Finanzen aktuell: In unserer heutigen Ausgabe des Weekly Finanzreport, werden wir die Entwicklungen in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik und deren Auswirkungen auf den Finanzmarkt beleuchten. Hierbei legen wir den Fokus ganz auf unser Motto: „Alles rund um Ihr Geld und Ihre privaten Finanzen“.
Finanzen aktuell: Das Wichtigste in Kürze
- Aktienmärkte tendieren negativ, Verwerfungen besonders im Tech-Sektor
- Deutsches Kreditinstitut steigt vermutlich erneut in den DAX auf
- Zentralbanken sprechen sich gegen baldige Pausierung der Zinsanhebungen aus
- Sinkt die Attraktivität des Betongoldes Immobilien aufgrund der Verzinsung von Anleihen?
- Wirtschafts- und Inflationsindikatoren für die nächste Woche im Rampenlicht
Die Märkte im Überblick
Allmählich ruckelt es wieder an den Finanzmärkten. Seit Beginn des Jahres haben wir ein größtenteils bullisches Sentiment der Marktteilnehmer erlebt. Langsam aber sicher erfolgt eine Art der Neueinpreisung der makroökonomischen Gesamtsituation.
Nach der Rede des Notenbankchefs Jerome Powell und seiner Ankündigung, bei Erforderlichkeit zusätzliche Leitzinsanhebungen durchzuführen, haben den Markt beunruhigt. Global wurde diese Haltung der Währungshüter durch die jüngsten Entscheidungen der Zentralbanken weltweit untermauert.
In dieser Woche erhöhte die Royal Bank of Australia zum neunten Mal in Folge den Leitzinssatz und ließ diesen auf 3,35 % ansteigen.
Mit der Meldung von Großbritannien, dass die Wirtschaft jüngst entgegen den Erwartungen einer unveränderlichen Situation um ganze 0,5 % gesunken ist, zeigt, dass sich die unterschiedlichen Probleme nun immer mehr in der Realwirtschaft manifestieren.
Am Markt standen vorwiegend technologielastige Werte unter Druck. Im Referenzindex des NASDAQ 100 verloren einige Unternehmen einen hohen einstelligen Prozentsatz während der Handelswoche.
Finanzen aktuell: Entwicklungen in der Finanz- und Bankenbranche
Eines der Comebacks des Jahres konnte das zweitgrößte deutsche Kreditinstitut seit dem Jahr 2021 verzeichnen. Die Rede ist von der Commerzbank AG, jener Bank, welche Ihren Fokus der operativen Geschäftsfähigkeit auf die Finanzierung der mittelständischen Wirtschaft gelegt hat.
Nachdem das Finanzinstitut nach den herben Verlusten im Zuge der Finanzkrise von dem deutschen Start gerettet werden musste, schafft man in den jüngsten Jahren eine Veränderung.
Auch im Vorjahr hätte das Kreditinstitut bereits ein Anwärter auf den Einzug in den auf 40 Plätze erweiterten Deutschen Aktienindex. Man erfüllte jedoch eine nach den Problemen mit weniger profitablen Unternehmen neu eingeführte Voraussetzung nicht: zwei Jahre lang keinen Verlust, sondern einen Gewinn im Jahresabschluss auszuweisen.
Nachdem die Gelben in 2021 bereits einen Gewinn ausweisen konnten, hat man nun einen strategisch plausiblen Schritt gewählt. Der Vorstand entschied sich dazu, das Jahresergebnis für 2022 vorzeitig der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Grund: der aktuell am stärksten gerichtete Konzern Linde wird die Frankfurter Börse verlassen und folglich nur noch ein Listing in New York in Anspruch nehmen.
Die Deutsche Börse wird entsprechend das nächstgrößere Unternehmen für eine Integration in den DAX heranziehen. Voraussichtlich wird diese Entscheidung am 18.02. treffen. Mit den jüngsten Kursanstiegen der Commerzbank und Verlusten des zweiten Anwärters Rheinmetall, steht der Aufstieg für Commerzbank in den DAX gewissermaßen sicher.
Entwicklungen rund um Immobilien
Immobilien galten die über die jahrelange Phase der niedrigen Zinsen neben einem Investment in Aktien als eine der wenigen Alternativen, mit welcher noch eine höhere Rendite erwirtschaftet wird kann. Mit dem Hintergrund der steigenden Zinsen sinkt die Rendite eines Investments in das sogenannte Betongold.
Währenddessen werden Anleihen immer attraktiver. Mit einem Investment in etwa zweijährige US-Staatsanleihen erhält der eher sicherheitsorientierte Anleger eine Verzinsung von aktuell 4,3 %. Schaut man sich währenddessen an, welche Risiken, Probleme und Stresssituationen Immobilien mit sich bringen können, überwiegen Anleihen als Investment aktuell eindeutig.
Im neuesten Report des Immobilienkonzerns JLL wird aufgezeigt, wie signifikant das Verkaufsvolumen für Immobilien im Jahr 2022 ausgefallen ist. Dabei ist der Trend zu beobachten, dass insbesondere in zuvor boomenden Städten das Verkaufsvolumen signifikant hoch gewesen ist.
Quelle: Investmentreport Immobilien JLL1https://www.jll.de/de/trends-and-insights/research/investmentmarktueberblick
Der Marktausblick – Wichtiges für die kommende Woche 7
Die nächste Handelswoche wird vor allem durch die wirtschaftlichen Meldungen dominiert. Die drittgrößte Volkswirtschaft USA verkündet demnach die aktuelle Entwicklung Ihres Bruttoinlandproduktes.
Spannend wird es zudem für die Vereinigten Staaten. In der kommenden Woche werden in den USA der Verbraucherpreisindex, die Entwicklung der Erzeugerpreise sowie die wichtige Komponente der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gemeldet.
Hier sollte man sich besonderes auf die Entwicklung des Arbeitsmarktes fokussieren. Denn solange der Arbeitsmarkt trotz des schwierigen Umfelds für Unternehmen weiterhin solide bleibt, belastet dies auch die Inflation.
Die Erklärung hierfür liegt bei näherer Betrachtung nahe: Solange Arbeitskräfte weiterhin dringend gesucht werden, können diese generell betrachtet eine höhere Entlohnung verlangen. Oftmals geben Unternehmen diese Kosten an die Konsumenten Ihrer Produkte weiter.
Entspannt sich die Kostenstelle des Personals bei Unternehmen, könnte zukünftig auch ein wesentlicher Anteil der Preissteigerungsrate wegfallen.
Blicken wir auf die Meldungen der Unternehmensergebnisse, wird die Woche 7 etwas entspannter. Analysten können sich auf die Zahlen von Coca-Cola, Airbnb, Shopify, Palantir Technologies und Cisco Systems fokussieren.
Quellen & Verweise
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