Autor Paul Roth

Paul Roth

Paul sitzt mit seinem Studium des Bankmanagements direkt am Puls der Wirtschaft. Er fasziniert sich besonders für aktuelle Trends am Finanz- und Kapitalmarkt. Von Anleihen, über Aktien, ETFs, Rohstoffen, Immobilien und Kryptowährungen, möchte er für den Leser gerne über die grundlegenden Zusammenhänge berichten.

Finanzen aktuell: In unserer heutigen Ausgabe des Weekly Finanzreport, werden wir die Entwicklungen in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik und dessen Auswirkungen auf den Finanzmarkt beleuchten. Hierbei legen wir den Fokus ganz auf unser Motto: „Alles rund um Ihr Geld und Ihre privaten Finanzen“.

Finanzen aktuell: Das Wichtigste in Kürze

  • Aktienmärkte steigen weiterhin – wie hoch können die Kurse noch steigen?
  • Unternehmensergebnisse größtenteils im Rahmen der Erwartungen – wie robust ist die Wirtschaft wirklich?
  • Zentralbanken setzen Zinsanhebungen fort
  • Immobilienkonzern Vonovia stoppt Neubauprojekte breitflächig
  • Earnings-Season weiterhin im Fokus für die nächste Woche

Die Märkte im Überblick

Showtime an den Finanzmärkten. Diese Woche haben wir eine Menge an spannenden Quartalszahlen unterschiedlichster Unternehmen sowie sehr wichtige Wirtschaftsdaten und Entscheidungen der Zentralbänker rund um den Globus beobachten können.

Bei den Einzelwerten der Aktien hat sich bei der Kursentwicklung ein Bild stringent vollzogen: Wachstumswerte und jene, deren Bewertung im Jahr 2022 stark gefallen ist, profitieren, während Value-Aktien und defensivere Werte nicht an der Rallye teilnehmen können und eher negativ abfallen. Die Meta Platforms Aktie ist mit einer Kursexplosion in Höhe von +25 Prozent nach Verkündigung der Quartalszahlen besonders stark aufgefallen. Grund hierfür ist die Einlenkung des Managements rund um Zuckerberg, welcher nun die gesamte Effizienz des Konzerns antreiben möchte und zudem ein gigantisches Aktienrückkaufprogramm platziert.

Kursentwicklung der Aktientitel des S&P 500
Finanzen aktuell: Kursentwicklung der Aktientitel des S&P 500

Aktuell kommt inzwischen immer mehr die Frage auf, wie weit die anhaltende Rallye am Aktienmarkt noch fortgeführt werden kann. Bislang werden die zuvor so bewusst wahrgenommen negativen Faktoren nicht mehr wirklich in den Bewertungen der Indizes berücksichtigt. Der sogenannte „National Financial Conditions Index“ der amerikanischen FED spiegelt diese Entwicklung wider. Im Chart ist zu sehen, dass sich der Wert des Indexes seit Oktober 2022 im konstanten Sinkflug befindet.

Eine fallende Entwicklung des Indexes sagt aus, dass sich seitdem die finanziellen Faktoren am Finanzmarkt verbessert haben. Die amerikanische Notenbank FED hat in ihren letzten Sitzungen betont, man würde die Entwicklung klar verfolgen und möchte eine Lockerung, sprich einen Abfall auf jeden Fall verhindern. Somit wird das Narrativ gestärkt, dass man in den USA möglicherweise noch über einen längeren Zeitraum als ursprünglich erwartet, hohe Zinsniveaus sehen wird.

Entwicklung des Financial Conditions Index der FED
Entwicklung des Financial Conditions Index der FED

Finanzen aktuell: Entwicklungen in der Finanz- und Bankenbranche

Showtime auf den Plätzen der Zentralbanken. Am Dienstag hat die amerikanische FED mit ihrer Sitzung den Startschuss für die potenziell nächste Etappe der Geldpolitik geliefert. Die Währungshüter unter dem Vorsitz von J. Powell haben, mit einer kleinen Anhebung von 25 Basispunkten den Leitzins in den USA auf insgesamt  4,50 Prozent angehoben. In der Pressekonferenz haben die Zentralbänker klargestellt, dass der Finanzmarkt in diesem Jahr keinerlei Senkungen des Leitzinssatzes von der FED sehen wird.

