Am Markt gibt es zahlreiche Versicherungen, die allerdings nicht alle für jeden Verbraucher gut geeignet sind. Grundsätzlich ist es empfehlenswert, bevor Sie sich für eine bestimmte Versicherung entscheiden, einen Versicherungsvergleich durchzuführen. Dieser dient in erster Linie dazu, besonders günstige Angebote zu finden.
In unserem Beitrag möchten wir gerne erläutern, wie Sie am besten vorgehen, um einen Versicherungsvergleich durchzuführen, der Ihnen auch hilfreiche Ergebnisse liefert. Zunächst möchten wir erläutern, welche Versicherungen es gibt und woran Sie denken sollten, wenn es um einen effektiven Vergleich geht.
Welche Versicherungen werden am Markt angeboten?
Deutschland zählt zu den Ländern, in denen die Bürger besonders viele Versicherungen abgeschlossen haben. Durchschnittlich zahlen die Bundesbürger pro Jahr fast 2.000 Euro an Versicherungsprämien, wenn man alle privaten Versicherungen addiert. Zudem gibt es bereits eine sehr gute Grundversorgung gegen bestimmte Risiken, nämlich durch die Sozialversicherung. Diese besteht aus den folgenden Bausteinen:
- Rentenversicherung
- Krankenversicherung
- Arbeitslosenversicherung
- Pflegeversicherung
- Gesetzliche Unfallversicherung
Sie sind also als abhängig Beschäftigter und zum Teil auch als Selbstständiger gegen viele Risiken gut geschützt, wie zum Beispiel Krankheit, finanzielle Folgen eines Unfalls am Arbeitsplatz oder Arbeitslosigkeit. Neben der Sozialversicherung gibt es eine ganze Reihe privater Versicherungen. Diese dienen dazu, bestimmte Risiken abzusichern, die es entweder im Allgemeinen oder Speziellen gibt.
Häufig genutzte und auch empfehlenswerte Versicherungen aus dem privaten Bereich sind unter anderem:
- Privathaftpflichtversicherung
- Berufsunfähigkeitsversicherung
- Hausratversicherung
- Wohngebäudeversicherung
- Private Unfallversicherung
- Rechtsschutzversicherung
Diese Liste lässt sich noch weiter führen, auch wenn nicht alle Versicherungen für alle Verbraucher geeignet sind. In den folgenden Abschnitten möchten wir mit Ihnen Schritt für Schritt durchgehen, wie Sie einen Versicherungsvergleich aufbauen und am Ende die für Sie am besten geeignete Versicherung mit möglichst günstigen Konditionen finden.
Schritt 1: Versicherungsbedarf ermitteln
Bevor Sie sich überhaupt mit einem Versicherungsvergleich beschäftigen und auf diese Weise eine möglichst günstige Versicherung1Welche Versicherung Sie brauchen – https://www.test.de/thema/versicherungscheck/ – Abgerufen am 04.09.22finden, sollten Sie Ihren sogenannten Versicherungsbedarf ermitteln. Das bedeutet, dass Sie erst einmal feststellen, welche Versicherungen für Sie überhaupt infrage kommen und sinnvoll sind. Eine Grundabsicherung stellen in erster Linie die folgenden Versicherungsarten dar:
- Privathaftpflichtversicherung
- Berufsunfähigkeitsversicherung
- Hausratversicherung
Eine Privathaftpflichtversicherung sollte ohne Einschränkung jeder Bürger abschließen, da es einfach im Alltag zu viele Gefahren gibt, die zu einem hohen, finanziellen Schaden führen können. Gleiches gilt für die Hausratversicherung, die im Prinzip ebenfalls jeder haben sollte, der einen eigenen Hausstand hat. Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist ebenfalls für alle Verbraucher zu empfehlen, die einer geregelten Tätigkeit nachgehen. Das gilt sowohl für Selbstständige und Freiberufler als auch für Arbeitnehmer.
Darüber hinaus kann Ihr Versicherungsvergleich aus weiteren Versicherungen bestehen. Sind Sie zum Beispiel Inhaber einer Immobilie, sollten Sie unbedingt zum einen eine Wohngebäudeversicherung und zum anderen eine Grundbesitzerhaftpflicht-Versicherung abschließen. Ferner möchten viele Verbraucher einen möglichst umfangreichen Schutz haben. Dann kommen zum Beispiel eine private Unfallversicherung und auch eine Rechtsschutzversicherung infrage. Der Versicherungscharakter ist aus dem Namen abzuleiten.
