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Stephanie Hahn

Stephanie Hahn hat schon immer ein Faible für Zahlen und war deshalb lange in der Buchhaltung tätig. Seit mittlerweile zwölf Jahren ist sie Texterin und hat sich vor Jahren auf Finanzthemen spezialisiert. Zudem investiert sie selbst in Aktien, ETF und Kryptowährungen und weiß, auf was es ankommt.

Fast alle Eltern möchten für die Zukunft ihrer Kinder vorsorgen, damit der Nachwuchs in ein Leben starten kann, dass nicht von finanziellen Sorgen geplagt wird. War es früher das Sparbuch, das Großeltern oder Eltern anlegten, gibt es heute andere Geldanlagen für ein Kinderkonto. Sparbücher bringen kaum noch Zinsen, weshalb das altbewährte Sparbuch schon vor Jahren ausgedient hat. Damit Sie dennoch für Ihren Nachwuchs sparen können, gibt es verschieden Möglichkeiten, die wir Ihnen hier aufzeigen möchten.

Sparbuch, Baby-Konto und Bausparverträge

Allen voran steht natürlich das bekannte Sparbuch. Hier gibt es leider so gut wie keine Zinsen mehr und die Inflation frisst sogar das Geld noch auf. Somit ist dies keine gute Entscheidung mehr und Sie müssen andere Wege gehen. Doch auch die Banken wissen, dass Großeltern und Eltern gerne für den Nachwuchs sparen und verschicken schon kurz nach der Geburt Gutscheine für eine Kontoeröffnung. Auch ein Baby-Sparbuch oder Schutzbriefe werden angeboten. Doch diese haben eigentlich nur einen Vorteil – die Banken und Versicherer kassieren Provisionen, aber für den Vermögensaufbau sind diese überhaupt nicht geeignet.

Insbesondere Versicherungen, die unter anderem die Ausbildung des Kindes absichern sollen, können Sie sich getrost sparen. Diese sind zum einen ohne jede Rendite und zum anderen mit hohen Kosten verbunden. Also Finger weg von Schutzbriefen und Versicherungen. Gleiches gilt bedauerlicherweise auch für den Bausparvertrag. Die Zinsen sind äußerst gering und der einzige Vorteil sind die staatlichen Zuschüsse oder Rabatte, die es Sie erhalten können. Ansonsten ist auch ein Bausparvertrag nichts für den Vermögensaufbau.

Kinderkonto: Immer im Namen der Kinder sparen

Um für die Kinder Geld anzulegen, ist es wichtig, dass Sie das Konto immer im Namen der Kinder anlegen. Dabei ist es gleich, ob Sie ein Girokonto, Festgeld oder auch ETF-Sparpläne anlegen. Dies hat den Grund, dass es steuerliche Vorteile für Sie hat, wenn Sie die Kapitalanlage auf den Namen des Kindes abschließen. Sie können so die Kapitalerträge auf die ganze Familie verteilen. Denn jedes Kind und jeder Erwachsene hat einen Sparerpauschbetrag von 801 EUR pro Jahr. Das bedeutet, dass Sie so mit 2 Kindern einen Betrag von insgesamt 3.204 EUR haben.

Doch nicht nur das. Erträge auf Kinderdepots sind bis zu 9.984 EUR (Grundfreibetrag) und 36 EUR (Sonderpauschale) steuerfrei. Gleichzeitig bleiben dem Kind alle Kapitalerträge aus dem Vermögensaufbau bis zur steuerfreien Einkommensgrenze erhalten, wenn das Wertpapierdepot auf den Namen des Kindes läuft. Zudem ändert sich am Kindergeldanspruch nichts. Erst, wenn das Kind eigenes Geld verdient und mehr als 20 Stunden die Woche arbeitet, wird das Kindergeld gestrichen.

Was auch noch zu beachten ist, wenn die Kinder größer sind, ist, dass die Kinder bei den Eltern mitversichert werden können, wenn die Erträge aus dem Kapitalvermögen den Betrag von 420 EUR pro Monat nicht übersteigen. Zudem verlieren Kinder den Anspruch auf Ausbildungsförderung (Bafög), wenn das Vermögen 7.500 EUR übersteigt. Somit kann die Chance auf staatliche Unterstützung entfallen, wenn die Eltern oder Großeltern viel Geld für den Nachwuchs angelegt haben.

Somit ist es also durchaus lohnenswert, das Geld auf den Namen des Kindes anzulegen. Das Konto oder das Depot wird zwar von den Eltern oder Großeltern eröffnet und verwaltet, das Geld gehört aber rechtlich gesehen dem Kind. Die Vollmacht, die die Eltern und Großeltern haben, erlischt dann mit der Volljährigkeit des Kindes.

Diese Möglichkeiten gibt es für den Vermögensaufbau der Kinder

Kinderkonto zum Vermögensaufbau - Sparbuch, ETF-Sparen und weitere Alternativen

Um für die Kinder Vermögen aufzubauen, gibt es verschiedene Anlagemöglichkeiten. Neben ETFs sind auch Festgeld- oder Tagesgeldkonten nach wie vor beliebt.

Vermögensaufbau mit ETF-Sparplan

Derzeit sehr beliebt sind ETF-Sparpläne für Kinder. Sie sind vordergründig für langfristigen Vermögensaufbau sehr gut geeignet, da sie flexibel und transparent sind. Doch nicht jeder kennt sich mit ETF oder anderen Wertpapieren aus, weshalb einige sich auf auch andere Produkte konzentrieren. Hier könnte OSKAR eine vielversprechende Möglichkeit sein, da dieses Anlageprodukt speziell für die Geldanlage für Kinder entwickelt wurde. Daher ist es sehr einfach zu verstehen und auch für Laien problemlos durchzuführen.

