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Oliver Schoch

Oliver Schoch ist Bankkaufmann und Finanz-Journalist. Im Rahmen seiner Spezialisierung schreibt er mittlerweile seit 14 Jahren Artikel zu unterschiedlichen Finanz-Themen wie Börse, Versicherungen, Finanzierungen oder Geldanlage. Dabei gibt Oliver Schoch Lesenden gerne Ratschläge für den Finanz-Alltag und zeigt, wie interessant und alltäglich das Thema Finanzen in der Praxis ist.

Auf dem Festgeldkonto erhalten Anleger aufgrund der Niedrigzinsphase seit Jahren nur sehr geringe Zinsen. Üblicherweise ist der Zinssatz abhängig von der Laufzeit. Sie erhalten beispielsweise für eine Festlegedauer von vier Jahren einen höheren Zinssatz, als wenn Sie Ihr Geld lediglich für 30 Tage auf dem Festgeldkonto deponieren. Trotzdem befinden sich die Zinssätze momentan weit unterhalb der Inflationsrate. Nicht nur aus dem Grund informieren sich immer mehr Anleger über Festgeldangebote aus dem Ausland. Was Sie zu diesem Thema wissen sollten, erfahren Sie in unserem Beitrag.

Welche Eigenschaften besitzt ein Festgeldkonto?

Bevor wir näher auf das Thema Festgeldangebote aus dem Ausland eingehen, möchten wir kurz die wichtigsten, allgemeinen Eigenschaften einer Festgeldanlage nennen. Die meisten Anleger entscheiden sich deshalb für ein Festgeld, weil es sich um eine äußerst sichere Anlageform handelt. Festgelder gehören nämlich zu den wenigen Finanzprodukten, die in den Bereich der Einlagensicherung fallen. Dazu zählen lediglich die folgenden Anlageformen:

  • Spareinlagen
  • Sparbriefe
  • Festgelder
  • Tagesgeld

Aufgrund der Einlagensicherung gibt es bei Festgeldern nur ein sehr geringes Emittentenrisiko. Ein Kurs- oder Zinsrisiko existiert ohnehin nicht, weil das Guthaben auf dem Festgeldkonto immer zu 100 Prozent zurückgezahlt wird und der vereinbarte Zins für die gesamte Laufzeit gilt. Das ist zugleich eine weitere Eigenschaft der Festgeldanlage, nämlich dass eine Laufzeit zwischen Bank und Kunde vereinbart wird. Diese bewegt sich bei Festgeldanlagen in der Regel zwischen 30 Tagen und bis zu zehn Jahren.

Der Zins ist abhängig von der gewählten Festlegedauer, der Anlagesumme und den allgemeinen Kapitalmarktzinsen. Diese sind auch der Grund dafür, dass die Festgeldzinsen sich in Deutschland und in weiten Teilen der Europäischen Union seit den letzten Jahren auf einem sehr niedrigen Niveau befinden. Eine vorzeitige Verfügung des auf dem Festgeldkonto angelegten Kapitals ist in aller Regel nicht möglich oder die Banken veranschlagen zumindest nicht unerhebliche Vorschusszinsen.

Wer bietet ein Festgeldkonto an?

Viele Banken, die grundsätzlich im Anlagebereich tätig sind, stellen ihren Kunden auch ein Termingeld zur Verfügung, zu denen vor allem Festgelder zählen. Das bedeutet, dass Sie insbesondere bei den folgenden Kreditinstituten die Gelegenheit haben, ein Festgeldkonto zu eröffnen:

  • Filialbanken
  • Direktbanken im Inland
  • Direktbanken im Ausland
  • Autobanken

Aufgrund der Globalisierung im Finanzbereich haben Sie also grundsätzlich die Möglichkeit, ein Festgeldkonto sowohl bei einer inländischen Filial- oder Direktbank als auch bei einem Kreditinstitut zu eröffnen, welches im Ausland ansässig ist.

Wie gelange ich an Festgeldangebote aus dem Ausland?

Kommen wir nun zu den Festgeldangeboten aus dem Ausland, die also von Banken offeriert werden, die nicht in Deutschland ihren Hauptsitz haben. Es gibt im Prinzip zwei Möglichkeiten, wie Sie an diese Festgeldangebote gelangen können. Der erste Weg besteht darin, dass Sie zum Beispiel einen Festgeldvergleich durchführen und sich dann über den entsprechenden Link auf die Webseite einer ausländischen Bank begeben.

