Sebastian Buosi

Sebastian Buosi

Über die Versicherungswirtschaft zur klassischen Bank hin zu digitalen und alternativen Anlagen kam Sebastian früh mit Finanzthemen in Berührung. Dieses Interesse wurde dank der Möglichkeiten aus dem digitalen Wandel in der Finanzbranche weiter verstärkt. Daher hat er sich weiter auf Themen wie Bitcoin, NFT, Uhren und das nachhaltige Investieren spezialisiert.

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

Was sind Zinsen und wie können Sie von ihnen profitieren?

überprüft durch Finanzreport
Was sind Zinsen und wie können Sie von ihnen profitieren?

Die Zinsen spielen in unserem Leben eine immer größere Rolle. Sie beeinflussen die Preise von Immobilien, Fahrzeugen und vielem mehr. Zudem bestimmen die Zinsen maßgeblich die Ersparnisse der Menschen. Doch was sind Zinsen? Wie können Sie von ihnen profitieren? Und lohnen sich noch Zinsen? Hier erfahren Sie alles, was Sie über Zinsen wissen sollten!

Was sind Zinsen?

Zinsen sind ein Entgelt, das Sie für die Überlassung Ihres Kapitals an eine andere Person oder Institution erhalten. Dabei ist es egal, ob Sie Ihr Geld auf dem Sparbuch liegen lassen oder in eine Aktie investieren. Zinsen gibt es überall dort, wo Sie Geld leihen.

Wie können Sie von Zinsen profitieren?

Zunächst einmal hängt der Zins, den Sie erhalten, von der Höhe Ihres Anlagekapitals ab. Je mehr Geld Sie anlegen, desto höher sind die Zinsen. Zudem spielen auch die Laufzeit und das Risiko des Anlageprodukte eine Rolle. Je länger die Laufzeit und je höher das Risiko, desto höher sind auch die Zinsen.

Lohnen sich Zinsen noch?

Grundsätzlich lohnen sich Zinsen immer dann, wenn Sie Ihr Geld nicht für kurzfristige Zwecke benötigen. Je länger Sie Ihr Kapital anlegen, desto höher sind die Zinsen, die Sie erhalten. Wer sein Geld auch nicht sofort braucht, sollte es in einen Sparvertrag stecken oder in Aktien investieren. Lesen Sie hierzu auch unseren Bericht, um alles über die Zinsbindung zu lernen.

Wie ist die Zinsentwicklung?

Die Zinsentwicklung variiert von Land zu Land und von Produkt zu Produkt. Grundsätzlich lassen sich aber zwei Tendenzen feststellen: Zum einen steigen die Zinsen tendenziell an, wenn die Wirtschaft gut läuft. Zum anderen fallen die Zinsen tendenziell, wenn es zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten kommt.

Der Grund dafür ist recht einfach zu verstehen: Staaten und Unternehmen müssen dann mehr Zinsen für ihre Kredite zahlen, um Anleger von sich zu überzeugen. Zudem kommt es auch zu einem Zinswettbewerb unter den Banken, was die Zinsen weiter in die Höhe treibt.

Wer legt die Zinsen fest?

Die Zinssätze werden von den Zentralbanken der jeweiligen Länder festgelegt. Die Europäische Zentralbank zum Beispiel legt die Zinssätze für die Länder der Eurozone fest. Lesen Sie hierzu unseren Bericht über die EZB um weiterführende Informationen zu erhalten.

Die nationalen Banken wiederum verwenden diese Zinssätze als Richtschnur für die Zinssätze, die sie für Kredite berechnen. Allerdings gibt es immer wieder Abweichungen vom Leitzins der Zentralbank. Banken können auch nicht benötigte Gelder über Nacht oder auch länger bei der EZB “parken”, um zusätzliche Zinsen zu erwirtschaften.

Historische Zinssätze

Die Zinsen auf Spareinlagen sanken in der Vergangenheit sehr konstant. In den 1980er Jahren erzielten zum Beispiel zehnjährige Festzins-Sparhefte mit einem Volumen von 100.000 D-Mark noch Zinssätze von bis zu 10 Prozent. Die Zinssätze für Einlagen sind seit Jahren rückläufig.

Bei anderen Anlageprodukten ist der Trend ähnlich. Die Zinssätze für Staatsanleihen zum Beispiel sind ebenfalls in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Im Jahr 2000 zum Beispiel lag die Rendite einer deutschen zehnjährigen Staatsanleihe noch bei rund sechs Prozent. Im Jahr 2016 waren es nur noch 0,25 Prozent. Dafür hat aber die deutsche Staatsanleihe eine Bonitätsnote von AAA.

