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Stephanie Hahn

Stephanie Hahn hat schon immer ein Faible für Zahlen und war deshalb lange in der Buchhaltung tätig. Seit mittlerweile zwölf Jahren ist sie Texterin und hat sich vor Jahren auf Finanzthemen spezialisiert. Zudem investiert sie selbst in Aktien, ETF und Kryptowährungen und weiß, auf was es ankommt.

Das Thema Altersvorsorge ist besonders wichtig, gerade in der heutigen Zeit. Denn längst sind die Renten nicht mehr gesichert und immer mehr Menschen sind von Altersarmut betroffen. Damit Ihnen das nicht passiert, sollten Sie unbedingt vorsorgen, um im Alter auch noch gut leben zu können. Worauf Sie dabei achten sollten und weshalb die drei Säulen der Altersvorsorge leider überholt sind, möchten wir Ihnen in diesem Bericht genauer erklären.

Die drei Säulen der Altersvorsorge

In Deutschland gibt es drei Säulen der Altersvorsorge. Dabei deckt die erste Säule die Basis ab, weshalb die gesetzliche Rentenversicherung, die Rürup-Rente wie auch die berufsständischen Versorgungswerke dazu zählen.

Zu der zweiten Säule zählen etwa die betriebliche Altersvorsorge wie auch die Riester-Verträge. Allerdings ist die zweite Säule vorwiegend für Arbeitnehmer vorgesehen.

In der dritten Säule befinden sich die ungeförderten Vorsorgen wie private Renten- oder Lebensversicherungen sowie Fondssparpläne. Dabei ist im Grund jeder über die erste Säule abgesichert. In der heutigen Zeit aber mehr schlecht als recht, weshalb es wichtig ist, auch in den Säulen zwei und drei Vermögen anzusparen.

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Beispiel: Die Grundrente beträgt im Jahr 2022 rund 973 Euro. Dieses Geld reicht nicht zum Leben und nicht zum Sterben. Haben Sie einen Riester-Vertrag abgeschlossen, erhalten Sie zusätzlich noch eine weitere Rente zur Grundrente. Gleiches gilt, wenn Sie weitere private Renten-, Lebensversicherungen oder auch Fondssparpläne abgeschlossen haben. Dieses Geld können Sie dann zur Grundrente dazu zählen. Somit erhalten Sie praktisch drei Renten und sind in der Regel nicht von Altersarmut betroffen.

Die passende Altersvorsorge

Jeder Mensch ist verschieden und auch die Lebenssituation jedes einzelnen könnte unterschiedlicher nicht sein. Daher ist es wichtig, die passende Altersvorsorge für sich zu finden. Damit Sie es leichter haben, finden Sie hier wichtige Punkte, die bei der Auswahl der Altersvorsorge entscheidend sind.

Machen Sie eine Bestandsaufnahme

Die Bestandsaufnahme ist das A und O, um herauszufinden, welches die passende Altersvorsorge für Sie ist. Denn nur so wissen Sie, ob die spätere Rente auch gut zum Leben reicht. Dabei sollten Sie in Erfahrung bringen, wie viel Rente Sie voraussichtlich aus der gesetzlichen Rentenversicherung oder aus dem berufsständischen Versorgungswerk erhalten. Dies können Sie anhand der Renteninformation sehen, die Ihnen jährlich zugesandt wird. Diese Renteninformation teilt Ihnen mit, wie hoch Ihre Rente voraussichtlich ist und Sie können dann abschätzen, welcher Betrag Ihnen noch fehlt, um gut leben zu können. Dies nennt man dann Rentenlücke.

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Beispiel: Ein 30-jähriger Mann, der mit 67 Jahren in Rente geht und durchschnittlich verdient hat, erhält laut Rentenbescheid 1.490 Euro brutto. Nach Abzug von Sozialabgaben und Steuern bleiben noch rund 1.200 Euro. Da sich der Mann aber ausgerechnet hat, dass er rund 1.600 Euro zum Leben benötigt, fehlen ihm 400 Euro. Diese Rentenlücke gilt es frühzeitig zu schließen, um auch wirklich in Würde altern zu können.

Gesetzliche Rentenversicherung für Angestellte

Der Großteil der Angestellten zahlt in die gesetzliche Rentenversicherung ein, da es eine Pflichtversicherung für Angestellte und einige selbständige Berufe ist. Insbesondere Fahrlehrer, Handwerksbetriebe sowie Erzieher, Hebammen oder auch Fitnesstrainer und Physiotherapeuten zählen zu dieser Gruppe.

Das Problem bei der gesetzlichen Rentenversicherung ist, dass nicht genug junge Menschen nachkommen, die Ihre Rente zahlen. Doch auch die Menschen werden immer älter, sodass das System komplett veraltet ist. Somit wird die Rente immer weniger zum Einkommen im Alter beitragen, weshalb eine private Vorsorge von großer Bedeutung ist.

Schaut man sich die letzten Jahrzehnte an, kann man sehen, dass das Rentenniveau immer weiter sinkt. Während im Jahr 2018 noch rund 48,1 Prozent Rente erhalten wurde, werden es im Jahr 2030 nur noch 43 Prozent sein.

Berufsständische Versorgungswerke für Freiberufler

Rechtsanwälte, Architekten oder Apotheker oder andere Freiberufler, die in den sogenannten Kammerberufen arbeiten, sind in den berufsständischen Versorgungswerken pflichtversichert. Diese haben jedoch den Vorteil, dass die Versorgungswerke die Mitgliedsbeiträge am Kapitalmarkt anlegen und so mit viel Glück eine stattliche Rente erhalten. Doch Vorsicht, es kann auch durchaus sein, dass die Rente niedriger ist, da die Erträge durch die Niedrigzinsen deutlich gedrückt wurden. Deshalb sollten auch Freiberufler über zusätzliche Altersvorsorge nachdenken.