Dort können Sie dann – wie es auch bei deutschen Kreditinstituten üblich ist – online eine Kontoeröffnung vornehmen. Alternativ haben Sie natürlich ebenso die Möglichkeit, über eine Suchmaschine ausländische Banken zu finden, die Termingeldeinlagen offerieren. Dazu müssen Sie allerdings erst den Namen der Bank wissen, sodass sicherlich der Festgeldvergleich die sinnvollere Alternative darstellt.

Der zweite Weg, um an ausländische Festgeldangebote zu gelangen, ist der über sogenannte Zinsportale. Dabei handelt es sich um spezielle Anbieter, die im Internet ein Portal betreiben, auf dem insbesondere ausländische Banken ihre Festgeld- und oft auch Tagesgeldangebote veröffentlichen können. Als Anleger finden Sie somit auf den Portalen gebündelte Angebote und müssen nicht extra nach einzelnen Festgeldern im Ausland suchen. Haben Sie ein passendes Angebot über das Zinsportal gefunden, eröffnen Sie entweder dort eine Art treuhänderisches Konto oder direkt bei der entsprechenden Bank im Ausland. Sie müssen sich dazu lediglich zuvor auf dem Zinsportal1Angebote auf Zinsportalen – https://www.test.de/Weltsparen-Savedo-Co-Zinsportale-haben-nur-wenige-gute-Angebote-5107500-0/ – Aufgerufen am 17.08.22registrieren.

Aktuell gehören insbesondere die folgenden Plattformen zu den bekanntesten Zinsportalen:

  • WeltSparen
  • Zinspilot
  • Savedo
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Wenn Sie nach ausländischen Festgeldangeboten suchen, dann ist es ein bequemer Weg, sich für ein Zinsportal zu entscheiden. Dort finden sich zahlreiche Angebote ausländischer Banken, die ihren Sitz häufig innerhalb der Europäischen Union haben.

Worauf sollte ich bei ausländischen Festgeldangeboten achten?

Vom Grundsatz her haben ausländische Festgeldangebote zahlreich Gemeinsamkeiten mit Termineinlagen, die von deutschen Kreditinstituten offeriert werden. Hier besteht der wesentliche Unterschied tatsächlich darin, dass die kontoführende Bank im Ausland und nicht in Deutschland ansässig ist.

Trotzdem gibt es einige Punkte, auf die Sie bei Festgeldangeboten aus dem Ausland speziell achten sollten. Dazu zählen:

  • Bedingung für die Festgeldanlage
  • Einlagensicherung
  • Zinszahlung
  • Kündigung
  • Währungsrisiko

Lassen Sie uns an der Stelle etwas näher auf diese Punkte eingehen, denn es ist tatsächlich wichtig, dass Sie möglichst alle Details in Verbindung mit der ausländischen Festgeldanlage kennen.

Bedingungen für die Festgeldanlage

Mit Bedingungen für eine ausländische Festgeldanlage ist vor allem gemeint, dass es – vor allem bei der Anlage über Zinsportale – oft eine Mindestanlagesumme gibt. Diese bewegt sich bei der Festgeldanlage ausländischer Banken oft im Bereich zwischen 5.000 und 10.000 Euro. Eine solche Mindesteinlage ist nicht unüblich, Sie sollten diese allerdings kennen, da sie Grundvoraussetzung für das Nutzen eines Festgeldkontos im Ausland ist.

Ebenfalls zu den Bedingungen gehört, über welche Laufzeit hinweg Sie Ihr Kapital auf dem Festgeldkonto mindestens binden müssen. Gibt es einen befristeten Bonus oder Sonderzins, ist dieser meistens ebenfalls an eine Bedingung geknüpft, nämlich dass Sie das Festgeldkonto über eine bestimmte Laufzeit hinweg nutzen.

Einlagensicherung

Festgeldangebote aus dem Ausland - was Sie als Anleger wissen sollten

Die Einlagensicherung ist ein ganz wichtiges Thema, auf welches Sie bei ausländischen Festgeldangeboten unbedingt achten sollten. In Deutschland wissen Sie, dass Ihre Einlagen auf einem Festgeldkonto deutscher Banken immer bis zum mindestens 100.000 Euro Guthaben geschützt sind. Das ist auf die gesetzliche Einlagensicherung zurückzuführen, die nicht nur hierzulande gilt, sondern innerhalb der Europäischen Union. Das ist schon einmal eine wichtige Information, sodass Sie bei allen ausländischen Tagesgeldangeboten, bei denen die Bank ihren Hauptsitz in einem EU-Mitgliedstaat hat, davon ausgehen können, dass Ihre Einlagen auch dort bis zu 100.000 Euro je Gläubiger oder manchmal sogar darüber hinaus geschützt sind.

