Autor Paul Roth

Paul Roth

Paul sitzt mit seinem Studium des Bankmanagements direkt am Puls der Wirtschaft. Er fasziniert sich besonders für aktuelle Trends am Finanz- und Kapitalmarkt. Von Anleihen, über Aktien, ETFs, Rohstoffen, Immobilien und Kryptowährungen, möchte er für den Leser gerne über die grundlegenden Zusammenhänge berichten.

In unserer heutigen dynamischen Welt ist es eine Herausforderung, den Überblick in der komplexen Finanzwelt zu behalten. Unser aktuellster ‘Finanzbericht’ dient Ihnen als zuverlässiger Leitfaden durch die vielschichtigen Bereiche von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.

Um Ihre finanziellen Entscheidungen zu optimieren, ist es entscheidend, globale Ereignisse zu durchdringen. Wir versorgen Sie regelmäßig mit den neuesten Erkenntnissen. Unsere Berichterstattung erstreckt sich auf die wichtigsten globalen Entwicklungen sowie auf lokale Ereignisse und bedeutende politische Entscheidungen, die direkte Auswirkungen auf Ihre Finanzen haben können. Unsere Analyse geht in die Tiefe und lässt kein wesentliches Element außer Acht.

Finanzbericht KW 48: Das Wichtigste in Kürze

  • Haushaltskrise in Deutschland: Deshalb hat die Ampel vorerst auch die deutsche Wirtschaft bedroht
  • Venezuela droht der Krieg: So wirkt sich das Ganze auf die Finanzmärkte aus
  • Erste Cybertrucks von Tesla werden ausgeliefert
  • Investment-Legende Charlie Munger ist tot: Wie sind die Auswirkungen auf Berkshire Hathaway Aktie?
  • Experten gehen von baldigen Stabilisierung der Immobilienbranche aus

Märkte im Überblick – Finanzbericht

Finanzbericht: Performance der 40 DAX Aktien
Finanzbericht: Performance der 40 DAX Aktien

Inflationsrückgang in Deutschland: Ein Hoffnungsschimmer am Wirtschaftshorizont

Die jüngsten Daten zur Inflationsrate in Deutschland bieten einen Lichtblick in der angespannten wirtschaftlichen Landschaft. Mit einem Rückgang auf 3,2 Prozent im November 2023, dem niedrigsten Stand seit zweieinhalb Jahren, übertrifft die Entwicklung die Erwartungen der Experten und signalisiert eine mögliche Entspannung im Kampf gegen die Inflation.

Diese positive Entwicklung hat unmittelbare Auswirkungen auf die Finanzmärkte: Der DAX reagierte prompt mit einem Anstieg um 1,1 Prozent auf 16.162 Punkte, den höchsten Stand seit vier Monaten. Dieser Optimismus spiegelt die Hoffnung wider, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Leitzinsen möglicherweise nicht weiter erhöhen muss, was eine Entlastung für die Wirtschaft darstellen würde.

Die aktuellen Zahlen aus Deutschland sind ein wichtiger Indikator für die Preisentwicklung in der gesamten Eurozone. Die überraschend starke Abkühlung der Teuerungsrate könnte darauf hindeuten, dass die EZB in der Endphase ihres Kampfes gegen die Inflation steht. Experten wie Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck, erwarten, dass die EZB keine weiteren Leitzinserhöhungen vornehmen wird. Ab Mitte nächsten Jahres könnten sogar Zinssenkungen möglich sein, was den Aktienmarkt weiter stützen würde.

Prognosen für die Wirtschaft: So soll es nun weitergehen

Trotz des Optimismus gibt es auch kritische Stimmen, die vor voreiligen Schlüssen warnen. Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer weist darauf hin, dass insbesondere bei den arbeitsintensiven Dienstleistern die Löhne gestiegen sind, was zu weiteren Preissteigerungen führen könnte. Alexander Krüger, Chefvolkswirt der Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe, äußert Bedenken, dass ein preisstabiles Umfeld noch in weiter Ferne liegen könnte. Die EZB wird daher voraussichtlich weiterhin eine straffe Zinspolitik verfolgen.