Anders als bei der gesetzlichen Rentenkasse wird die Rente der Mitglieder nicht von den jüngeren Freiberuflern gezahlt, sondern die Mitglieder zahlen praktisch für ihre eigene Rente in die Versorgungswerke ein.

Die verschiedenen Möglichkeiten der Altersvorsorge

Worauf es bei der Altersvorsorge ankommt

Nachdem Sie ermittelt haben, welche Rentenlücke Ihnen entsteht, sollten Sie sich mit den verschiedenen Möglichkeiten der Altersvorsorge auseinandersetzen. Dazu geben Ihnen die Säulen zwei und drei einige Anhaltspunkte. Hier sind beispielsweise auch die Rürup- und Riester-Rente aufgezählt. Diese stehen jedoch in der Kritik, dass sie mehr Nachteile als Vorteile haben und werden wohl vom Markt genommen.

Möglichkeiten in der zweiten Säule

In der zweiten Säule stehen aber auch private Renten- oder Lebensversicherungen, die vom Staat gefördert werden. Bei diesen zahlt der Staat nicht nur Zulagen, sondern Sie können die Beiträge auch von den Steuern absetzen.

Des Weiteren gibt es verschiedene Direktversicherungen, also Rentenversicherungen, die vom Arbeitnehmer ausgewählt wurden. Dabei profitiert der Arbeitnehmer davon, dass auf die Beiträge keine Sozialabgaben und Steuern gezahlt werden müssen. Besonders lohnen sich diese Rentenversicherungen vom Arbeitgeber, wenn der Chef noch einen kleinen Betrag dazu gibt. Die Rente, die Sie aus dieser Direktversicherung erhalten, müssen Sie dann später mit Ihrem persönlichen Steuersatz versteuern.

Vorsorge aus der Spalter der dritten Säule

In der dritten Säule sind alle Vorsorgeverträge enthalten, die sie privat abschließen, also vom Nettogehalt zahlen. Der Vorteil hier ist, dass Sie in der Ansparphase keine Steuern, Zins- oder Dividendenerträge zahlen müssen, da Sie ja bereits Einkommensteuer auf den Betrag gezahlt haben. Auch dann, wenn Sie das Geld für die Rente beziehen, werden diese Erträge nur geringfügig besteuert. Möchten Sie sich beispielsweise den Betrag auf einmal auszahlen lassen, bezahlen Sie nur auf die Hälfte der Summe den persönlichen Einkommensteuersatz.

Persönlicher Lebensstandard und Flexibilität

Natürlich sind die Säulen nicht festgeschrieben. Jeder kann sich natürlich auch selbst um seine Altersvorsorge kümmern. Zumal gerade Renten- und Lebensversicherungen wie auch die Riester- und Rürup-Rente nicht mehr besonders aktuell und effektiv sind. Es gibt mittlerweile viele bessere Möglichkeiten, um für das Alter zu sparen.

ETF-Sparplan

ETFs werden immer beliebter, weshalb es bereits ETF-Sparpläne für Kinder gibt. Sparbücher sind schon lange keine Alternative mehr, um Geld für den Nachwuchs anzusparen. ETFs hingegen schon, da die Rendite hier deutlich höher ist und so die Kinder gut in ein Erwachsenenleben starten können.

Die Sparpläne sind flexibel und Sie können die Höhe des monatlichen Budgets wählen. Dabei sparen Sie monatlich Raten von 50 oder 100 Euro und höher in den kostengünstigen Aktien-Indexfonds ein. Zudem haben Sie auch die Möglichkeit, einen größeren Betrag in ETFs anzulegen.

Wie bei allen Anlagen an der Börse ist es wichtig, dass Sie das Geld langfristig anlegen. Nur so können Sie den Kursschwankungen trotzen und Renditen erzielen. Deshalb sollten Sie nur Geld investieren, welches Sie in den nächsten 10 oder 20 Jahren nicht benötigen.

Zudem haben Sie die Möglichkeit, Ihr Geld in Aktien oder auch in Immobilien anzulegen. Denn auch eine Immobilie gilt als Altersvorsorge. Gerade in Zeiten steigender Mieten kann die eigene Immobilie besonders kostensparend im Alter sein, da Sie von Ihrer Rente keine Miete mehr bezahlen müssen. Doch gerade hier ist genau abzuwägen, ob es sich rechnet. Die Preise für Immobilien sind besonders hoch und ein Ende dieser Preise ist nicht wirklich in Sicht. Allerdings haben Sie auch einige Steuervorteile. Nutzen Sie die Immobilie selbst, ist die Wertsteigerung wie auch die monatlichen Erträge, die entstehen, wenn Sie keine Miete zahlen, steuerfrei.

Für welche Vorsorge Sie sich am Ende entscheiden, hängt von vielen Faktoren ab. Wichtig ist, dass Sie genau wissen, wie hoch Ihre Rentenlücke ist, um dagegen zu steuern. Zudem müssen Sie sich auch im Klaren sein, dass bei Geldanlagen an der Börse auch Verluste drohen können. Daher sollten Sie für sich ermitteln, welcher Risikotyp Sie sind. Des Weiteren können Sie das Risiko minimieren, indem Sie das Geld streuen und nicht alles auf eine Karte setzen. Investieren Sie in verschiedene Anlagen wie etwa ETFs, Aktienfonds oder Einzelaktien. So halten Sie das Risiko deutlich kleiner und können mit Glück hohe Renditen erhalten, sodass Sie im Alter abgesichert sind.

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