Trotzdem sollten Sie differenzieren, in welchem Land Sie Ihr Tagesgeld- oder Festgeldkonto eröffnen möchte. Es macht nämlich durchaus einen Unterschied, ob die Festgeldanlage beispielsweise von einer Bank aus den Niederlanden oder Griechenland stammt. Gewisse Staaten haben nämlich auch innerhalb der Europäischen Union eine abweichende Bonität, sodass es für sehr sicherheitsbewusste Anleger durchaus von Interesse ist, wie es mit der Kreditwürdigkeit der einzelnen Staaten bestellt ist. Im Fall des Falles, also bei der Insolvenz der kontoführenden Bank, muss nämlich letztendlich auch der Staat für die Einlagen haften.

Ganz besonders achten sollten Sie auf die Einlagensicherung, wenn sich die Festgeldanlage im außereuropäischen Ausland befindet. Dann kann es nämlich passieren, dass es gar keine Einlagensicherung gibt und Guthaben in keiner Weise geschützt sind. An der Stelle müssen Sie dann überlegen, ob Ihnen ein vielleicht deutlich höherer Zinssatz als bei deutschen oder europäischen Banken das erhöhte Risiko wert ist.

Eventuelles Währungsrisiko beachten

Worauf Sie bei einer Festgeldanlage im Ausland ebenfalls achten sollten, ist das eventuell vorhandene Währungsrisiko. Dieses gibt es allerdings nur Voraussetzung, dass Ihr Festgeldkonto in einer ausländischen Währung geführt wird, beispielsweise in Schweizer Franken. Dann besteht das Risiko, dass sich der Kurs des Schweizer Franken gegenüber dem Euro bis zur Fälligkeit der Festgeldanlage aus Ihrer Sicht negativ entwickelt, sodass entsprechend bei der späteren Umrechnung Kapitalverluste entstehen können. Dieses Risiko können Sie natürlich dadurch ausschalten, dass Sie sich auch bei ausländischen Tages- und Festgeldangeboten immer für ein Konto in Euro entscheiden.

Zinszahlung

Das Thema Zinszahlung bei ausländischen Festgeldangeboten meint insbesondere, ob die Zinsen monatlich, vierteljährlich oder einmal pro Jahr gutgeschrieben werden. Dieser Unterschied ist vor allem für Anleger mit höheren Guthaben interessant, die vielleicht durch die Festgeldzinsen einen monatlich zusätzlichen Ertrag generieren möchten. Meistens geben die Banken allerdings ohnehin an, in welchem Rhythmus die Auszahlung der Festgeldzinsen erfolgt oder ob die Zinsen eventuell sogar dem Kapital zugeschrieben werden.

Lohnen sich Festgeldangebote im Ausland überhaupt?

Eine der wichtigsten Fragen im Zusammenhang mit ausländischen Festgeldangeboten ist für Anleger sicherlich, ob diese sich in der aktuellen Zinsphase an den Märkten überhaupt lohnen. Meistens muss diese Frage mit nein beantwortet werden, denn die durchschnittlichen Zinsen sind insbesondere den den meisten anderen Ländern innerhalb der EU genauso niedrig wie in Deutschland.

Das gilt insbesondere unter der Voraussetzung, dass das Festgeldangebot aus einem der folgenden Länder stammt:

  • Österreich
  • Schweiz
  • Niederlande
  • Frankreich
  • Dänemark

Vor allem in süd- oder osteuropäischen Ländern können Sie bei den entsprechenden Festgeldern mitunter eine etwas höhere Rendite erzielen. Allerdings liegen die Festgeldzinsen auch hier momentan selten oberhalb von 1,5 Prozent, sind aber natürlich auch abhängig von der Anlagedauer. Wirklich merklich höhere Festgeldzinsen finden Sie momentan fast nur bei außereuropäischen Angeboten. Dann gehen Sie allerdings eventuell ein höheres Risiko mit der Geldanlage ein.

Fazit zu Festgeldangeboten aus dem Ausland

Als Fazit können wir festhalten, dass Festgeldangebote aus dem Ausland vielen Anlegern manchmal die Möglichkeit bieten, einen höheren Festgeldzins zu vereinnahmen. In der aktuellen Niedrigzinsphase trifft dies allerdings in der Regel nur auf Festgelder zu, die von Banken angeboten werden, die ihren Hauptsitz nicht innerhalb der Europäischen Union haben. Dann sollten Sie jedoch auf das eventuell erhöhte Anlagerisiko achten, weil zum Beispiel kein Schutz durch die Einlagensicherung existiert.

Quellen & Verweise[+]

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