Später folgten am Donnerstag die Sitzungen der Bank of England – BoJ sowie der Europäischen Zentralbank – EZB. Beide Zentralhäuser haben mit einer Anhebung von 0,50 % die Erwartungen des Marktes hinsichtlich der Zinsentwicklung bestätigt. In Frankfurt wurde mit einer Abstimmung von 7-2 ein klares Signal für die höhere Anhebung gesetzt.

Die EZB Mitglieder haben sich zudem für nochmals eine Anhebung um 50 Basispunkte für die nächste Sitzung ausgesprochen – eine Entspannung von der Zinsseite aus bleibt im Euroraum somit zunächst aus.

Entwicklungen rund um Immobilien

Im Immobiliensektor stapeln sich weitere Probleme auf. Nach den starken Anstiegen der Zinkosten sowie im Bereich der Baupreise gestaltet sich das Entwickeln von Neubauprojekten nicht mehr so profitabel, wie zuvor erhofft. Dies ergeht zumindest aus den neuesten Meldungen vom Wohngigant Vonovia. Der im DAX gelistete Konzern verkündet in der vergangenen Woche, alle zuvor geplanten Neubauprojekte für 2023 bis auf Weiteres auf Eis zu legen. Betroffen sind demnach vor allem Immobilienprojekte in der Hauptstadt, Berlin und Dresden.

Zuvor reduzierte Vonovia im November 2022 die Gesamtsumme für neue Projekte um 40 % auf insgesamt 850 €. Dabei ist die Vonovia SE nicht das Einzige Unternehmen im Immobiliensektor, welche solche drastischen Schritte mit langfristigen Auswirkungen für den gesamten Wohnungsmarkt trifft. Insgesamt sind die Aufträge der Branche eingebrochen und die gesteigerten Kosten vermindern die Attraktivität, neue Projekte zu entwickeln1Tagesschau – Vonovia stoppt alle Neubauprojekte, https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/vonovia-neubauprojekt-stopp-101.html – abgerufen 05.02.2023.

Der Marktausblick – Wichtiges für die kommende Woche 6

Nach der äußerst heißen vergangenen Woche, beruhigt sich das Börsenbild zunächst ein wenig. Auf der Unternehmensseite werden besonders die Ergebnismeldungen der folgenden Aktientitel spannend werden: Activision Blizzard, PepsiCo, Philip Morris, Paypal sowie AbbVie und Walt Disney.

Zudem wird die Zentralbank Australiens, die Reverse Bank of Australia den Zinssatz um erwartete 25 Basispunkte auf ein Gesamtniveau von 3,25 % anheben. Damit reiht sie sich wiederholt in den Kreis jener Währungshüter ein, welche nach zuerst starken Anhebungen, nun mildere Schritte einleiten.

Für die deutschen Märkte werden am Donnerstag die aktuellen Entwicklungen des Verbraucherpreisindexes den DAX sicherlich nochmals anheizen. Erwartet wird eine abermals erhöhte Quote von 9,2 % Teuerungsrate. Zum Vergleich: im Vormonat Dezember lag dieser Wert „nur“ bei einem Wert in Höhe von 8,6 Prozent. Zur weiteren Bewertung des Szenarios einer globalen Rezession können Analysten die am Freitag zu meldenden Zahlen zur Wirtschaft Großbritanniens heranziehen. Beim Bruttoinlandsprodukt für das gesamte Jahr 2022 erwartet man eine Gesamtwachstumsrate in Höhe von 0,4 %. Im Vorjahr 2021 lag dieses noch bei 1,9 Prozentpunkten.

Unternehmensergebnisse für die kommende Woche
Unternehmensergebnisse für die kommende Woche

Quellen & Verweise[+]

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