Die Deutsche Bank prognostiziert für das Jahr 2024 einen Anstieg der Verbraucherpreise um durchschnittlich 2,8 Prozent, nach voraussichtlich 6,0 Prozent im aktuellen Jahr. Die Inflationsrate in Deutschland, gemessen nach der europäischen Berechnungsmethode, lag im November bei 2,3 Prozent und nähert sich damit dem Stabilitätsziel der EZB von 2,0 Prozent.

Zum Jahresende könnte es jedoch zu einer kurzfristigen Unterbrechung des Trends sinkender Inflationsraten kommen. Aufgrund eines Basiseffekts könnte die Teuerungsrate kurzzeitig wieder über vier Prozent steigen. Dies ist auf die Senkung der Gaspreise im Dezember 2022 zurückzuführen, als der Staat die Kosten für den Dezember-Abschlag übernahm.

Die aktuellen Daten zur Inflationsrate in Deutschland bieten einen Hoffnungsschimmer, doch die wirtschaftliche Lage bleibt weiterhin herausfordernd. Während die kurzfristigen Aussichten auf eine Stabilisierung der Wirtschaft hindeuten, bleiben langfristige Prognosen und die Reaktion der EZB entscheidend für die weitere Entwicklung.

Haushaltskrise in Deutschland: So werden die Finanzmärkte nun beeinflusst

In einer entscheidenden Reaktion auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Schuldenbremse hat das Kabinett einen Nachtragshaushalt für das Jahr 2023 beschlossen. Dieser Schritt ist eine direkte Antwort auf die Notwendigkeit, die Finanzlücken zu schließen, die durch das Gerichtsurteil entstanden sind. Der Nachtragshaushalt sieht eine Erhöhung der Neuverschuldung des Bundes von den ursprünglich geplanten 45 Milliarden Euro auf nun 70,6 Milliarden Euro vor.

Finanzminister Christian Lindner (FDP) hat mit diesem Nachtragshaushalt umfangreiche Umbuchungen im aktuellen Etat vorgenommen. Dies ist eine direkte Folge des Urteils des Bundesverfassungsgerichts, das die bisherige Handhabung der Schuldenbremse als rechtswidrig erklärte. Ein zentraler Punkt des Nachtragshaushalts ist die rückwirkende Ausrufung einer „außergewöhnlichen Notlage“ für das Jahr 2023, um die Defizitvorgaben der Schuldenbremse auszusetzen. Dies muss noch vom Bundestag bestätigt werden.

Ein wesentlicher Grund für das gestiegene Haushaltsdefizit ist der Energie-Abwehrschirm Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF), der im Oktober 2022 aufgespannt wurde. Dieser wurde mit Kreditermächtigungen von 200 Milliarden Euro ausgestattet, um den Energiepreisschock abzufedern. Die Schuldenaufnahme für den WSF wurde vollständig im Jahr 2022 verbucht, obwohl viele Ausgaben erst 2023 getätigt wurden. Dieses Vorgehen wurde vom Bundesverfassungsgericht für rechtswidrig erklärt.

Für das Jahr 2023 muss die Bundesregierung den WSF nun mit neuen Kreditermächtigungen in Höhe von 43,2 Milliarden Euro ausstatten, hauptsächlich zur Finanzierung der Gas- und Strompreisbremse. Gleichzeitig wird der Energie-Abwehrschirm Ende 2023 geschlossen. Geplante WSF-Ausgaben für das nächste Jahr in Höhe von 16 Milliarden Euro für Energiepreisbremsen und geringere Netzentgelte entfallen ersatzlos.

Die Entscheidung, die Energiepreisbremsen zum Jahresende zu beenden, stößt innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion auf Kritik. Die Sozialdemokraten fordern, dass die Energiehilfen bis Ende März weiterlaufen und haben Lindner aufgefordert, alternative Finanzierungsquellen zu finden.