So ergänzt die private Unfallversicherung zum Beispiel die gesetzliche Unfallversicherung, da sie eben auch für den privaten Bereich gilt. Ebenfalls zu empfehlen ist für viele Verbraucher die Zahnzusatzversicherung. Diese sorgt dafür, dass bei bestimmten Zahnbehandlungen und Zahnersatz zumindest ein großer Teil der Differenz übernommen wird, der sich aus dem Rechnungsbetrag und der Erstattung durch die gesetzliche Krankenversicherung vergibt.
Ob und wenn ja, welche weiteren Versicherungen noch zu Ihrem Versicherungsbedarf zählen, ist eine sehr individuelle Frage. Manche Verbraucher möchten zum Beispiel eine Auslandskrankenversicherung haben, weil sie sich während des Jahres öfter im Ausland aufhalten. Andere Menschen wiederum brauchen eine Hundehaftpflichtversicherung, weil sie mindestens einen Hund halten. Nicht zu vergessen ist natürlich die Kfz-Haftpflichtversicherung, eventuell ergänzt durch eine Teil- und/oder Vollkaskoversicherung, die Autofahrer in Deutschland haben sollten.
Schritt 2: Versicherungsrechner im Internet nutzen
Das Ergebnis des ersten Schrittes zu einem möglichst optimalen Versicherungsvergleich ist, dass Sie nun wissen, welche Versicherungen Sie überhaupt benötigen und abschließen wollen. Jetzt können Sie sich im zweiten Schritt darum kümmern, einen zunächst etwas allgemeineren Vergleich zwischen den Anbietern durchzuführen. Dazu müssen Sie am besten sogenannte Versicherungsrechner im Internet finden. Damit können Sie prinzipiell zu jeder Versicherungsart insoweit einen Vergleich durchführen, als dass zahlreiche Angebote der unterschiedlichen Versicherungsgesellschaften miteinander verglichen werden können.
Dazu müssen Sie im jeweiligen Versicherungsrechner in der Regel nur wenige Angaben machen, wie zum Beispiel (je nach Versicherung):
- Gewünschte Versicherungssumme
- Bestehende Risiken
- Gesundheitszustand
- Tarifliche Leistungen (Bausteine)
- Versicherte Person(en)
Wie Sie an diesen beispielhaften Angaben bereits erkennen, sind die Daten für einen Versicherungsvergleich teilweise sehr individuell. Exakt das ist auch der Grund, warum Sie nach dem Versicherungsrechner noch weitere Schritte unternehmen sollten, um die für Sie perfekt passende Versicherung zu finden. Auf jeden Fall liefert Ihnen das Ergebnis des Versicherungsvergleichs online einige Anhaltspunkte, welche Versicherungsgesellschaften vielleicht besonders günstig sind. Je nach Versicherungsrechner können Sie dem angezeigten Ergebnis meistens die folgenden Angaben und Daten entnehmen:
- Versicherungsbeitrag pro Monat oder Jahr
- Hauptleistungen der Versicherung (gewählte Bausteine)
- Laufzeit
- Versicherungssumme
- Tarif
Ein kleines Manko ein solchen Versicherungsvergleich per Rechner ist häufig, dass natürlich nicht alle Versicherungsgesellschaften integriert sind, die am Markt die entsprechende Versicherungsarten im Angebot haben. Daher kann es hilfreich sein, dass Sie vielleicht zwei oder drei Versicherungsrechner nutzen und sich zudem anderweitig informieren, ob es weitere Anbieter für Ihre gewünschte Versicherung gibt.
Schritt 3: Weitere Informationen zur Versicherung sammeln
Im dritten Schritt sollten Sie den zuvor mittels des Versicherungsrechners durchgeführten Versicherungsvergleich erweitern und nach zusätzlichen Informationen zur Versicherung und zu möglichen Anbietern suchen. Dabei geht es vor allem um die Qualität der jeweiligen Versicherungsgesellschaft im Hinblick auf die spezielle Versicherungsart. Dazu gibt es mehrere Informationsquellen, die Sie gut für Ihre Zwecke nutzen können, wie zum Beispiel:
- Stiftung Warentest / Finanztest
- Bewertungsportale / Foren im Internet
- Unabhängige Test- und Erfahrungsberichte
Diese Informationen können Ihnen dabei helfen, möglichst objektive und neutrale Informationen zur Versicherung zu erhalten, denn zum Beispiel auf der Webseite der jeweiligen Versicherungsgesellschaft wird natürlich tendenziell Vieles bewusst sehr positiv darstellt. Wichtig ist aber auch, dass Sie sich mit den Nachteilen eines jeweiligen Versicherungsangebotes genauer auseinander setzten.