Bei fast allen ETF-Sparplänen für Kinder haben Sie außerdem die Möglichkeit, einen bestimmten Betrag monatlich zu sparen. Bei einem Sparplan von 25 EUR wird Ihnen monatlich dieser Betrag vom Konto abgebucht und in die vorhandenen ETFs angelegt. Der Vorteil dabei ist, dass Sie im Grunde täglich über das Geld verfügen können, da es keine Festanlage ist. Zudem können Sie die Entwicklung der ETFs, in die Sie für Ihr Kind investieren, immer über eine App oder über das Wertpapierdepot verfolgen.

Vermögensaufbau mit Fest- und Tagesgeldkonten

Auch wenn die Zinsen sehr gering sind, haben Tagesgeldkonten noch lange nicht ausgedient. Sie bieten zum einen viel Sicherheit und zum anderen kommt kein Sparer am Tagesgeldkonto vorbei. Insbesondere, wer kein großes Risiko eingehen möchte, wird mit dem Tagesgeldkonto eine gute Auswahl treffen. Des Weiteren ist beim Tagesgeldkonto keine Mindesteinlage nötig und auch kleine Geldgeschenke können jederzeit problemlos und unkompliziert angelegt werden. Das Tagesgeldkonto ist somit die einfachste Möglichkeit, für Ihr Kind Geld zu sparen. Einziges Manko ist, dass nicht alle Banken Tagesgeldkonten für Minderjährige anbieten, was bedeutet, dass Sie das Konto auf Ihren Namen eröffnen müssten. Außerdem sind die Zinssätze bei Kinder-Tagesgeldkonten oftmals noch niedriger als bei Tagesgeldkonten für Erwachsene.

Gleiches gilt für das Festgeldkonto. Hier sind die Zinsen etwas höher, es ist ebenfalls sehr sicher und die Handhabung ist einfach. Einziger Nachteil ist, dass Sie nicht so schnell an das Geld kommen wie beim Tagesgeldkonto. Denn gerade beim Festgeldkonto wird das Geld auf mehrere Jahre festgelegt, was bedeutet, dass es in dieser Zeit nicht möglich ist, das Geld abzuheben. Nur, wenn Sie hohe Gebühren zahlen, wäre es möglich über das Geld zu verfügen.

Allerdings gibt es auch hier große Unterschiede. Hauptsächlich bei Direktbanken, bei denen die Konten online geführt werden, haben Sie eine Chance auf höhere Zinsen. Derzeit (Stand August 2022) liegt der Zinssatz bei bis zu 2,6 % p.a.

Vermögensaufbau mit einem Bankensparplan

Auch Bankensparpläne sind eine echte Möglichkeit für den Vermögensaufbau des Kindes mit einem Kinderkonto. Sie sind einfach zu handhaben, und sicher. Ein großer Vorteil dabei ist, dass ein Bankensparplan auch bei einer Pleite der Bank bis zu 100.000 EUR geschützt ist. Doch auch hier ist die Renditeaussicht eher gering und es lohnt sich nicht wirklich, wenn man das Vermögen vermehren möchte.

Entscheiden Sie sich dennoch für einen Bankensparplan, sollten Sie einige Dinge achten. Trotz der langen Laufzeit sollte der Bankensparplan flexibel sein. Auch ein vorzeitiger Ausstieg sollte ebenso möglich sein wie das Anpassen der Rate.

Kinderkonto: Vermögensaufbau mit Wertpapieren

Mittlerweile kommen Sparer, wenn sie eine höhere Rendite wünschen, nicht an der Börse vorbei. Es gibt mittlerweile auch verschiedene Junior-Depots, da auch die Banken sehen, wohin sich der Vermögensaufbau bewegt. Neben der Comdirect, haben auch die ING-DiBa sowie der Direktbroker der Deutschen Bank ein Junior-Depot im Angebot. Der Vorteil dabei ist, dass die meisten Wertpapierdepots für Minderjährige kostenlos bei den Direktbanken verfügbar sind. Es fallen somit keine Kontoführungsgebühren an.

Für die Eröffnung des Junior-Depots reicht in der Regel eine Geburtsurkunde und die Steueridentifikationsnummer. Gleichzeitig müssen sich auch die Eltern oder Großeltern ausweisen, wenn sie ein Konto für den Sprössling anlegen. Das Ausweisen erfolgt vorwiegend über das Post-Ident-Verfahren, einige Broker bieten zwischenzeitlich auch das Video-Ident-Verfahren an.

Vor allem, wer in Aktien investieren möchte, sollte sich darüber im Klaren sein, dass es auch zu Verlusten kommen kann. Einige der Institute bieten daher auch nur bestimmte Aktien an, die mit dem Junior-Depot gehandelt werden können, um Risiken zu minimieren. Sollten Sie mit Aktien das Vermögen Ihrer Kinder aufbauen wollen, denken Sie auch daran, dass Sie niemals alles auf eine Aktie setzen sollten. Nur so können Sie Verlust ausgleichen. Aus diesem Grund sind auch ETF-Sparpläne so beliebt, da zum einen das Verlust-Risiko äußerst gering und zum anderen die Rendite sehr vielversprechend ist.

Auf welche Vermögensanlage Sie am Ende setzen, müssen Sie natürlich für sich entscheiden. Empfehlenswert sind auf jeden Fall ETF-Sparpläne, wenn Sie langfristig Geld anlegen möchten. Für kurzfristige Anlagen ist das Tagesgeldkonto eine gute Option.

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