Die Opposition kritisiert das nachträgliche Aussetzen der Schuldenbremse. Christian Haase (CDU), Chefhaushälter der Unionsfraktion, bezeichnet die Notlagenerklärung als konstruiert, um den Verfassungsbruch zu legitimieren. Er sieht Deutschland nicht in einer ökonomischen, sondern in einer politischen Notlage, die von der Ampelkoalition herbeigeführt wurde.

Südamerika am Scheideweg: Venezuela fordert Guyana heraus

In einer Ära, in der geopolitische Konflikte und Machtverschiebungen immer mehr in den Vordergrund rücken, steht Südamerika vor einer möglicherweise destabilisierenden Wendung. Die jüngsten Entwicklungen in Venezuela, angeführt von Präsident Nicolas Maduro, werfen einen Schatten auf die Stabilität der Region und könnten weitreichende internationale Folgen haben.

Venezuela, das bereits mit politischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, bekräftigt nun seinen Anspruch auf einen Großteil des benachbarten Guyana. Dieser Anspruch, der auf einem anstehenden Referendum basiert, zielt darauf ab, ein Gebiet namens „Guayana Esequiba“ zu annektieren. Diese Entwicklung könnte nicht nur regionale Spannungen verschärfen, sondern auch globale Mächte wie die USA, China und Russland in den Konflikt einbeziehen.

Die USA, die traditionell einen starken Einfluss in der westlichen Hemisphäre haben, könnten sich durch Venezuelas aggressive Außenpolitik provoziert fühlen. Berichte über US-Marineübungen in Guyana im Juli verdeutlichen die Brisanz der Situation.

Die geopolitischen Verstrickungen sind vielschichtig: Venezuela pflegt enge Beziehungen zu Russland und dem Iran, während China als Hauptgläubiger Venezuelas eigene strategische Interessen in der Region verfolgt. Diese Verbindungen könnten bei einer Eskalation des Konflikts zu einer umfassenderen internationalen Krise führen.

Tesla Cybertruck: Herausforderungen und Verzögerungen

Tesla liefert am Donnerstag die ersten Cybertrucks aus. Dies geschieht vier Jahre nach der Ankündigung und trotz vieler Verzögerungen. Der Cybertruck ist ein futuristisch designter Pick-up, ein wichtiges Segment in Nordamerika.

Experten, Analysten und Elon Musk selbst sehen den Cybertruck jedoch eher als Problem. Musk äußerte, dass der Cybertruck zu ambitioniert sei. Die Technologie und das Design erfordern hohen Aufwand. Tesla warnte vor einem “negativen Gewinn und Cashflow” für die nächsten 18 Monate.

Interne Dokumente von Tesla zeigen Probleme beim Cybertruck. Diese reichen von Bremsverhalten bis zu Karosserieproblemen. Tesla plant, dieses Jahr mehr als neun Milliarden Dollar zu investieren.

TSLA
Tesla, Inc.
NasdaqGS
250,08 €
9,42 €
3,91%

Die Massenfertigung des Cybertrucks wurde von 2024 auf 2025 verschoben. Analysten sind skeptisch. Philippe Houchois von Jefferies sieht die Tesla-Aktie kritisch. Er meint, eine Absage des Cybertrucks wäre besser für den Aktienkurs.

Die Herausforderungen des Cybertrucks liegen in drei Bereichen:

1. Neuartige Karosserie: Der Cybertruck hat ein eckiges Design mit “ultraharter 30-mal kalt gewalzter Edelstahlhaut”. Dieses Material ist schwer und schwierig zu verarbeiten.

2. Ambitionierte Antriebstechnik: Der Cybertruck hat ein 800-Volt-Bordsystem. Dies erfordert eine umfassende Umstellung der Fahrzeugarchitektur. Analysten sind unsicher über den Markt für ein so exzentrisch designtes Fahrzeug.

3. Große Batterien: Der Cybertruck soll mit neuen 4680-Zellen ausgestattet werden. Diese haben eine höhere Energiedichte und Reichweite. Die Massenproduktion dieser Zellen ist jedoch eine Herausforderung.

Tesla steht vor großen Herausforderungen mit dem Cybertruck. Die Zukunft des Projekts bleibt ungewiss.

