von bei einem Onlinekredit sind begrenzt und von der Gemütlichkeit des Kreditnehmers abhängig. Mit ein wenig mehr Aufwand zu Beginn können Kreditnehmer die finanziellen und verwaltungstechnischen Vorteile von Onlinekrediten auskosten. 

Kreditnehmer sollten sich allerdings eingehend mit den Konditionen des Online-Vertrags vertraut machen und die Rückzahlung sicherstellen, um finanzielle Einbußen zu verhindern. Alternativ können sie sich über Anpassungen oder Versicherungen im Falle von Zahlungsengpässen absichern. 

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