Die Gründe für den starken Rückgang der Zinssätze sind vielfältig. Erstens drücken die Zentralbanken seit Jahren die Zinsen, um die Wirtschaft anzukurbeln

Im Jahr 2008 zum Beispiel konnten Sparer noch einen durchschnittlichen Zinssatz von rund 4 Prozent auf ihre Ersparnisse erwarten. Im Jahr 2017 waren die Zinssätze jedoch auf durchschnittlich knapp 1 Prozent gesunken. Manche Banken hatten sogar negative Zinssätze.

Wie hoch sind die aktuellen Zinssätze?

Was sind Zinsen und wie können Sie von ihnen profitieren?
Was sind Zinsen und wie können Sie von ihnen profitieren?

Die Europäisch Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Zinsen seit Mitte 2022 schrittweise erhöht. Dies passierte, um der ausufernden Inflation Herr zu werden. Die Zinssätze liegen derzeit bei 1,25 Prozent (Stand: Oktober 2022). Die EZB plant, die Zinsen vorerst auf diesem Niveau zu belassen und die Lage zu beobachten.

Zukünftige Zinssätze

Die zukünftige Entwicklung der Zinssätze hängt von verschiedenen Faktoren ab. Unter anderem ist es wichtig zu sehen, wie sich die Wirtschaft entwickelt. Wenn sich die wirtschaftliche Lage verbessert, werden die Zinssätze wahrscheinlich steigen.

Wenn sich die Wirtschaft hingegen verschlechtert, wirkt sich dies in der Regel negativ auf die Zinssätze aus. Darüber hinaus ist es wichtig zu sehen, wie hoch die Inflation ist. Steigt die Inflation, führt dies oft zu höheren Zinssätzen.

Durch die massive Inflation, die gerade herrscht, kann es kurzfristig noch zu einer Erhöhung der Leitzinsen kommen, aber auf lange Sicht wird der Zinssatz wieder sinken. Das ist ziemlich deutlich zu sagen, wenn wir uns die Verschuldung von westlichen Staaten so anschauen.

Berechnung der Zinsen

Schauen wir uns nun an, wie die Zinsen berechnet werden. Einfach ausgedrückt sind die Zinsen der Prozentsatz des Kreditbetrags, den Sie zusätzlich zur Rückzahlung des Kapitals zahlen müssen. Die folgende Formel zeigt, wie diese Berechnung funktioniert:

Zinsen = Darlehensbetrag * Zinssatz * Anzahl der Tage / 360

Wenn Sie zum Beispiel ein Darlehen aufnehmen von 1.000 € zu einem Zinssatz von 5 % und müssten es nach 30 Tagen zurückzahlen, würden die Zinsen betragen:

Zinsen = 1000 * 0,05 * 30 / 360 = €2,78

Wie Sie sehen können, sind die Zinszahlungen umso höher, je höher der Kreditbetrag ist. Je länger die Laufzeit des Kredits, desto mehr Zinsen müssen Sie zahlen.

Dies gilt natürlich nur für einfache Zinsen. Im nächsten Abschnitt werden wir uns ansehen, wie der Zinseszins funktioniert und wie er sich auf Ihre Anlage auswirken kann.

Was ist Zinseszins?

Zinseszinsen sind Zinsen, die nicht nur auf das ursprüngliche Kapital berechnet werden, sondern auch auf die zuvor erwirtschafteten Zinsen. Auf diese Weise wächst Ihr Kapital viel schneller als bei einfachen Zinsen.

Der Zinseszins kann für oder gegen Sie arbeiten, je nach den Umständen. Wenn Sie einen Kredit mit Zinseszins haben, wächst die Schuld sehr schnell. Wenn Sie andererseits eine Anlage mit Zinseszins haben, wächst Ihr Kapital schnell.

Angenommen, Sie legen 10.000 Euro zu einem jährlichen Zinssatz von 5 Prozent. Nach einem Jahr würden Sie 10.500 Euro haben. Im zweiten Jahr hätten Sie 11.025 Euro, denn die Zinsen werden nicht nur auf das ursprüngliche Kapital, sondern auch auf die Zinsen des ersten Jahres berechnet. Im dritten Jahr hätten Sie 11.576 Euro und im vierten Jahr 12.155 Euro. Also hätten Sie nach nur vier Jahren 155 Euro nur über den Zinseszins eingenommen. Der Zinseszins kann so über einen langen Zeitraum bzw. Generationen ein enormes Vermögen für die Zukunft anhäufen.