Thyssen-Krupp: Neuausrichtung unter Miguel Lopez

Thyssen-Krupp steht vor einem strategischen Kurswechsel. Der neue Vorstandschef Miguel Lopez plant, die Kontrolle über die Geschäftsbereiche zu zentralisieren. Dies bricht mit der bisherigen Strategie seiner Vorgängerin Martina Merz.

Bisher verfolgte Thyssen-Krupp das Konzept „Group of Companies“. Die einzelnen Geschäftseinheiten sollten unabhängig agieren. Doch diese Strategie scheiterte. Bereiche wie Stahl, Anlagenbau und Automobilkomponenten entwickelten sich nicht wie erwartet.

Lopez will nun die Führung im Vorstand bündeln, um die Geschäfte effektiver zu steuern. Er hofft, durch zentralisierte Kontrolle und Sparprogramme die Kosten zu senken.

Das Unternehmen hat kürzlich einen Verlust von zwei Milliarden Euro verzeichnet. Hohe Abschreibungen auf das Stahlgeschäft belasteten das Ergebnis. Die Transformation des Konzerns ist noch nicht abgeschlossen.

Thyssen-Krupp plant mehrere Umstrukturierungen. Dazu gehören der Teilverkauf der Stahlsparte und die Abspaltung der Werfttochter Thyssen-Krupp Marine Systems. Auch sucht der Konzern Partner für Teile des Anlagenbaus und des Autozuliefergeschäfts.

Die Stahlsparte steht besonders im Fokus. Verhandlungen mit dem tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky über einen Verkauf stocken. Kretinsky sieht keinen Zeitdruck und fordert realistischere Planzahlen.

Der Vorstand von Thyssen-Krupp, aktuell bestehend aus drei Mitgliedern, steht vor großen Herausforderungen. Neben Lopez gehören Oliver Burkhard und Klaus Keysberg dazu, wobei letzterer das Unternehmen verlassen wird.

Die Neuausrichtung unter Lopez ist ein entscheidender Schritt für Thyssen-Krupp. Der Konzern muss seine Strukturen anpassen, um wieder profitabel zu werden.

Entwicklungen in der Finanzbranche: Finanzbericht KW 48 aktuell

Charlie Munger: Ein Titan der Investmentwelt Verlässt die Bühne

Die Investmentwelt trauert um eine ihrer prägendsten Figuren: Charlie Munger, der langjährige Weggefährte und Vertraute von Warren Buffett, ist im Alter von 99 Jahren verstorben. Sein Tod markiert das Ende einer Ära in der Geschichte von Berkshire Hathaway, einem der größten Konzerne Amerikas, und hinterlässt eine Lücke, die schwer zu füllen sein wird.

Munger, der in Los Angeles lebte, verstarb am Dienstagmorgen in einem Krankenhaus in Kalifornien. Sein Tod kommt nur wenige Wochen vor seinem 100. Geburtstag. Warren Buffett, der legendäre Investor und enge Freund Mungers, betonte in einer Mitteilung, dass ohne Mungers Inspiration und Weisheit Berkshire Hathaway nie den heutigen Status erreicht hätte.

Die Partnerschaft zwischen Munger und Buffett, die sich 1959 bei einem gemeinsamen Mittagessen kennenlernten, war der Beginn einer der erfolgreichsten Geschäftsbeziehungen in der Geschichte der Finanzwelt. Munger, ein studierter Jurist und selbst ein erfolgreicher Investor, trat 1978 Berkshire Hathaway bei und wurde zu Buffetts rechter Hand. Er war Vizeverwaltungsratschef und einer der größten Aktionäre des Unternehmens, was ihn ebenfalls zum Milliardär machte.

Berkshire Hathaway Wachstum unter Munger und Buffett

Unter der Führung von Buffett und Munger wuchs Berkshire Hathaway zu einem Konglomerat heran, das heute eine Vielzahl von Unternehmen in verschiedenen Branchen umfasst, darunter Versicherungen, Energie und Industrie, sowie ein Investmentportfolio im Wert von über 300 Milliarden Dollar. Munger überzeugte Buffett, seinen Investmentansatz zu ändern: Statt durchschnittliche Unternehmen zu guten Preisen zu kaufen, sollten sie exzellente Unternehmen zu angemessenen Preisen erwerben. Diese Strategie führte Berkshire Hathaway zum Durchbruch.

