Autor Paul Roth

Paul Roth

Paul sitzt mit seinem Studium des Bankmanagements direkt am Puls der Wirtschaft. Er fasziniert sich besonders für aktuelle Trends am Finanz- und Kapitalmarkt. Von Anleihen, über Aktien, ETFs, Rohstoffen, Immobilien und Kryptowährungen, möchte er für den Leser gerne über die grundlegenden Zusammenhänge berichten.

Finanzen aktuell: In unserer heutigen Ausgabe des Weekly Finanzreport, werden wir die Entwicklungen in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik und deren Auswirkungen auf den Finanzmarkt beleuchten. Hierbei legen wir den Fokus ganz auf unser Motto: „Alles rund um Ihr Geld und Ihre privaten Finanzen“.

Finanzen aktuell: Das Wichtigste in Kürze

  • DAX nähert sich dem Allzeithoch an
  • Wirtschaftszahlen robust, Inflationsdaten bleiben hoch
  • Notenbänker stellen weitere Zinsanhebungen in Aussicht
  • Immobilienmarkt-Nachfrage nach gewerblichen Logistikflächen weiterhin hoch
  • Spannung rund um weitere Wirtschaftsdaten und Quartalsberichte in der kommenden Woche

Die Märkte im Überblick

Nachdem wir im 4. Quartal 2022 sehr pessimistische Ausblicke auf die Entwicklung der Unternehmenszahlen gesehen haben, spiegel sich diese Erwartungen aktuell nur wenig in den tatsächlich gemeldeten Zahlen der Konzerne wieder. Im Laufe der Handelswoche konnte die überwiegende Mehrheit der an der Börse gelisteten Unternehmen eine solide Performance im vierten Quartal 2022 verzeichnen.

Der DAX steuert derweil mit Rückenwind in Richtung des im November 2021 gesetzten Allzeithochs zu.

Entwicklung der DAX Aktien
Entwicklung der DAX Aktien

Finanzen aktuell: Entwicklungen in der Finanz- und Bankenbranche

In den USA wurde eine Inflationsrate von 6,4 % gemeldet, während diese in Großbritannien sogar erneut bei zweistelligen 10,1 % liegt. Notenbänker in den USA stellen derzeit die These auf, dass es weiterhin zu Anhebungen von bis zu 50 Basispunkten kommen kann. Auch der Präsident des Finanzriesen Blackstone hält eine weitere Anhebung des Leitzinses im Sommer für möglich.

Während die Anleihen jene Bemerkungen der Notenbänker zunehmend einpreisen, reagiert der Aktienmarkt gelassen und zeigt keinerlei wirklichen Kursrückgänge.

Schauen wir nun auf die Geldpolitik im Euroraum. Aktuell gestaltet die EZB die Bekämpfung der Inflation mit einer zweischneidigen Methodik. Denn einerseits erhöht man zwar aggressiv den Leitzins in der Eurozone, andererseits ist das Verhalten der Währungshüter bei der Anleihepolitik recht umstritten.

Während man zuerst davon sprach, aktiv Anteile der Staatsanleihen zu verkaufen, wird man in der Realität jedoch nur einen geringeren Anteil des wiederkehrenden Kapitals erneut investieren.

Die Folge: weiterhin Stimulation durch die EZB und eine Verwässerung der Geldpolitik, obwohl das Zinsniveau insgesamt rapide steigt.

Dabei sollte zusätzlich beachtet werden, dass die EZB ein Drittel aller Staatsanleihen hält und die Gesamtsituation dementsprechend recht angespannt ist. Wenn die Europäische Zentralbank aktiv Anleihen von hoch verschuldeten Staaten wie Griechenland oder Italien auf den Markt wirft, wird die Neufinanzierung für jene Staaten sehr kostspielig.

Jene Situation der Einzelstaaten bringt negative Konsequenzen für alle im Euro beteiligten Länder, welche dann zusammen eine Finanzierungslösung finden müssten.

Entwicklungen rund um Immobilien

Im neuesten Report der Immobiliengesellschaft JLL wird die Lage des deutschen Immobilienmarktes der Branchenzweige Logistik und Industriemarkt für das abgelaufene zweite Halbjahr des Jahres 2022 heruntergebrochen. Der Marktbericht kommt demnach zu folgenden Kernaussagen, die wir nachgehend für euch festhalten möchten.

Auf dem deutschen Markt für Lager- und Logistikflächen wurden im Jahr 2022 rund 8,5 Mio. m² Quadratmeter umgesetzt. Damit wurde die Rekordanzahl von 2021 leicht verfehlt. Der Fünfjahresdurchschnitt wurde jedoch bei Weitem übertroffen. Die Entwicklungen rund um Immobilien in der Logistik und Industrie machen Hoffnung, dass auch weiterhin die Nachfrage für solche Arten der Immobilien in Deutschland beständig hoch bleiben wird.

Die meisten Flächen wurden von Unternehmen aus der Branche Transport, Verkehr und Lagerhaltung nachgefragt, gefolgt von Handels- und Industrieunternehmen. Die Nachfrage nach Flächen bleibt anhaltend hoch. Viele Unternehmen bauen demnach ihre Produktions-, Lager- und Distributionskapazitäten in Deutschland aus, um weiter unabhängig von den globalen Entwicklungen zu werden.

Im Chart können wir beobachten, wie stark die Spitzenmieten in den Ballungszentren für Lagerflächen angestiegen sind. Auf der einen Seite, haben Industrieunternehmen zunehmend hohe Kosten, andererseits zeigt es, dass noch keinerlei signifikanter Rückgang in der wirtschaftlichen Gesamtsituation anhand der Vermietung von Lagerflächen zu sehen ist.

Entwicklung der Mietpreise für Lagerflächen in Deutschland
Entwicklung der Mietpreise für Lagerflächen in Deutschland1JLL – Logistik- und Industriemarktüberblick Immobilien, https://www.jll.de/de/trends-and-insights/research/logistik-und-industriemarktueberblick

Der Marktausblick – Wichtiges für die kommende Woche 8

In der kommenden Woche werden Analysten Wirtschaftsdaten und Unternehmenszahlen erneut untersuchen. Dabei werden sie den Einkaufsmanagerindex, den Verbraucherpreisindex der EU und Deutschlands sowie die US-Konjunktur für das vierte Quartal 2022 betrachten.

Die Zinsentscheidung der australischen Zentralbank RBNZ wird mit Spannung erwartet, da sie zeigt, ob weitere große Zinsanstiege geplant sind. Aktuell liegt der Zinssatz in Australien bei 4,25 %. Eine erwartete Anhebung um 50 Basispunkte könnte ihn auf 4,75 % erhöhen.

Auf der Berichtseite wird vor allem mit den Zahlen von Walmart und Home Depot der Fokus auf den Verbrauchern liegen. Mit Alibaba und Baidu haben wir zwei China-Werte. Zusätzlich werden die Ergebnisse von Nvidia, Etsy, BHP, Moderna und Block Auswirkungen auf das Geschehen am Finanzmarkt haben.

Finanzen Finanzen aktuell: Ergebnis Mitteilungen KW7 (Quelle: EarningsWhispers)

Quellen & Verweise[+]

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