Der Zinseszins kann für oder gegen Sie arbeiten, je nach den Umständen. Wenn Sie einen Kredit mit Zinseszins haben, wächst die Schuld sehr schnell. Wenn Sie andererseits eine Anlage mit Zinseszins haben, wächst Ihr Kapital schnell.

Was ist die Bonität?

Die Bonität oder auch das Kreditrating, ist ein Maß für die Zahlungsfähigkeit eines Kreditnehmers. Sie gibt an, wie wahrscheinlich es ist, dass der Kreditnehmer in der Lage sein wird, seine Schulden vollständig und pünktlich zurückzuzahlen.

Es gibt verschiedene Kreditratings für Unternehmen und Länder. Das bekannteste Unternehmen ist Moody’s, das Länder auf einer Skala von AAA bis C. Das höchste Rating ist AAA, was bedeutet, dass das Land als sehr kreditwürdig angesehen wird. Das niedrigste Rating ist C, was bedeutet, dass das Land als wenig kreditwürdig eingestuft wird und die Gefahr eines vollständigen Zahlungsausfall als recht hoch eingestuft wird.

Deutschland hat ein Kreditrating von AAA, was bedeutet, dass es als sehr kreditwürdig gilt. Dies ist zurückzuführen auf die niedrigen Schuldenstand und die starke Wirtschaft.

Die Kreditwürdigkeit von Unternehmen ist ebenfalls sehr wichtig. Das Kreditrating eines Unternehmens gibt an, wie wahrscheinlich es ist, dass das Unternehmen seine Schulden zurückzahlen kann. Je höher das Rating, desto besser.

Welche anderen Unternehmen für Kreditratings gibt es?

Es gibt eine Reihe weiterer Ratingagenturen, darunter Fitch Ratings und Standard & Poor’s.

Fitch Ratings ist eine weltweit tätige Kreditratingagentur. Sie wurde im Jahr 1913 gegründet und hat ihren Hauptsitz in New York City.

Standard & Poor’s ist eine weitere globale Rating-Agentur. Sie wurde 1860 gegründet und hat ihren Hauptsitz ebenfalls in New York City.

Was ist der Unterschied zwischen festen und variablen Zinssätzen?

Feste Zinssätze sind Zinssätze, die unverändert bleiben für einen bestimmten Zeitraum. Das bedeutet, dass bei einem Kredit mit festem Zinssatz Ihre monatlichen Rückzahlungen für die Dauer der Zinsfestschreibung gleich bleiben.

Variable Zinssätze hingegen können sich im Laufe der Zeit ändern. Das bedeutet, dass bei einem Kredit mit einem variablen Zinssatz Ihre monatlichen Rückzahlungen je nach Entwicklung des Zinssatzes nach oben oder unten gehen.

Was ist ein guter Zinssatz?

Das hängt von Ihren individuellen Umständen ab. Was für den einen ein guter Zinssatz ist, ist für den anderen nicht unbedingt ein guter Zinssatz. Alles hängt von Faktoren wie Ihrer Kreditgeschichte, Ihrem Beschäftigungsstatus und Ihrer finanziellen Situation ab.

Fazit

Zinsen sind eine Gebühr, die von Kreditgebern für die Verwendung ihres Geldes erhoben wird. Die Zinssätze können fest oder variabel sein, und der Zinseszins kann je nach Ihren Umständen für oder gegen Sie arbeiten. Es ist wichtig, diese Konzepte zu verstehen, um fundierte finanzielle Entscheidungen treffen zu können.

Häufig Gestelle Fragen

Was ist der Unterschied zwischen einer guten und einer schlechten Kreditwürdigkeit?

Ein guter Kredit-Score ist ein Score, der zeigt, dass Sie ein Kreditnehmer mit geringem Risiko sind. Das bedeutet, dass Sie Ihre Schulden mit größerer Wahrscheinlichkeit pünktlich und vollständig zurückzahlen werden. Eine schlechte Kreditwürdigkeit hingegen zeigt an, dass Sie ein Kreditnehmer mit hohem Risiko sind. Dies bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass Sie Ihre Schulden nicht oder zu spät begleichen.

Finanzreport.com nutzt Cookies

Auch unsere Website verwendet Cookies, um den bestmöglichen Service zu gewährleisten. Wenn Sie auf der Seite weitersurfen, stimmen Sie der Cookie-Nutzung zu. Mehr erfahren