Munger war bekannt für seine direkten und oft scharfzüngigen Kommentare. Er prägte die Hauptversammlungen von Berkshire Hathaway, die jährlich Tausende von Aktionären aus aller Welt anzogen. Seine klaren und direkten Aussagen trugen wesentlich zum Erfolg des Unternehmens bei. Munger hatte eine kritische Haltung gegenüber bestimmten Investmenttrends, wie Bitcoin, den er als „Rattengift hoch zwei“ bezeichnete, und warnte vor den Risiken von Risikokapitalinvestitionen.

Die Rendite von Berkshire Hathaway unter der Führung von Munger und Buffett war außergewöhnlich: Von 1964 bis 2022 erzielte das Unternehmen eine Rendite von rund vier Millionen Prozent, weit mehr als der S&P 500 im selben Zeitraum.

BRK-A
Berkshire Hathaway Inc.
NYSE
693.839,00 €
15.199,00 €
2,24%

Charlie Mungers Tod ist nicht nur ein Verlust für Berkshire Hathaway, sondern für die gesamte Investmentwelt. Sein Erbe wird in den Prinzipien und Strategien weiterleben, die er gemeinsam mit Buffett entwickelt hat. Seine Weisheit, sein scharfer Verstand und sein unverwechselbarer Humor werden in Erinnerung bleiben und weiterhin als Inspiration für zukünftige Generationen von Investoren dienen.1Charlie Munger Tod – https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/berkshire-hathaway-ist-ein-gut-bestelltes-feld-19353317.html

Apple und Goldman Sachs: Mögliche Trennung im Kreditkartengeschäft

Apple hat Goldman Sachs ein Angebot zur Auflösung ihrer Partnerschaft gemacht. Diese Information stammt aus Finanzkreisen. Die Partnerschaft könnte in den nächsten 12 bis 15 Monaten enden. Dies gilt aber nur, wenn Apple einen Ersatz für Goldmans Dienste findet. Das “Wall Street Journal” berichtete zuerst darüber.

Die Zusammenarbeit sollte ursprünglich bis 2029 laufen. Seit Mitte dieses Jahres sucht Goldman Sachs jedoch einen Ausweg. Die Kooperation umfasst eine Apple-Kreditkarte und ein Sparkonto. Dieses Konto bietet Nutzern hohe Zinsen. Bis August hatte das Angebot rund zehn Milliarden Dollar Kundengelder angezogen.

Goldman Sachs möchte auch aus der Kreditkartenpartnerschaft mit General Motors (GM) aussteigen. Es gibt Gespräche mit American Express. Diese betreffen die Übernahme der Karten von Apple und GM.

GS
Goldman Sachs Group, Inc. (The)
NYSE
495,16 €
9,06 €
1,86%

Goldman Sachs plant, sich aus dem Verbraucherkreditgeschäft zurückzuziehen. Die Sparkonten der Onlinetochter Marcus will die Bank jedoch behalten. Ursprünglich wollte Goldman in das Geschäft mit Sparkonten, Privatkrediten und Kreditkarten investieren. Ziel war es, weniger abhängig vom Investmentbanking und Wertpapierhandel zu sein. Diese Strategie war jedoch nicht erfolgreich. Im Januar erklärte Goldman-CEO David Solomon, dass der Vorstoß ins Privatkundengeschäft seit 2020 Verluste von drei Milliarden Dollar verursacht hatte.

Goldpreis erreicht Spitzenwert: Einfluss von Powell’s Aussagen

Jerome Powell, Chef der US-Notenbank, hat kürzlich mit einer Bemerkung den Goldmarkt beeinflusst. Er sprach von einem vorsichtigen Vorgehen der Fed im Inflationskampf. Dies führte zu einem Anstieg des Goldpreises auf ein historisches Hoch. Kurzzeitig erreichte der Preis für eine Feinunze Gold den Wert von 2075,09 US-Dollar.