Schritt 4: Individuelle Angebote einiger Versicherer einholen
Im vierten Schritt auf dem Weg zu Ihrem möglichst perfekten Versicherungsvergleich sollten Sie einige individuelle Angebote einiger Versicherungsgesellschaften einholen. Die Auswahl kann durchaus aus den Ergebnissen resultieren, die Sie durch den Versicherungsrechner erhalten haben. In den meisten Fällen können Sie über die Webseite der Versicherungsgesellschaft eine unverbindliche Anfrage stellen oder bereits die jeweilige Versicherung beantragen. Dabei sollten Sie allerdings darauf achten, dass es sich trotzdem noch um eine nicht verbindliche Anfrage handelt, wenn Sie noch einen Vergleich mit anderen Versicherungsangeboten vornehmen möchten.
Alternativ oder zusätzlich kann es sinnvoll sein, dass Sie vielleicht zuvor telefonisch einige offene Fragen klären, wie zum Beispiel zu bestimmten Vertragsdetails und Konditionen. Auf jeden Fall sollten Sie zu der entsprechenden Versicherung bestens informiert sein, bevor Sie sich auf einen Versicherungsanbieter festlegen.
Wichtige Details, die Sie zur Versicherung auf jeden Fall kennen sollten, sind:
- Versicherungsprämie
- Tarifliche Leistungen
- Eventuell nicht abgedeckt Risiken
- Laufzeit und Kündigungsfrist
- Einschränkungen bei der Versicherungsleistung
Schritt 5: Entscheidung für ein bestimmtes Versicherungsangebot
Mit dem fünften Schritt schließen Sie Ihren Versicherungsvergleich ab, denn Sie sollten sich nun für ein bestimmtes Versicherungsangebot entscheiden. Dies tun Sie auf einer sehr guten Grundlage, wenn Sie alle zuvor aufgeführten Schritte absolviert haben. Damit ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Sie tatsächlich zum Beispiel die Unfallversicherung gefunden haben, die am besten zu Ihrem Versicherungsbedarf und Ihren Vorstellungen im Hinblick auf eine gute und möglichst günstige Absicherung passt.
Tipp: Erst neue Versicherung abschließen, dann alten Vertrag kündigen
In vielen Fällen wird ein Versicherungsvergleich dazu führen, dass Sie eine bereits bestehende Versicherung durch eine neue – vielleicht günstigere – Versicherung ersetzen. Manchmal gibt es allerdings das Problem, dass Sie gar keine Versicherungsgesellschaft finden, die Ihnen eine neue Versicherung anbietet. Das kann mehrere Gründe haben, zum Beispiel mehrere Versicherungsfälle in der Vergangenheit. Während die bisherige Versicherung den Vertrag meistens weiterführen muss, sind andere Versicherer keineswegs dazu gezwungen, Ihnen eine Versicherung anzubieten.
Daher ist es ein wichtiger Tipp, dass Sie zunächst die neue Versicherung abschließen und damit in trockenen Tüchern haben, bevor Sie Ihren bisherigen Vertrag bei der anderen Versicherungsgesellschaft kündigen. So gehen Sie nämlich nicht das Risiko ein, dass Sie in einem oder mehreren Bereichen letztendlich ohne Versicherungsschutz darstellt.
Fazit zum Versicherungsvergleich
Beim Versicherungsvergleich sollten Sie sich keineswegs nur auf die Nutzung eines Vergleichsrechners beschränken. Vorab ist es sinnvoll, dass Sie sich Gedanken über Ihren Versicherungsbedarf machen und demzufolge, welche Versicherungen für Sie überhaupt sinnvoll sind. Nach dem reinen Versicherungsvergleich sollten Sie sich weitere Informationen einholen und individuelle Angebote einiger Versicherer anfordern. Erst dann können Sie auf einer guten Grundlage entscheiden, welche Versicherung Sie zukünftig von welchem Anbieter in Anspruch nehmen möchten.
Quellen & Verweise
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