In Zeiten steigender Zinsen sinkt normalerweise die Nachfrage nach Gold. Doch die jüngsten Signale einer möglichen Zinswende haben den Goldpreis in die Höhe getrieben. Anleger spekulieren nun auf eine frühere Zinssenkung durch die Fed, was den Goldpreis weiter anhebt.

Seit Oktober hat sich die Erwartungshaltung der Händler bezüglich der Zinssenkungen verändert. Viele rechnen nun mit einer Senkung schon im Mai. Diese Annahme basiert auf verschiedenen Wirtschaftsdaten, die auf eine Abkühlung der US-Wirtschaft hindeuten.

Institutionelle Investoren haben aufgrund dieser veränderten Zinserwartungen wieder begonnen, in Gold zu investieren. Dies hat zu einem Anstieg des Goldpreises geführt. Carsten Fritsch von der Commerzbank warnt jedoch, dass die Erwartungen an eine baldige Zinswende voreilig sein könnten. Er sieht ein mögliches Abwärtspotenzial für den Goldpreis in den nächsten Monaten. Sollte die Fed die Zinsen in der zweiten Jahreshälfte senken, könnte der Goldpreis jedoch ein neues Allzeithoch erreichen.

Entwicklungen in der Immobilienbranche – Finanzbericht KW 48

Pfandbriefbanken prognostizieren Stabilisierung des Immobilienmarktes im Jahr 2024

Die deutschen Pfandbriefbanken blicken optimistisch auf das Jahr 2024 und erwarten eine Stabilisierung des Immobilienmarktes. Gero Bergmann, Präsident des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp), betonte in Berlin, dass insbesondere der Wohnimmobilienmarkt früher eine Erholung zeigen dürfte als der Gewerbeimmobiliensektor. Diese positive Entwicklung wird durch die unterschiedliche Nachfrage in den jeweiligen Segmenten gestützt.

Bergmann wies jedoch darauf hin, dass der Tiefpunkt der Krise noch bevorstehe und die Kapitalwerte in den kommenden Quartalen weiter sinken könnten. Eine wesentliche Bedingung für die erwartete Stabilisierung sei das Vertrauen der Marktteilnehmer in eine Konsolidierung der Zinsen. Sobald eine sichere Kalkulationsbasis gegeben sei und die Renditen im Immobilienmarkt steigen, könne auch der Transaktionsmarkt wieder an Fahrt gewinnen.

Die Krise am Immobilienmarkt wird allerdings auch bei den Banken Spuren hinterlassen, in Form von erhöhter Risikovorsorge. Bergmann betonte, dass die Banken im Gegensatz zur Finanzkrise 2008 nicht in der ersten Reihe der Betroffenen stehen. Dank einer gestärkten Kapitalbasis und auskömmlichen Erträgen seien die Finanzergebnisse der vdp-Mitgliedsinstitute im dritten Quartal überwiegend positiv gewesen. Weitere Wertberichtigungen seien zu erwarten, sollten aber insgesamt gut verkraftbar sein.

Evergrande präsentiert neuen Umschuldungsplan zur Vermeidung der Liquidation

China Evergrande, der hoch verschuldete chinesische Immobilienentwickler, strebt mit einem neuen Umschuldungsplan die Vermeidung seiner drohenden Abwicklung an. Laut Insidern hat Evergrande vorgeschlagen, seine ausländischen Schulden in Eigenkapital und nicht handelbare „Zertifikate“ umzuwandeln. Dieser Plan wurde kurz vor einem entscheidenden Gerichtstermin zur Liquidation des Unternehmens vorgelegt.

Die Zukunftsaussichten von Evergrande sind jedoch weiterhin unsicher, und es bleibt zweifelhaft, ob der Plan von den Gläubigern angenommen wird. Evergrande, mit über 300 Milliarden Dollar Schulden der weltweit am höchsten verschuldete Immobilienentwickler, hat sich zu diesem Vorschlag bisher nicht geäußert.

Der neue Plan könnte eine letzte Anstrengung darstellen, um das Unternehmen vor der Liquidation zu bewahren. Die Annahme des Plans durch die Gläubiger ist jedoch ungewiss, da die Aussichten des Unternehmens weiterhin kritisch sind. Evergrande steht somit vor einer entscheidenden Phase, die über die Zukunft des Unternehmens und die Auswirkungen auf den globalen Immobilienmarkt entscheiden könnte.

Finanzbericht: Der Marktausblick für die kommende Woche 49

Die kommende Handelswoche verspricht, mit einer Reihe von wichtigen wirtschaftlichen Ereignissen und Datenveröffentlichungen, spannend zu werden. Diese könnten erhebliche Auswirkungen auf die globalen Finanzmärkte haben. Hier ist ein detaillierter Überblick über die Schlüsselereignisse:

Erste Wochenhälfte

Montag, 4. Dezember 2023
– RBA Zinsentscheidung: Die Reserve Bank of Australia wird ihre Entscheidung über den Leitzins bekannt geben. Aktuelle Prognosen deuten auf einen Wert von 4,35% hin. Diese Entscheidung könnte signifikante Auswirkungen auf den AUD und verbundene Märkte haben.

Dienstag, 5. Dezember 2023
– S&P Global Services PMI (USA): Der Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungen wird erwartet bei 50,8 zu liegen, was auf eine moderate Expansion im Dienstleistungssektor hindeutet.
– ISM Non-Manufacturing PMI (USA): Ein weiterer wichtiger Indikator für den Dienstleistungssektor, prognostiziert bei 51,8.
– ISM Non-Manufacturing Prices (USA): Dieser Index, der bei 58,6 erwartet wird, gibt Aufschluss über die Preisentwicklung im Dienstleistungssektor.
– JOLTs Job Openings (USA): Die Zahl der offenen Stellen in den USA, ein Indikator für die Arbeitsmarktdynamik, wird mit 9,553 Millionen angegeben.

Mittwoch, 6. Dezember 2023
– ADP Nonfarm Employment Change (USA): Die Veränderung der Beschäftigungszahlen außerhalb der Landwirtschaft wird mit 113K prognostiziert, was auf die Gesundheit des Arbeitsmarktes hindeutet.
– BoC Zinsentscheidung (Kanada): Die Bank of Canada wird ihre Entscheidung über den Leitzins bekannt geben, der aktuell bei 5,00% erwartet wird. Dies könnte Auswirkungen auf den CAD und kanadische Märkte haben.

Zweite Wochenhälfte

Donnerstag, 7. Dezember 2023
– Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (USA): Dieser Indikator gibt Aufschluss über die kurzfristige Entwicklung des Arbeitsmarktes in den USA.
– BIP (Japan): Das Bruttoinlandsprodukt Japans für das dritte Quartal wird mit einer Schrumpfung von -0,5% erwartet, was auf eine mögliche Rezession hindeutet.

Freitag, 8. Dezember 2023
– Deutsche Verbraucherpreise (EUR): Die monatliche Inflationsrate in Deutschland wird mit -0,4% prognostiziert, was auf eine mögliche Abkühlung der Inflation hindeutet.
– Durchschnittliche Stundenlöhne (USA): Eine leichte Steigerung von 0,2% wird erwartet, was auf eine stabile Lohnentwicklung hindeutet.
– Nonfarm Payrolls (USA): Die Schaffung neuer Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft wird mit 150K prognostiziert, ein wichtiger Indikator für die Wirtschaftskraft.
– Arbeitslosenquote (USA): Die Arbeitslosenquote wird voraussichtlich bei 3,9% liegen, was auf einen relativ stabilen Arbeitsmarkt hindeutet.

Diese Datenpunkte bieten wichtige Einblicke in die globale Wirtschaftslage und könnten die Richtung der Finanzmärkte in der kommenden Woche beeinflussen. Investoren und Marktteilnehmer sollten diese Entwicklungen genau beobachten, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.

Die Märkte im Auge behalten: weitere Analysen und Informationen